Seelenband
Ihnen nichts tun", fügte der andere hinzu.
Valerie fasste sich an den Kopf. Das fühlte sich aber ganz anders an. Plötzlich wusste sie, was die beiden vorhatten, und ihr wurde übel vor Angst. Sie würden warten, bis John und Nalla nichts ahnend hier eintrafen und sie dann mitnehmen, zu ihrem herzlosen Planeten, um die beiden Personen, die sie am meisten liebte, brutal hinzurichten. Doch sie würde da nicht mitspielen.
John wird nicht ahnungslos sein, wenn er hier eintrifft, dachte sie und konzentrierte sich mit aller Macht auf die geistige Verbindung zwischen ihnen, die sie selbst zwar nicht spüren konnte, dafür aber John.
Lauf weg! Komm nicht her! dachte sie, so fest sie konnte.
"Was tun Sie da?" Der Mann, der als erster gesprochen hatte, sah sie neugierig an.
Aha! dachte Valerie befriedigt. Sie merken wohl, dass John gewarnt ist und dass ihre Falle nicht funktioniert.
Ein leises Piepen ertönte und der andere Mann holte ein kleines Gerät aus seiner Hosentasche, das für Valerie genauso aussah, wie das Gerät, das sie bei John gefunden hatte.
"Er kommt her", sagte der Mann. Er klang besorgt.
Valerie erstarrte. Was sollte das heißen, er kommt her? Sie hatte ihm doch gesagt, er sollte fernbleiben. Natürlich! dämmerte es ihr plötzlich. Er spürt, dass ich in Gefahr bin, und kommt, um mir zu helfen. "Nein!" schrie sie laut und Tränen der Wut und der Hilflosigkeit traten ihr in die Augen.
Der erste Mann musterte sie verständnislos. "Wir haben nicht viel Zeit", drängte er. "Sie müssen mir zuhören. Wir haben eine Botschaft für Thebeliam."
"Er ist nicht da", stammelte Valerie verzweifelt. "Ich weiß nicht, von wem Sie reden."
"Doch, das wissen Sie", unterbrach der Mann sie ungeduldig. "Es ist unerfreulich, dass Sie so reagieren, wir hatten gehofft, es wäre anders."
"Unerfreulich?!" Valerie verschluckte sich beinah an dem Wort.
Unerfreulich
? War das alles, was er über ihre Gefühle zu John, ihre Träume und Hoffnungen zu sagen hatte? Es war unerfreulich, dass sie dabei waren, ihr den Sinn ihres Lebens wegzunehmen?
Der Mann trat näher und sie wich ängstlich zurück. "Hören Sie mir zu", sagte er ernst. "Er soll morgen früh bei Sonnenaufgang zu dem kleinen Sportplatz im Dorf kommen. Wir werden dort auf ihn warten. Sollte er nicht freiwillig kommen, werden wir ihn holen müssen. Ich hoffe sehr, dass er uns nicht dazu zwingt ..."
Die letzten Worte klangen noch bedrohlich nach, als die beiden Männer sich wortlos umdrehten und lautlos das Haus verließen.
Kraftlos und zitternd ließ Valerie sich zu Boden sinken. Aber noch war nicht alles verloren. Noch hatten sie John nicht gefasst.
Sie saß noch immer zusammengekauert auf dem Boden, als John und Nalla zurückkamen. Sie hatte keine Ahnung, wie viel Zeit seit dem Weggang der Männer vergangen war.
John stürmte auf Valerie zu und riss sie erleichtert in die Arme. "Alles in Ordnung?"
Valerie nickte schwach. Hinter John konnte sie Nalla leise wimmern hören.
"Was ist passiert?" fragte er und tastete sie schnell nach Verletzungen ab.
"Zwei Männer waren hier gewesen."
John nickte ernst. Es schien ihn nicht zu überraschen.
"Du hast gewusst, dass sie kommen würden?" fragte Valerie verwirrt.
"Nein!" John schüttelte heftig mit dem Kopf. "Glaubst du, ich hätte dich alleine hier gelassen, wenn ich gewusst hätte, dass sie kommen?" Er zog sie noch einmal fest an sich. "Aber ich habe gespürt, dass etwas nicht stimmte. Und dann habe ich ihre Signatur empfangen." Er klopfte sich unbewusst auf die Hosentasche, von der Valerie wusste, dass sein kleines schwarzes Gerät dort drin steckte. "Was haben sie denn gewollt?" fragte John. Er wirkte verwirrt.
Valerie schluckte und wandte den Blick ab. Aber es hatte wohl keinen Sinn, es vor ihm verheimlichen zu wollen. "Sie wollen, dass du morgen bei Sonnenaufgang zu ihnen kommst", stieß sie hervor. Dann schnaubte sie empört. "Da können sie lange drauf warten!"
John nickte nachdenklich, als würde plötzlich etwas Sinn für ihn ergeben. "Deshalb haben sie gewartet, bis ich weg war", murmelte er.
"Was soll das heißen, gewartet?" Valerie sah ihn alarmiert an. "Sie wussten, dass du nicht im Haus warst, und sind extra dann gekommen?"
"Nein. Sie haben Nalla und mich mit Absicht aus dem Haus entfernt."
"Was soll das denn heißen? Ihr wart doch am Teich."
"Ja, aber nur, weil wir es hier drin nicht mehr ausgehalten haben. Sie haben unsere Psyche manipuliert, um mit dir allein sprechen zu können."
"Das ist doch absurd!"
"Nein, ist
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