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Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Titel: Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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    Und jetzt scheint Nisas Seele entschwunden zu sein, dachte Kallik traurig. Ging es bei dieser Reise von Anfang an vor allem um Lusa?
    »Ich wurde auf dem gefrorenen Meer geboren«, erzählte sie Yakone. »Und als meine Mutter starb, habe ich mich auf die Suche nach dem Ewigen Eis gemacht. Ich hatte das große Glück, Toklo, Lusa und Ujurak zu begegnen, die mit mir gewandert sind.«
    Yakone neigte seinen Kopf näher zu Kallik. »Und wirst du jetzt, wo du das Eis gefunden hast, hierbleiben?«
    Kalliks Herz begann plötzlich wie wild zu klopfen. Bittet Yakone mich, hier bei ihm zu bleiben? Doch dann ermahnte sie sich, keine so törichten Schlüsse zu ziehen. Er wollte doch nur freundlich sein.
    »Ich weiß nicht«, gestand sie zögernd.
    Sie konnte diese Entscheidung nicht treffen, ohne an Kissimi zu denken. Ein Teil von ihr wollte damit herausplatzen, dass sie das Junge der toten Sura gefunden hatte. Die Worte lagen ihr schon auf der Zunge, doch sie würgte sie wieder herunter wie ein zähes Stück Fleisch. Wenn Yakone Bescheid wusste, könnte er sie entweder zwingen zu bleiben oder ihr Kissimi wegnehmen.
    Kissimi hat bestimmt Verwandte hier. Sura ist zwar tot, aber sie muss Brüder und Schwestern gehabt haben. Hat nicht Illa gesagt, sie sei ihre Schwester gewesen?
    »He, Kallik!« Toklos Stimme unterbrach ihre Überlegungen. »Wir wollen los!«
    Kallik blickte sich um und sah Toklo mit Lusa und Ujurak am Fuß des Hanges warten. Illa und Tunerq waren bei ihnen. Einige Schritte abseits, mit deutlichem Widerwillen, stand Unalaq.
    »Ich muss gehen«, sagte Kallik rasch und lief ihren Freunden entgegen.
    Sie spürte Yakones Blicke im Rücken. Plötzlich hörte sie dumpfes Schneegetrommel und das junge Bärenmännchen jagte ihr hinterher. Kallik blieb stehen und sah ihn an.
    »Kallik, willst du mit mir jagen gehen?«, fragte Yakone. »Du könntest mir das neue Revier ein bisschen zeigen.«
    »Ja!«, antwortete Kallik sofort, ohne nachzudenken. »Dann treffen wir uns im Morgengrauen an der neuen Bucht.«
    Ein freudiger Ausdruck trat in Yakones Augen, und Kallik wusste nicht, was sie noch sagen sollte.
    »Kallik, komm schon!«, erklang Lusas Stimme da von unten.
    Kallik nickte Yakone noch einmal kurz zu, dann lief sie weiter den Hügel hinunter.
    »Bis morgen!«, rief Yakone ihr nach.

13. KAPITEL
    Toklo
    Als sie sich von den Höhlen der Eisbären entfernten, beeilte sich Kallik, zu Toklo aufzuschließen.
    »Wie lange wird diese Sache dauern?«, fragte sie ihn leise. Argwöhnisch schaute sie zurück, um sich zu vergewissern, dass keiner der Eisbären mithörte. »Ich muss unbedingt zu Kissimi.«
    Toklo schüttelte entnervt den Kopf. »Woher soll ich das wissen? Zuerst mal müssen wir die Moschusochsen finden. Und dann müssen wir diesen Eisbären zeigen, wie man sie jagt.«
    »Und ich wette um eine ganze Robbe, dass Unalaq dir Schwierigkeiten machen wird«, stellte Kallik mit einem missmutigen Blick in Richtung des großen Eisbären fest. »Toklo, muss ich wirklich mitkommen? Kissimi wird Angst kriegen, wenn ich ihn noch länger alleine lasse.«
    Oder einer von Agas Bären könnte ihn finden. Toklo war klug genug, seinen Gedanken nicht laut auszusprechen. »Okay, Kallik«, antwortete er schließlich. »Zieh dich unauffällig zurück. Bring Kissimi zu unserer Höhle. Ich passe auf, dass wir uns beim Jagen davon fernhalten.«
    Kalliks Augen strahlten vor Freude. »Danke, Toklo.«
    Sie ließ sich ans Ende der Gruppe zurückfallen und gesellte sich zu Ujurak. Wenig später, als Toklo sich vom Klippenrand entfernte, um ein Dickicht von Dornbüschen zu umrunden, bemerkte Toklo, dass Kallik nicht mehr da war. Er konnte nur hoffen, dass keiner der Eisbären auf die Idee kam, unangenehme Fragen zu stellen.
    Kurze Zeit später ließ Toklo den Klippenrand hinter sich und wählte einen Weg über offenes Gelände, um zu jener Schlucht zu gelangen, der seine Freunde und er nach ihrer Ankunft auf der Insel gefolgt waren. Tunerq beschleunigte seine Schritte, bis er Toklo eingeholt hatte. Toklo befürchtete, dass jetzt Fragen über Kalliks Verbleib kommen würden, doch der junge Bär wollte nur eins wissen: »Wohin führst du uns?«
    »Dorthin, wo wir die Moschusochsen vor einiger Zeit gesehen haben«, erklärte Toklo. »Es sei denn, du kennst einen näheren Ort, wo wir sie finden können?«
    Tunerq schüttelte den Kopf. »Normalerweise kümmern wir uns nicht weiter um die Moschusochsen. Wir dachten immer, sie seien zu groß, um sie

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