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Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Titel: Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mauel Veronika
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an Aleksanders Brust. Behutsam legte dieser ihr die Arme um die Schultern.

    »Weine, Sternchen. Weine, bis keine Träne mehr übrig ist.«

    Doch Aleksanders Vater hegte andere Pläne. Grob riss er Mia aus den Armen seines Sohnes und stellte sie an seine Seite.

    »Was soll das Geheule und Gejaule? Sieh nur hin, Menschenkind. So ergeht es allen, die es nicht wert waren, zu leben. Die das Geschenk, existieren zu dürfen, mit Füßen getreten haben. Hier, der neunte Kreis der Hölle ist den schlimmsten Verbrechern der Menschheitsgeschichte vorbehalten. Ich gehe mal davon aus, dass du soweit belesen bist, um dir nicht erklären zu müssen, um welche Personen es sich im Detail handelt.«

    Mia senkte mit tränenüberströmtem Gesicht ihren Kopf. Wie ein Schatten ihrer selbst stand sie da und presste sich die Fäuste auf die Ohren, um die Schmerzenslaute nicht mehr zu hören und damit zu verhindern, durchzudrehen.

    Der Teufel schob Mia ungerührt zur Seite und trat seinen Söhnen gegenüber.

    »Ich gehe wohl Recht in der Annahme, dass der Wettstreit zwischen euch heute ein Ende gefunden hat. Und daraus resultierend Nathan als strahlender Sieger hervorgeht.«

    »So ist es, mein Vater und Herrscher«, sagte Nathan mit vor Stolz geschwellter Brust.

    Luzifer wandte sich an seinen Zweiten.

    »Und du, Aleksander, hast kläglich versagt. Nur zwei jämmerliche Seelen hast du mir geschickt. Kannst du mir das erklären?«

    Aleksander senkte wortlos den Kopf. Die langen, dunklen Locken fielen ihm wie ein Schleier vors Gesicht und verdeckten es. Seine ganze Haltung strahlte Qual aus.

    »Schau mir ins Gesicht und antworte!«, donnerte sein Vater.

    Doch Aleksander hielt sich weiterhin bedeckt und suchte mit seinen Augen Halt in dem rubinroten Sand.

    Mia überkam eine Welle des Mitgefühls, als sie ihn da so stehen sah. Der stets so stolze, überlegene Aleksander Le Vrai war nur noch ein Schatten seiner selbst.

    Untertan seines Vaters und prädestiniert für einen niemals endenden Sklavendienst.

    Ihr sowieso schon besiegeltes Schicksal außer Acht lassend, riss sie sich die Hände von den Ohren, schnellte nach vorne und trat mit funkelnden Augen vor den Herrscher der Hölle.

    »Wieso seid ihr so ein Monster? Er ist euer Sohn. Ihr behandelt ihn wie Abfall!« Ihre Stimme hörte sich hoch und schrill an. Beides Zeichen ihrer Nervosität.

    Der Teufel schürzte seine Lippen und blickte sie fast angewidert an.

    »Was erwartest du von mir, Kind. Ich bin der Teufel. Mit Sentimentalitäten und Gefühlsdusseleien kann ich nichts anfangen. Und eigentlich war ich auch der Meinung, bei meinen Söhnen jegliche Dinge dieser Art ausgemerzt zu haben.«

    »Ihr seid die abscheulichste, widerwärtigste und grausamste Kreatur, die mir jemals untergekommen ist.«

    Aleksander hob ruckartig den Kopf und starrte Mia erschrocken an.

    »Mia sei still!«, murmelte er, »Du redest dich um Kopf und Kragen!«

    Doch in diesem Moment haderte Mia nicht mit ihrem Schicksal, sondern sie lehnte sich dagegen auf. Und den Anfang machte sie darin, dem Höllenfürst mal so gehörig die Meinung zu geigen.

    Doch dieser lenkte ein und ließ sie nicht weiter zu Wort kommen.

    »Deine Schilderungen fasse ich als Kompliment auf. Denn auf wen sonst sollte diese Beschreibung passen, wenn nicht auf mich. Es gibt nichts Schlimmeres als mich. Ich bin das leibhaftige Böse. Und jetzt Schluss, mich beginnt diese Debatte zu langweilen!«

    Er machte eine wedelnde Bewegung, gleich so, als würde er einen Schwarm aufdringlicher Mücken beiseite scheuchen und ging auf den blutbefleckten Sandkreis zu.

    »Mir steht der Sinn nach befriedigenderen Dingen. Es ist an der Zeit, die Bestrafungen und Foltern fortzusetzen.«

    Luzifer drehte sich noch einmal kurz um, mit einem derart trägen und gelangweilten Blick, als fielen ihm jeden Moment die Augen zu.

    »Nathan, mein Sohn, der Limbus wartet auf dich. Doch zuerst erledigst du das …« Er zeigte mit seinem langen, schlanken Finger auf Mia.

    »Du schuldest mir immerhin noch eine letzte Seele.«

    Nun richtete der Höllenfürst sein Augenmerk auf Aleksander.

    »Und du, missratene Ausgeburt der Hölle, bist die längste Zeit mein Sohn gewesen. Auf dich wartet das Sklavendasein. Dein Bruder wird dich in Ketten legen. Und das am besten, bevor er sich dem Mädchen widmet, wir wollen doch nicht, dass es noch zu unerfreulichen Zwischenfällen kommt.«

    Mit diesen Worten schwebte der Teufel durch das Gestein und griff sich eine mit

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