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Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Titel: Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Bucht kamen. Als sie den Hügel hinab auf den gefrorenen Fluss zugingen, kamen ihnen zwei Eisbären entgegen. Kallik erkannte Tunerq und Illa.
    Sie blieben vor Kallik und den anderen stehen. Ihr Blick war verhalten, lauernd, und die Freunde wussten, dass er schnell auch in Feindseligkeit umschlagen konnte.
    Kallik machte sich auf eine Konfrontation gefasst. Schließlich war Yakone Zeuge gewesen, als sie Kissimi während Toklos Kampf mit Unalaq fortgeschafft hatte.
    Hat Yakone es den anderen Bären verraten?, fragte sie sich. Wissen jetzt alle, was ich getan habe?
    Tunerq ergriff als Erster das Wort, kurz angebunden und mit nicht sehr freundlicher Stimme. »Ist es denn wahr, was Unalaq sagt?«, fragte er.
    Kallik schluckte nervös. Jetzt geht’s los.
    »Dass du ihn in unserem Jagdrevier angegriffen hast?«, wandte sich Illa an Toklo. »Das hättest du nicht tun sollen. Das sind unsere Robben.«
    Kallik blinzelte verblüfft. Es geht also gar nicht um Kissimi?
    Toklo trat einen Schritt auf die Inselbären zu. »Das gibt Unalaq noch lange nicht das Recht, uns wie Eindringlinge zu behandeln«, knurrte er. »Immerhin haben wir diese Robben vor dem vergifteten Wasser gerettet.«
    »Genau.« Lusa stellte sich Toklo zur Seite. »Aga hat darauf gewartet, dass ich komme, wisst ihr nicht mehr?«
    Tunerq und Illa wechselten einen Blick und scharrten unsicher mit den Tatzen. Kallik erkannte, dass sie sehr viel eher mit sich reden lassen würden als Unalaq.
    »Und warum seid ihr zurückgekehrt?«, fragte Illa.
    Toklo sah Kallik an, die begriff, dass nun der Augenblick der Wahrheit gekommen war. Bisher war Kissimi in ihrem Schulterfell verborgen gewesen. Nun schob Kallik ihn sanft hinunter, sodass er auf seinen eigenen Beinen stand und blinzelnd zu den beiden Eisbären hochsah.
    Ungläubig, mit offenen Mäulern, starrten Illa und Tunerq das kleine Junge an.
    »Ist … ist das Suras Junges?«, flüsterte Illa.
    »Ja.« Kallik zwang sich, den Kopf zu heben und der anderen Bärin in die Augen zu schauen. »Ich … ich habe ihn Kissimi genannt.« Auf Vorwürfe gefasst, zögerte sie und überlegte fieberhaft, was für eine Erklärung sie liefern könnte, dass sie Kissimi seiner toten Mutter abgenommen und vor den anderen Eisbären versteckt hatte.
    »Wir haben ihn auf den Klippen gefunden«, schaltete sich Toklo ein, bevor Kallik weiterreden konnte. »Wir haben keine Ahnung, wie er überlebt hat.«
    »Aber wir haben überall nach ihm gesucht!«, rief Tunerq.
    Kallik versuchte sich unbekümmert zu geben, obwohl ihr das Herz bis zum Hals schlug. »Wir haben wohl einfach Glück gehabt.«
    »Und er auch«, erwiderte Illa.
    Während die Erwachsenen sprachen, musterte Kissimi verwundert die beiden Inselbären. »Seid ihr meine Familie?«, fragte er schließlich.
    »Sura war meine Schwester.« Illa beugte sich zu dem Kleinen hinunter und stupste ihn sanft in die Seite. »Also, ja, ich gehöre zu deiner Familie.«
    Kallik fühlte sich, als würde ihr Herz von einer Horde Orcas zerrissen. Sie warf Illa einen eindringlichen Blick zu. »Kümmere dich gut um ihn«, bat sie leise.
    »Das werde ich«, versprach Illa. »Eine unserer Bärinnen hat ein Junges verloren, kurz bevor ihr auf die Insel gekommen seid. Sie wird genug Milch für Kissimi haben.« Sie machte eine kleine Pause, bevor sie hinzufügte: »Danke, dass ihr ihn zurückgebracht habt.«
    Illas Blick verriet Kallik, dass die Inselbärin sehr wohl ahnte, was es mit dieser Geschichte auf sich hatte. Gleichzeitig war ihr die Erleichterung darüber anzumerken, dass Kissimi wieder da war, wo er hingehörte. Kallik sagte nichts weiter, schüttelte nur leicht den Kopf, bevor sie sich zu Kissimi beugte, um ihn noch einmal zu schnäuzeln.
    »Ihr solltet mitkommen und euch mit Aga unterhalten«, meinte Tunerq. »Letzte Nacht haben wir furchtbare Stürme gehört, die von dem Krallenlosengebilde herkamen. Und dann haben wir die Iqniq am Himmel tanzen sehen, heller als je zuvor. Was ist geschehen? Und wo ist der andere Braunbär, der mit euch gereist ist?«
    »Führt uns zu Aga«, bat Toklo. »Dann werden wir alles erzählen.«
    Sie gingen den Hügel hinunter, Tunerq voran, dahinter Illa mit Kissimi auf dem Rücken, gefolgt von den übrigen Bären. Als sie sich dem gefrorenen Fluss näherten, sah Kallik Yakone auf sie zueilen. Sie ließ ihre Freunde vorangehen und wartete auf ihn.
    »Du bist zurückgekehrt!«, rief Yakone, als er bei ihr war.
    Kallik hielt den Blick gesenkt und wäre am liebsten ganz

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