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Seelenfinder

Seelenfinder

Titel: Seelenfinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita H. Naumann
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strahlten.
    „Wie stürmisch es geworden ist? “, meinte Dornbusch. „Sehen Sie, wie sich die Bäume biegen und die Äste brechen. Der Turm schwankt als würde er jeden Moment umsinken.“
    „Der Riesenwall, nahe der Küste, fängt die Stoßkraft der schweren dichten Luft auf. Der Turm wird nicht umsinken. Das Haus nennt sich nicht u m sonst „Sturmnest“.“
    „Gehen wir hinein“, sagte der Mann freundlich und öffnete das Tor . Dor n busch bewunderte den hübschen Innenhof und die alten prachtvollen Bä u me. Sie gingen durch ein Portal und standen in einem schlauchartigen Saal, der voller Gemälde hing.
    Dornbusch blieb bewundernd an den Kunstwerken stehen. „Herrlich!“ schwärmte er. „Diese Farben und Formen.“ Er schritt weiter und blieb wa r tend am Eingang eines anderen Raumes stehen.
    „Wer ist das? “, fragte Dornbusch und zeigte auf einen großen schlanken eleganten Mann , der in farbige Gewänder gehüllt, auf und ab schritt.
    Dornbusch ging zu dem Mann, fragte etwas. Der Angeredete blieb völlig gleichgültig, erst als Quoll o herbeikam, erwachte der Hüter des Raumes aus seiner Lethargie, machte eine grüßende Bewegung und sprach mit dem S a pa.
    „Das ist ein Erme“, erklärte Quoll o . „Er sieht Sie nicht, denn Sie sind doch nur im Geist hier, nicht mit dem Körper. Gleich den Menschen auf der Erde kann dieser Mann nur Dinge wahrnehmen, die weniger durchsichtig sind als die Luft.“
    „Aber wenn ich ihn anrede, muss er doch hören“, meinte Dornbusch har t näckig.
    Quoll lachte. „Nein! Wenn Sie jetzt in Ihrem körperlosen Zustand eine Me i nung äußern, so geben Sie keinen Laut von sich, sondern wir sehen und empfinden den Gedanken, den Sie aussprechen zu glauben. Er hat mir e r zählt, dass Reka und Lotus noch wegen des Sturmes abwesend seien, aber bald zurückkehren würden, weil Lotus hier ihr Kind gebären möchte.“
    „Dort ist eine Frau!“, rief Dornbusch plötzlich, zu Quoll o gewandt.
    Als ob die Wand verschwunden wäre, sah Dornbusch in das anliegende Zimmer. Es war ein großer Raum mit schönen schweren Möbeln. An den Wänden hingen Gemälde und Gegenstände einer Kunst, die Dornbusch fremd war. I nmitten dieses herrlichen Raumes wanderte eine junge schlanke Frau hin und her. Ihre langen schwarzen Haare funkelten im Licht der untergehenden Sonne. Vor der Couch saßen zwei große, weiße Hunde und verfolgten jede Bewegung der Frau bei ihrem Rundgang.
    „Wer ist das? “, flüsterte Dornbusch und sah fasziniert auf die schöne Frau.
    „Das ist Isona, das Kindermädchen für Fanny.“
    „Gehen wir näher heran“, sagte Quoll o . „Begrüßen wir sie.“
    Dornbusch blickte sich in dem Raum um. Er atmete den Duft des Rosenöls und einen Geruch, den er nicht kannte. Welch eine schöne Frau? dachte Dornbusch und sah bewundernd in das feine klassische Gesicht von Isona. Und diese Augen.
    „Soll ich Sie vorstellen?“, flüsterte Quoll o .
    „Nein, warten Sie noch. Lassen Sie mich die Schönheit dieses Mädchens genießen." 
    Er setzte sich auf die Couch und beobachtete Isona, die sich jetzt mit Quo l l o , unterhielt. „Immer mehr wird der Wunsch in mir wach“, sagte Dor n busch vor sich hin, „hier auf dem Saparus wieder geboren zu werden. Hier könnte ich ein schöneres Dasein führen als auf der Erde. Doch alles, was ich hier sehe und erlebe, ist ja nur ein Traum - Schaum.“
    „ Sagen Sie das nicht, schöner Mann.“
    Dornbusch starrte fassungslos das Mädchen an. Ohne ihn nur anzusehen, hatte sie ihn doch bemerkt.
    „Isona war bis vor Kurzem noch ein Erme gewesen . Sie ist eine der Au s erwählten, die durch großen Fleiß, Ausdauer und Energie geschafft hat zu dem zu werden, was sie heute ist, eine Rusa", sagte Quoll . „Jetzt hat sie die Chance, durch eine Heirat mit einem Sapa in die höchsten Kreise zu gela n gen." Isona lachte.
    „Das hat noch Zeit. Vorerst will ich unserem Herrscherpaar Reka und L o tus dienen und vor allen Dingen aber, mich um das Kind der beiden kü m mern."
    Isona ging zur Couch und setzte sich. Einer der Hunde kam zu ihr und lec k te ihre Hände.
    Dornbusch beobachtete die Hunde. „Sie beachten mich gar nicht“, sagte er und begann sich hinzuknien und mit der Zunge zu schnalzen.
    „Sie können Sie nicht sehen und auch nicht riechen, weil Sie keinen Körper haben. Ihr Seelisches ICH können sie nicht er schnuppern .“
    Draußen fegte der Sturm um das Haus und Dornbusch sah, wie sich die Bäume im Garten

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