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Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Titel: Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mauel Veronika
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kletterte über abgebrochene Äste und Heidelbeergebüsch in Richtung Waldrand.

    Doch Aleksander ließ sich nicht abschütteln. In Windeseile war er neben ihr.

    »Du verfügst über ein breites Repertoire an Metaphern, kleine Lady!«

    »Du hast echt einen ausgewachsenen Dachschaden, hat dir das schon einmal jemand gesagt!«

    »Da, schon wieder eine. Warst du an deiner alten Schule in einem Rhetorikkurs, oder stehst du einfach auf bildhafte Formulierungen?«

    Mia blieb stehen. Ihre Wut steigerte sich aufs Neue ins Unermessliche.

    »Verzieh dich, du Vollidiot und lass mich endlich in Ruhe! Ist das so schwer zu verstehen?«

    Eine Eule, aufgeschreckt durch Mias Brüllen, flog dicht über ihre Köpfe hinweg und stieß ein empörtes HUHU aus.

    Erschrocken duckte sich Mia und schlug schützend beide Hände über ihren Haaren zusammen.

    Kauernd blieb sie in der gebückten Haltung, falls sich das Waldtier entscheiden sollte, zum Angriff überzugehen, was natürlich ausgesprochen naiv gedacht war. Aber in Anbetracht dieser völlig absurden Nacht hätte sie sich heute auch nicht über durchgedrehte Waldbewohner gewundert.

    »Hey, alles in Ordnung mit dir?« Eine warme Hand schloss sich um ihren Arm und zog sie sachte, aber bestimmt in die Höhe.

    Mia entriss Aleksander mit einem Ruck ihre Hand. Dennoch konnte sie das Herzflattern, das seine leichte Berührung bei ihr ausgelöst hatte, nicht verhindern.

    »Lass das.« Doch scheinbar fehlte in ihren Worten der Nachdruck, denn Aleksander nahm erneut ihre Hand und legte sie in die Seine.

    Sanft zog er sie näher, bis sie nur wenige Zentimeter vor ihm stand. Mia sog scharf die Luft ein und verwünschte sich für das ekstatische Trommeln ihres Herzens.

    »Mia«, flüsterte er leise. »Es tut mir wirklich leid mit vorhin. Ich wollte dich nicht verärgern und noch weniger wollte ich, dass du traurig bist. Bitte verzeih mir!«

    Aleksanders Worte kamen mit einer Eindringlichkeit über seine Lippen, dass Mia wirklich kurz in Versuchung kam, ihnen Glauben zu schenken.

    »Nein Aleksander, ich werde dir nicht verzeihen, da ich dir nicht glaube. Dies hier ist nur ein weiterer strategischer Zug in dem Spiel, das du und dein Bruder spielen. Auch wenn ich noch nicht dahintergekommen bin, um welch krankes Spiel es sich dabei handelt.«

    Sie versuchte mit aller Kraft, ihre Hand aus seiner zu winden. Doch dieser hielt sie, als hinge sein Leben davon ab.

    »Was kann ich tun, dass du mir glaubst?«

    Diese Frage kam so überraschend, dass Mia im ersten Moment damit völlig überfordert war.

    »Iiiich weiß nicht«, stammelte sie grübelnd.

    »Dann überlege. Es muss doch einen Weg geben, um dich zu überzeugen.«

    »Wieso hast du Felix vor mir so bloßgestellt?«

    Die Antwort kam, ohne zu zögern.

    »Weil ich eifersüchtig war.«

    Mia hielt verblüfft die Luft an. Mit so ziemlich allem hätte sie gerechnet, doch nicht hiermit.

    Zu perplex um dies zu kommentieren, stellte sie die nächste Frage.

    »Und warum sitzt du hier im stockdunklen Wald neben mir und wartest, bis ich aufwache?«

    Auch diese Antwort kam ohne Umschweife.

    »Weil ich mir Sorgen um dich gemacht habe und ich nicht wollte, dass dir etwas zustößt.«

    Aleksanders Worte brachten Mia völlig aus dem Konzept. Schweigend stand sie vor ihm und dankte in diesem Moment sämtlichen Göttern und Heiligen für die Tatsache, dass die Schwärze der Nacht sie vor Aleksanders Augen verborgen hielt. Denn ihr knallrotes Gesicht und die glänzenden Augen hätten zweifelsfrei für sich gesprochen.

    Betreten kaute Mia auf ihrer Unterlippe.

    »Mia, ich weiß, dass es für dich nicht einfach ist, mir zu glauben. Vor allem nach meinem Verhalten, das ich die letzte Zeit an den Tag gelegt habe. Doch dies alles war reiner Selbstschutz. Ich wollte mir meine Gefühle für dich nicht eingestehen.«

    »Und warum tust du es jetzt?«, hauchte sie mit brüchiger Stimme.

    »Weil ich mich nicht mehr dagegen wehren kann. Es frisst mich innerlich auf, dich unglücklich und traurig zu sehen. Ich wünsche mir dann nichts mehr, als dich in den Armen zu halten und dir Trost zu spenden.«

    In Mias Augen glitzerten erneut Tränen.

    »Du und dein Bruder ward der Hauptgrund dafür, dass es mir schlecht ging.«

    Aleksander nickte und wischte einen runden, salzigen Wassertropfen, in denen sich das milchige Licht des Mondes spiegelte, von ihrer Backe.

    »Das weiß ich Mia. Ich wollte, konnte und durfte nicht zeigen, was ich empfinde. Doch jetzt

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