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Seelen-Transfer

Seelen-Transfer

Titel: Seelen-Transfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Frank Russell
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Kalender abgesehen, war er leer. „Können Sie mir sagen, wie es abläuft?“
    „Unmerklich.“
    „Das ist mir klar; aber wie?“
    „Die Methode wird dem Einzelfall angepaßt“, sagte der Techniker.
    „Ich bin ja nur neugierig.“
    „Das wären Sie nicht – hinterher“, versprach ihm der andere. Dann fuhr er fort: „Es ist jetzt erforderlich, daß Sie durch diese Tür dort drüben gehen, den automatischen Fahrstuhl benutzen, um ins Terminal-Hotel zu fahren, wo Sie sich irgend einen Raum aussuchen können, und …“
    „Ich fahre mit dem Fahrstuhl wohin?“
    „Ins Hotel“, wiederholte der Techniker. „Dort werden Sie wohnen, gut versorgt und unterhalten, in fröhlicher Geselligkeit mit anderen, bis es soweit ist, daß Sie an der Reihe sind. Das wird dann sein, wenn Sie überhaupt nicht daran denken und völlig entspannt und locker sind. Es kann also Stunden oder Tage bis zum Ende dauern, ganz nach der Psyche des jeweiligen Subjekts – aber wir halten diese Methode für gnädig.“
    „Also sitze ich einfach herum und warte darauf?“
    „Sie werden angemessene Zerstreuung vorfinden. Keiner brütet dort vor sich hin, keiner langweilt sich.
    Ja, es besteht gar kein Grund zu Befürchtungen, denn das Subjekt wird entweder schwach und ändert seine Meinung, oder es hält stur durch.“
    „Mehr können Sie mir nicht sagen?“
    „Im Moment könnte ich mir denken, daß es Sie nicht sehr interessiert.“
    „Sehr richtig“, versicherte ihm Mason. „Nicht die Bohne. Kann ich jetzt weitermachen, oder gibt es noch weitere bürokratische Präliminarien?“
    Sein Gegenüber blinzelte. „Hier sind zwei Vordrucke, die ich ausfüllen müßte, aber wenn Sie es so eilig haben, lasse ich sie leer zurückgehen.“ Er deutete auf die näherliegende der zwei Türen. „Sie können wählen. Das ist der Weg hinaus.“ Er zeigte auf die andere. „Das ist ebenfalls ein Ausweg.“
    Mutig ging Mason zu der ersten Tür, öffnete sie und sah hindurch. Dahinter lag wieder die Eingangshalle mit der großen Granit-Hand.
    ,Halt ein! Denk nach! Was hast du unvollendet zurückgelassen?’
    Mason probierte auch die zweite Tür. Dahinter stand der Fahrstuhl, die Tür offen, einen roten Knopf an der Wand.
    Er betrat ihn, sah hinaus und fragte mit einem leicht unsicheren Ton: „Abwärts?“ Dann schloß er die Fahrstuhltür und drückte mit dem Daumen auf den roten Knopf. Im gleichen Augenblick wurde ihm klar, daß es bereits soweit war!
    Der Knopf gab unter seinem Daumen nach, während er ihn noch fasziniert anstarrte, weil ihm die Kraft fehlte, den Daumen herunterzunehmen. Mit der schrecklichen Langsamkeit, die man sonst nur aus Alpträumen kennt, sank er in die Wand ein. Der Eintritt des Todes war atemberaubend. Masons Körperporen schienen plötzlich ganz weit geöffnet zu sein, sein Körper war gespannt, sein Herz schlug laut, seine Gedanken überschlugen sich, als der Knopf den Kontakt herstellte und der falsche Fahrstuhl seine vorgesehene Aufgabe erfüllte.
    Für Sekundenbruchteile hing ein blaßblaues Leuchten in der Luft, und für eine Tausendstelsekunde zuckte ein furchtbarer Schmerz durch seinen Körper, der scheinbar in Millionen kleine Stücke und schließlich in seine einzelnen Moleküle zerrissen wurde.
    Aus einem weißen, farblosen Nebel kamen Stimmen. Träge Stimmen, die mal näherzukommen schienen, die dann aber wieder leiser wurden. Sie schienen ihm etwas ins Ohr zu flüstern, um dann wieder in unendliche Entfernungen zu verschwinden und von dort wiederzukehren. Die Stimmen besaßen einen seltsamen Rhythmus, so als befände sich eine Schallwelle zwischen einer positiven und einer negativen Amplitude und schwinge, zeitlich ungeheuer gestreckt, zwischen beiden hin und her. Es dauerte eine ganze Weile, bis er einzelne Worte verstehen konnte.
    „Drei hintereinander. Das bringt den Zufall durcheinander.“
    „Oh, ich weiß nicht. Die Zufallsquoten handeln von seltenen Fällen. Sie sehen das zu kurzfristig.“
    „Vielleicht werden sie am anderen Ende aber immer besser?“
    „Das wünschte ich mir, aber ich sehe es noch nicht.“
    Mason setzte sich auf und hielt sich den Kopf. Die Stimmen wurden leiser, kamen wieder zurück. „Gib ihm eine Spritze, ja, genau da.“ Jemand verletzte ihn mit einer Nadel.
    Er öffnete seine Augen, schnauzte einen Mann mit grauem Bart an: „Immer langsam, ja? Ich habe einen dicken Kopf!“
    „Da haben Sie Glück“, kommentierte der zweite Mann, der dicht neben ihm stand. „Manche kommen

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