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Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Titel: Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mauel Veronika
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die flackernde Helligkeit.

    Mia verharrte kurz, dann schlich sie das restliche Stück in geduckter Haltung näher.

    Sie fand einen kaputten Kindereimer mit Loch, der ihr jedoch gute Dienste erweisen konnte. Behutsam, um kein Geräusch zu erzeugen, griff sie nach dem Spielzeug, stellte ihn auf den Kopf und stieg darauf.

    Was sie dort im Schein nicht nur einer, sondern ungefähr ein Dutzend Kerzen sah, ließ sie vor Schreck erzittern.

    Ein großes, pechschwarzes Kreuz lehnte, auf den Kopf gestellt, an der brüchigen Mauer, umstellt von einer Vielzahl glimmender Räucherstäbchen.

    Schnuppernd hob Mia ihre Nase. Durch die Ritzen der undichten Fensterrahmen wehte ein Hauch von Weihrauch.

    Schwarze Kerzen standen überall im Raum verteilt, die goldene Flammen schlugen, und erleuchteten eine riesige, silberne Schale, die sich auf dem Boden befand. Zwei Gestalten in langen schwarzen Gewändern kauerten vor dem provisorisch errichteten Altar und wiegten sich wie in Trance vor und zurück. So als bewegten sich ihre Körper wie von selbst im Takt eines langsamen Musikstückes, das nur sie selbst hören konnten.

    Oh mein Gott, sie beten zu Satan. Dies hier ist der Treffpunkt einer Teufelssekte.

    Und obwohl Mia vor Aufregung und Angst ganz schlecht wurde, konnte sie sich nicht dazu entschließen, diesen Ort des Bösen zu verlassen.

    Die Neugier auf das potenziell Gefährliche, und das berauschende Gefühl, ausgelöst von purem Adrenalin, das durch ihre Adern schoss, verbanden sich zu einer unwiderstehlichen Mischung mit latenter Suchtgefahr.

    Mia verglich es im Stillen mit dem Balancieren am Rande eines Abgrunds. Permanent die Gefahr vor Augen das Gleichgewicht zu verlieren, doch unmöglich abzubrechen, unfähig auf den Sog zu verzichten aus Abenteuer, Leichtsinn, Gefahr, das Gefühl sich selbst zu spüren und am Leben zu sein.

    Sie quetschte ihr Gesicht noch näher an die Mauer des Häuschens. Ein hervorstehender Stein ritzte die Haut an ihrer Wange auf, doch sie bemerkte es nicht einmal.

    Mit angehaltenem Atem linste sie durch die verdreckten Fenster. Doch die Schicht aus Schimmel, verkrustetem Vogelkot und anderem undefinierbaren Schmutz, machten es fast unmöglich, weitere Details zu erkennen. Derweil wäre Mia brennend an der Identität der Sektenmitglieder interessiert gewesen.

    Nicht, dass sie davon ausging, sie zu kennen, doch es kam schließlich nicht alle Tage vor, Teufelsliebhaber in Aktion zu beobachten.

    Mia sah, wie sich die Gestalten erhoben, die gefalteten Hände gen Erdboden streckten, und begannen, Worte zu murmeln, deren Bedeutung sie nicht verstand.

    So was Bescheuertes, dachte sie. Da ist ja Gläser rücken noch interessanter .

    Nicht, dass sie jemals auf die Idee gekommen wäre, okkulten Sitzungen beizuwohnen. Aber sie konnte sich durchaus vorstellen, dass so eine Gläserrückerei mehr von Erfolg gekrönt sein würde, als in Satan die Erlösung zu finden.

    Auch wenn der Erfolg wahrscheinlich nur insofern zustande kam, dass einer der Beteiligten nicht widerstehen konnte, mit seinem Finger heimlich das Glas zu bewegen.

    Alles nur ausgemachter Humbug!

    Das Gemurmel im Inneren des Häuschens brach ab. Ein silberblauer Nebel erhob sich aus dem Schälchen am Boden und schwebte wie eine lebendige Erscheinung durch den Raum.

    Mia riss vor Entsetzen und Ungläubigkeit die Augen auf.

    Das konnte doch nicht sein. Was in aller Welt spielte sich da ab? Was war das für ein Ding , was da durch den Raum schwebte.

    Mia wusste, dass sie Gefahr lief, entdeckt zu werden. Und dann wären ihre Tage mit Sicherheit gezählt. Diese Verrückten würden nicht zimperlich mit heimlichen Beobachtern ihres düsteren Treibens umgehen. Zu groß war das Risiko von Zeugen. Davon war Mia felsenfest überzeugt.

    Doch die Versuchung, stiller Betrachter etwas scheinbar Übersinnlichen zu sein, war zu groß.

    Sie hob die Hand und kratzte mit dem Fingernagel in der linken, untersten Ecke des Glases ein Loch in den Schmutz. Gerade groß genug, um mit dem rechten Auge hindurchzusehen. Die offensichtlichen Satanisten standen mit dem Rücken zu ihr. Einer davon dirigierte mit der Hand die bläuliche Luftbewegung, welche jedoch immer wieder vor ihm zurückwich, fast so, als wollte sie sich ihm widersetzen. Doch schließlich hob der unheimliche Kerl die Hand, ballte sie zur Faust und ließ sie krachend auf den Boden aufschlagen. Im gleichen Moment ertönte ein schriller, lang gezogener Schrei, dem nichts, aber auch rein gar

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