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Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Titel: Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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zu jagen.«
    »Zu groß und zu zäh«, knurrte Unalaq, der jetzt ebenfalls an die Spitze der Gruppe drängte. »Wer will schon Moschusochsen fressen, wenn er die Möglichkeit hat, saftige Robben zu bekommen?«
    Darüber konnte Toklo nur den Kopf schütteln. »Die Gelegenheit ist aber im Moment nicht da, du Schlaukopf«, brummte er wütend. »Nicht, solange sie noch das Gift in sich tragen. Das haben wir doch jetzt schon oft genug erklärt. Hast du Schnee in den Ohren, oder was?«
    Unalaq sah ihn grimmig an. »Ich glaube, dass das mit den Robben eine Lüge ist. Und auch das mit den Moschusochsen. Kein Bär kann so ein Tier töten.«
    Toklo wandte sich mürrisch ab. »Dann pass mal auf.«
    Ohne Unalaq weiter zu beachten, führte Toklo die Gruppe zu der Stelle, wo die Moschusochsen neulich geweidet hatten. Heute war jedoch nichts von ihnen zu sehen, außer ihre Spuren im aufgewühlten Schnee. Toklo hob die Nase in die Luft und nahm eine frische Witterung auf.
    »Hier lang«, verkündete er.
    Anstatt sich aber sofort auf den Weg zu machen, wandte er sich noch einmal an die drei Eisbären. »Erfolg kann man bei dieser Unternehmung nur haben, wenn man zusammenarbeitet«, schärfte er ihnen ein. »Wenn wir auf die Moschusochsen stoßen, dann wartet ihr ab, bis ich jedem von euch seine Aufgabe zuweise. Habt ihr verstanden?«
    »Ja, Toklo«, sagte Illa. Ihre Augen glänzten vor Eifer.
    Tunerq nickte, während Unalaq ein Brummen hören ließ, das alles Mögliche bedeuten konnte. Toklo wechselte einen Blick mit Lusa, die nur die Augen verdrehte. Ujurak scharrte im Schnee, ungeduldig wartend, dass es endlich losging.
    »Auf geht’s«, sagte Toklo.
    Der Spur der Moschusochsen folgend, entdeckte Toklo frische Kothaufen und aufgescharrte Stellen, die die Pflanzen freigaben, von denen die Ochsen sich ernährten. Als sie kurz darauf den Gipfel eines kleinen Hügels erreichten, erblickten sie die Herde im Tal dahinter. Die wuchtigen Schultern und das zottige Fell der weidenden Tiere zeichneten sich dunkel vor dem hellen Hintergrund des Schnees ab.
    Toklo hielt inne. Er hatte vergessen, wie gewaltig groß diese Ochsen waren. Er wusste aber, dass jetzt nicht der Augenblick war, Unsicherheit zu zeigen. Unalaq würde seine helle Freude daran haben, wenn er, Toklo, diese Aktion vermasselte. Wir müssen auf jeden Fall erfolgreich sein.
    »Okay«, begann er. »Lusa, du und Tunerq, ihr schleicht euch um die Herde herum auf die andere Seite. Ujurak, du und Illa, ihr bringt euch da drüben in Stellung.« Er deutete in die betreffende Richtung. »Unalaq, du kommst mit mir. Wir werden sie erschrecken wie beim letzten Mal. Ich werde einen von ihnen auswählen und den schnappen wir uns dann alle miteinander.«
    »Und das funktioniert?«, fragte Tunerq erstaunt.
    »Wart’s nur ab«, erwiderte Lusa. »Toklo ist ein echt guter Jäger.«
    Sie führte den Eisbären hügelabwärts auf die Ochsen zu. Toklo beobachtete, wie sie die Herde in einem möglichst weiten Bogen umkreiste und dabei Felsen und Büsche als Deckung nutzte. Sobald sie sich ihrem Ziel näherten, brachen Ujurak und Illa auf, um zum anderen Ende der Herde zu gelangen.
    Toklo wartete, bis alle ihren Posten eingenommen hatten. Er spürte, wie Unalaq immer unruhiger wurde und seine Ungeduld kaum noch bezähmen konnte.
    »Okay«, sagte er schließlich. »Wir rennen jetzt da runter und brüllen schön laut, um den Ochsen Angst einzujagen. Versuch nicht, dir einen zu schnappen, bevor ich nicht das Kommando gebe.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, lief er los und fing an zu brüllen. Unalaq folgte dicht hinter ihm und brüllte sogar noch lauter. Die Moschusochsen hoben die Köpfe und wichen zunächst nur langsam zurück. Doch je näher die Bären kamen, desto hektischer wurden sie, und schließlich ergriffen sie die Flucht.
    Über das Trommeln ihrer Hufe hinweg konnte Toklo die Antwortschreie der anderen Bären hören. Die Moschusochsen, die an der Spitze liefen, bremsten ab und versuchten umzukehren. Doch die hinteren drängten weiter vor, um Toklo und Unalaq zu entkommen. Innerhalb kurzer Zeit herrschte ein wildes Durcheinander und die Angstschreie der von Panik ergriffenen Ochsen hallten in der Schlucht wider.
    Freudige Erregung durchströmte Toklo, als er erkannte, dass sein Plan aufging. Am Rande des Pulks entdeckte er einen Ochsen, der lahmte. »Hier rüber!«, brüllte er und stürzte auf das Opfer zu.
    Unalaq rannte neben ihm, von vorn tauchten Illa und Ujurak auf, die sich bemühten,

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