Seelenflüstern (German Edition)

den Sand stieg, blieb ich kurz stehen. Ich atmete die salzige Seeluft ein und ließ den Wind mit meinem Haar spielen. Dads Tod würde immer wehtun. Aber mit Aldens Hilfe hatte ich eingesehen, dass ich ihn nicht hätte verhindern können. Genauso wenig wie Zaks Ende. Aber Alden hatte mir auch gezeigt, wie ich Zak helfen konnte, zu dem weißen Lichtstrahl zu finden, den er so sehr verdient hatte. Ich hoffte von Herzen, dass ein anderer Seelenflüsterer dasselbe für meinen Dad getan hatte, als er auf der Erde herumgeirrt war.
    Ich wischte die Tränen weg und machte mich auf den Weg durch den Sand. Die Sonne schien, und nach den vergangenen kühlen Tagen war die Luft nun wieder angenehm warm. Ich liebte diesen Ort, und ich liebte Alden, der an der Ufermauer lehnte und in die Wellen starrte. Dass er die Freude spüren konnte, die meine Seele ausstrahlte, wusste ich.
    Als ich Alden am Grab meines Vaters zum ersten Mal gesehen hatte, hatte ich ihn für ein Hirngespinst gehalten. Dabei gab es nichts Realeres als ihn.
    Ich war schon fast bei ihm, doch er schaute mich nichtan. Er starrte nur weiter geradeaus in die Wellen. Zum ersten Mal sah ich ihn ohne Shirt und entdeckte die kleine Tätowierung an seinem Oberarm – eine Origami-Rose. Ich steckte den USB-Stick in meine Hosentasche und strich ihm das Haar aus dem Gesicht. Jetzt umspielte ein leises Lächeln seinen wunderschönen Mund.
    »Hey, Lilian.« Sein Flüstern übertönte kaum das Geräusch der Wellen.
    »Rose«, sagte ich, kurz bevor unsere Lippen sich trafen. »Mein Name ist Rose.«

Mary Lindsey
    Seelenflüstern
    ISBN 978 3 522 65204 9
    Aus dem Amerikanischen übersetzt von Usch Pilz
    Umschlaggestaltung: Tony Sahara
    Umschlagtypografie: Anke Behrends, Hamburg
    Grafiken im Innenteil © macroart – Fotolia.com
    E   -   Book-Konvertierung: CPI – Ebner & Spiegel, Ulm
    Titel der englischen Originalausgabe: Shattered Souls
    © 2011 All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form.
    This edition published by arrangement with Philomel Books, a division of Penguin Young Readers Group, a member of Penguin Group (USA) Inc.
    Text © 2011 by Mary Lindsey
    Cover © 2011 by Tony Sahara
    © 2012, 2013 by Planet Girl Verlag (Thienemann Verlag GmbH), Stuttgart/Wien für die deutschsprachige Ausgabe.
    Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung, werden zivil- oder strafrechtlich verfolgt.
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Leseempfehlung:
Kim Winter, Sternenschimmer
    Als E   -   Book ebenfalls im Planet Girl Verlag erschienen:

    Kim Winter
    Sternenschimmer
    ab 13 Jahren
    ISBN 978 3 522 65095 3
    Ob die Sterne wussten, dass diese Nacht Mias Leben verändern würde? Sie erleuchteten den ganzen Himmel, als Iason auf der Erde landete. Jetzt steht er vor ihr. Eine dunkle Stille geht von ihm aus, doch seine graublauen Augen scheinen ins Innerste von Mia zu blicken. Augen mit der Anziehungskraft eines schwarzen Lochs. Augen, in die sie hineinfällt. Sie lassen Mia vergessen, dass es eigentlich nicht sein kann: eine überirdische Liebe, die Welten überbrücken muss. Und jeder Tag, der vergeht, bringt den endgültigen Abschied näher. Denn Iason ist nur Gast auf der Erde. Auf seinem Heimatplaneten Loduun herrscht Krieg und Iason ist vorbestimmt, sein Volk zu beschützen.
    Hier geht’s zum Buchtrailer:
    http://www.youtube.com/watch?v=ef0uc1dcY5Q&feature=youtu.be
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Mich selbst aber ergriff eine merkwürdige innere Ruhe, während ich die Lider senkte und Abschied nahm. Auch wenn wir verloren hatten, es fühlte sich richtig an, hier zu sein. Und könnte ich erneut entscheiden, ich hätte nichts anders gemacht. Ein anderer Weg hätte mir vielleicht ein längeres Leben geschenkt, mich aber nicht dort hingebracht, wo ich jetzt war. An den Rand alles Irdischen, über die Brücke einer unüberwindbar scheinenden Kluft und hin zu einer Liebe, die nicht überirdischer hätte sein können. Hätte ich mich nur in meiner eigenen, vertrauten Welt bewegt, wäre sie mir für immer verborgen geblieben …



Prolog
    »Hey Leute! Es ist der vierzehnte März um sechs Uhr dreißig. Einen