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Seelengesaenge

Seelengesaenge

Titel: Seelengesaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ließ, zeigte er ihr, wer die Kontrolle hatte. »Ich werde ihnen sagen, daß ich von jetzt an das Sagen habe. Ich bin die Nummer eins auf diesem Planeten. Und alle haben das zu tun, was ich sage. Alles, was ich sage.« Er zwinkerte lächelnd.
    Jezzibella schnitt eine enttäuschte Grimasse. »Was für eine Verschwendung von Talent.«
    »W-was?«
    »Ihr seid doch die Typen, die die Bullen Retros nennen, oder?«
    »Ja«, antwortete Al mißtrauisch.
    Sie schnippte mit dem Finger lässig in Richtung ihrer beiden benommenen Leibwächter. »Und ihr habt den Nerv und die Macht, einen ganzen Planeten zu übernehmen?«
    »Sie begreifen wirklich schnell, Ma’am.«
    »Und warum verschwenden Sie dann Ihre Fähigkeiten auf diesen Scheißhaufen?«
    »Auf diesem Scheißhaufen leben immerhin achthundertneunzig Millionen Menschen, Lady. Und ich werde der beschissene Herrscher über alle, noch bevor der Abend kommt.«
    »Von meinem letzten Album habe ich mehr als drei Milliarden verkauft, und wahrscheinlich gibt es dreimal so viele Raubkopien. Diese Leute wollen mich als ihre Herrscherin. Wenn Sie schon alles riskieren, warum suchen Sie sich dann nicht einen vernünftigen Planeten? Kulu, oder Oshanko … oder sogar die Erde selbst?«
    Ohne Jezzibella aus den Augen zu lassen, rief Al über die Schulter nach hinten: »Hey, Savvy Avvy, schaff deinen Hämorrhoidenarsch hierher, aber zack!«
    Avram Harwood hastete mit gesenktem Kopf und eingezogenen Schultern nach vorn. Jeder Schritt tat ihm ganz offensichtlich weh, und er schonte sein rechtes Bein. »Ja, Sir?«
    »New California ist der größte gottverdammte Planet in der Konföderation, stimmt’s?«
    »O ja, Sir. Das ist er.«
    »Und ist die Bevölkerung von New California größer als die Kulus?« erkundigte sich Jezzibella mit gelangweilter Stimme.
    Avram Harwood wand sich elend.
    »Antworte!« grollte Al Capone.
    »Nein, Ma’am«, antwortete Harwood.
    »Ist die Wirtschaft vielleicht stärker als die von Oshanko?«
    »Nein, Ma’am.«
    »Exportiert New California vielleicht soviel wie die Erde?«
    »Nein.«
    Jezzibella neigte den Kopf verächtlich zur Seite und blickte mit gespitzten Lippen auf Al. »Sonst noch was, das Sie wissen möchten?«
    Ihre Stimme hatte mit einem Mal einen sehr spröden Klang angenommen. Al lachte voll ehrlicher Bewunderung auf. »Gottverdammt! Die Frauen von heute!«
    »Können Sie diesen Hitzetrick mit den Fingern?«
    »Sicher, Süße.«
    »Interessant. Und welche Rolle spielt nun die Einnahme des Raumhafens beim Erobern des Planeten?«
    Capones erster Impuls war, sich zu brüsten. Über die synchronen Flüge hinauf zu den Asteroiden im Orbit. Darüber, wie sie die Besatzungen der strategischen Verteidigungsplattformen außer Gefecht zu setzen gedachten. Wie sie die Feuerkraft der Plattformen einzusetzen gedachten, um den gesamten Planeten für seine Organisation zu öffnen. Doch die Zeit war knapp, und das dort war keine Hinterweltlerin. Sie würde verstehen, was er sagte. »Tut mir leid, Baby, aber wir sind ein wenig in Eile. War mir ein Vergnügen.«
    »Nein, war es nicht. Wenn es ein Vergnügen gewesen wäre, wüßtest du es.«
    »Heilige Scheiße …!«
    »Wenn es was mit dem Timing der Raumflugzeuge zu tun hat, wollt ihr entweder zu den Raumschiffen im Orbit oder zu den Asteroiden. Aber wenn ihr den Planeten wollt, kann es nichts mit den Raumschiffen zu tun haben. Also die Asteroiden. Laß mich raten … das strategische Verteidigungsnetz.« Sie beobachtete die alarmierten Gesichtsausdrücke der Gangster. Alle mit Ausnahme von Bürgermeister Harwood, doch der schmachtete bereits hoffnungslos in irgendeinem tiefen privaten Fegefeuer. »Na, wie bin ich?«
    Al konnte nur wortlos gaffen. Er hatte von Spinnenweibchen wie diesem dort gehört; sie knüpften phantasievolle Netze oder setzten Hypnose ein oder weiß der Geier.
    Jedenfalls konnten die Männchen einfach nicht entkommen. Und dann wurden sie gefickt und anschließend gefressen.
    Jetzt weiß ich, was sie durchgemacht haben.
    »Das war nicht schlecht, Süße.« Er war neidisch auf ihre Coolness. Ehrlich gesagt war er neidisch auf eine ganze Menge Dinge.
    »Al?« drängte Emmet Mordden. »Al, wir müssen los.«
    »Ja, ja. Keine Angst, ich hab’s nicht vergessen.«
    »Wir könnten diese Typen dort runter zu Luciano schicken. Er könnte sie für die Possession fertig machen.«
    »Hey! Wer zur Hölle hat hier das Sagen?«
    Emmet wich erschrocken einen Schritt zurück.
    »Das Sagen vielleicht, aber

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