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Seelenflüstern (German Edition)

Seelenflüstern (German Edition)

Titel: Seelenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Lindsey
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einmal: Ich konnte Zak helfen, die Probleme loszuwerden, die ihn an die Erde banden, und damit gleichzeitig Alden entlasten. Auch wenn ihn das vielleicht nicht mehr rettzte. »Du kannst jetzt aus mir herausgehen und den Leuten hier im Raum das sagen, was du ihm sagen wolltest.«
    Über die Schulter hinweg sah ich Paul an. »Er ist so weit«, sagte ich.
    Ich fühlte, wie Freude Zaks Seele erfüllte. Dann drang Paul ein, und Zaks Seele brach aus meinem Körper. Als Paul mich gleich darauf ebenfalls wieder verließ, schlug ich die Hände vors Gesicht und hielt die Luft an.
    »Jetzt, Babe?«, fragte Zak von irgendwo in der Nähe der Tür.
    »Ja. Bitte.«
    Die drei Seelenflüsterer hörten ihn nun wieder. Sie sahen in die Richtung, aus der seine Stimme kam.
    »Fang an, Zak.«
    »Ehm, cool. Okay. Also irgendwie tut es ziemlich weh, hier rumzuhängen. Und Lilian meint, es hilft, wenn ich Ihnen das sage, was ich dem Typ sagen wollte, der sich gestern Abend in meinem Kopf breitgemacht hat.«
    Einen Moment lang schwieg er.
    »Bitte fahren Sie fort«, sagte Ophelia.
    »Ich glaube, ich wollte mich bei ihm bedanken. Ihm sagen, dass er richtig lag. Er meinte, Hoffnung gäbe es bis zum Schluss. Und er hatte so was von recht damit. Ich habe ständig nur Mist gebaut. Immer. Aber er hat die ultimative Katastrophe verhindert. Fast hätte ich nämlich etwas richtig Schlimmes gemacht. Das Schlimmste überhaupt. Wenn er nicht dafür gesorgt hätte, dass ich Lilian aussteigen lasse, wäre sie jetzt auch tot. Er wusste das. Und deshalb … ehm … wow. Mir ist so komisch. Ich glaube, ich muss weg. Das fühlt sich gut an, Babe.«
    Ich wischte mir die Augen mit dem Papiertaschentuch ab, das Paul mir hinhielt. »Das freut mich für dich, Zak. Du hast verdient, dass es dir gut geht.« Er war ein so cooler Typ; einer der besten Gitarristen, die ich je spielen gehört hatte. Und ein echter Freund, der zu mir gehalten hatte, als sonst niemand für mich da gewesen war. Ich fing an zu schluchzen.
    Zak leuchtete in dem bläulichen Schein der Gestrandeten auf, den ich nun schon kannte. In zerrissenen Jeans und einem Metallica-Shirt stand er an der Tür.
    »Mach’s gut, Zak«, flüsterte ich.
    »Pass auf dich auf, Babe.« Er warf mir sein unwiderstehliches Grübchengrinsen zu und hob dabei die Daumen. Dann umschloss ihn der weiße Lichtstrahl.
    Und er war weg.
    Ich legte die Arme auf den Tisch und vergrub das Gesicht darin. Erst Dad, jetzt Zak und bald, ganz bald, würde ich auch Alden verlieren. Der Schmerz in meiner Brust war mörderisch. Unerträglich.
    Aldens Worte hallten durch meinen Kopf. Schmerz zeigt dir, dass du lebst.
    Nein danke. Das würde ich nicht ein Leben lang aushalten. Und mehrere Leben lang schon gar nicht. »Also. Wie komme ich aus dieser Seelenflüsterer-Nummer wieder raus?« Ich verschränkte die Arme. »Welchen Zaubertrank muss ich trinken? Welchen Spruch muss ich sagen, damit ich aufhören kann?« Ich strich mein Haar zur Seite, sodass mein Seelenmal sichtbar wurde. »Schneidet mandieses Ding hier raus? Oder kriegt man es mit irgendeinem Hokuspokus weg?«
    Robert räusperte sich. »Ich bitte Sie, 102. Das ist nun wirklich nicht nötig. Sie haben jahrhundertelang erfolgreich gearbeitet. Weshalb sollten Sie sich durch etwas wie …«
    Charles schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab. »Versuch erst gar nicht, es ihr auszureden, Robert. Das ist reine Zeitverschwendung. Ich kenne sie sehr gut. In den ersten drei Zyklen war ich ihr Mentor und habe nie wieder jemanden wie sie getroffen.« Charles hatte mich ausgebildet? Er wandte mir sein faltiges Gesicht zu. »Sie haben sich im Lauf der Zyklen verändert, Rose … Ach, entschuldigen Sie bitte, Lilian . Und anscheinend hat die lange Pause seit Ihrer letzten Wiederkehr Ihnen gutgetan, Sie erneuert. Sie erinnern mich wieder mehr an die Person, die Sie ganz zu Anfang waren.«
    Mein Wunsch. Er war einer der Ältesten. Hatte Rose sich an ihn gewendet? Wusste er deshalb von meinem Gedächtnisverlust?
    Er warf einen Blick auf die Unterlagen vor ihm auf dem Tisch. »Ihre Punktzahl ist auch diesmal sehr hoch. Zusammen mit der Dämonenaustreibung von gestern und der Erlösung von gerade eben sind Sie und Alden, was den Tagesdurchschnitt angeht, wieder mal auf Platz eins der Region.«
    Ich gab mir keine Mühe, meinen Ärger zu verbergen. »Alden war sicher stolz, das zu hören.«
    »Er weiß es noch nicht.«
    Bedeutet das, sie werden es ihm sagen? Gibt es vielleicht doch noch eine

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