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Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Titel: Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mauel Veronika
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zusammenschlagen und Papa aus allen Wolken fallen.

    Eine durchaus gelungene Vorstellung, wie Mia fand. Alles, was ihre Eltern bis aufs Blut reizte und schockte, war Balsam für Mias geschundenes Ego.

    Wie sie wohl auf Aleksander reagieren würden?

    AAAAAAAAhhhhhhhhhhhhhhhhh!!!

    Mia stieß einen innerlichen Schrei aus. Sie hasste sich dafür, dass sie Aleksander nicht aus ihrem Kopf bekam. Aleksander wohnte hier in Groß-Kaff-Hinterwald. Er hatte ihr klar und deutlich gemacht, dass er sie wollte – für diese eine Nacht. Um sich abzulenken? Um ein wenig Spaß zu haben? Wer wusste das schon. Jedenfalls war er definitiv nicht an einer ernsthaften Beziehung interessiert.

    Wer will schon einen Typen, der unheimlich, eingebildet, arrogant ist und einen Psychopathen als Bruder hat , dachte Mia.

    Na ich! meldete sich ihr Unterbewusstsein ungefragt und vor allem unerwünscht zu Wort.

    »So jetzt reicht es«, sagte Mia laut zu sich selbst, griff sich den Eastpak und marschierte mit schwungvollen Schritten die Straße hinunter.

    Egal wohin, Hauptsache nicht mehr denken müssen.

    Doch allzu weit kam sie nicht, kaum hatte sie den letzten Gartenzaun umrundet, blieb sie wie vom Donner gerührt stehen.

    Na klar, das kleine Häuschen im Stadtpark. Vielleicht nicht das bequemste Nachtquartier, aber immerhin ein Dach über dem Kopf.

    Forschen Schrittes machte Mia kehrt und eilte durch die Nacht davon in Richtung Stadtpark.

     

     

Okkulte Praktiken

    E in beklemmendes Gefühl beschlich Mia, als sie sich durch die düsteren Straßen drückte. Hinter jedem Mauervorsprung, hinter jedem Baum vermutete sie infrage kommende Serienkiller.

    In jedem Schatten sah sie mögliche Vergewaltiger und Entführer.

    Ein Schauer lief Mia über den Rücken, gefolgt von eiskaltem Angstschweiß.

    Sie steigerte sich selbst in eine derartige Panik und Hysterie, dass sie meinte, an ihrem eigenen Atem zu ersticken. In abgeflachten und unregelmäßigen Zügen schnaufte sie, doch der Sauerstoff schaffte es einfach nicht ganz bis in ihre Lunge und blieb irgendwo zwischen Kehlkopf und Bronchien hängen.

    Schwindel machte sich in ihrem Kopf breit und die Straße verwandelte sich in eine sich windende schwarze Schlange. Sie wusste genau, wem sie ihre Psychose zu verdanken hatte.

    Verdammte Le Vrais!

    Bevor diese selbst ernannten Herzensbrecher auf dem Plan gestanden hatten, wäre es Mia niemals in den Sinn gekommen, sich in einer, sogar ziemlich hellen Sommernacht derart panisch zu fühlen.

    Sie mobilisierte das letzte an Reserven, zu was sie in ihrem Zustand noch fähig war und begann zu laufen. Sie brauchte nur an die mutmaßlichen Schauergestalten, die in ihrer Fantasie zum Leben erwachten, denken und schon flogen ihre Füße wie von selbst über den Asphalt.

    Was für eine abgrundtief bescheuerte Idee, nachts von zuhause wegzulaufen. Ich hätte genauso bis morgen früh warten können.

    Mia stieß einen erleichterten Seufzer aus, als die Biegung kam, hinter welcher der Stadtpark lag. Sie sauste über die hölzerne Brücke, durchquerte den Kinderspielplatz und blieb abrupt stehen, als wäre sie gegen eine unsichtbare Wand gelaufen.

    Mias Lider flatterten ungläubig.

    Ein schwaches Licht, flackernd, wie das einer Kerze, glomm durch die Scheiben des kleinen, mit Efeu überwucherten Häuschens.

    Niemals wäre es ihr in den Sinn gekommen, dass es jemand anderem einfallen würde, in dem stinkenden Gebäude zu übernachten.

    Unschlüssig und bibbernd vor Kälte stand sie unter dem herabhängenden Zweig einer Buche und überlegte, was zu tun war.

    Nach Hause gehen und klein beigeben? Niemals!

    Im Freien campen und dabei Gefahr laufen, von gierigen kleinen Mücken als Blutkonserve missbraucht zu werden? Keine Chance!

    Mia begann vor geistiger Anstrengung an den Fingernägeln zu kauen. Immer wieder wanderte ihr Blick zu dem flimmernden Licht hinter den verschmutzen Fensterscheiben.

    Mia seufzte. Ihr blieb eigentlich nichts anderes übrig, als wieder zurückzugehen und ihre Ausreißpläne auf morgen zu verschieben.

    Dennoch ließ sie die Neugier nicht los. Wer verbarg sich in tiefer Nacht in einem heruntergekommenen, nach Fäkalien stinkenden Häuschen mitten im Stadtpark?

    Nicht zum ersten Mal fragte sie sich, wieso sich ihre Wissbegierigkeit nicht auf andere Gebiete, wie beispielsweise den Mathematikunterricht, konzentrieren konnte.

    Vorsichtig schob sie sich näher. Ein dunkler Schatten erschien vor dem Fenster und verdeckte kurzfristig

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