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Seelengesaenge

Seelengesaenge

Titel: Seelengesaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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»Danke, daß Sie gekommen sind, Herr Direktor; übermitteln Sie bitte der Lady Ruin meine Dankbarkeit, daß sie in dieser Angelegenheit so prompt reagiert hat. Wie es scheint, ist sie eine Anhängerin der Konföderation. Ich wünschte wirklich, daß andere Staatsoberhäupter ihrem Beispiel folgten.«
    »Ich werde es ganz bestimmt ausrichten«, erwiderte Parker.
    Der Leitende Admiral stellte die übrigen Personen vor, die an seinem Schreibtisch saßen: Admiralin Lalwani, Captain Maynard Khanna, Dr. Gilmore und Mae Ortlieb, die Chefberaterin des Präsidenten für wissenschaftliche Angelegenheiten.
    »Nun, ich vermute, die Warnung der Kiint war deutlich genug«, sagte die Admiralin. »Alle Rassen erfahren irgendwann die Wahrheit über den Tod. Es hat den Anschein, als hätten die Laymil die Auseinandersetzung mit ihren Toten verloren.«
    »Die Kiint haben vorher nie ein Wort darüber verloren«, sagte Parker Higgens bitter. »Wir haben auf Tranquility sechs Kiint, die am Laymil-Projekt mitarbeiten. Ich habe Dekaden mit ihnen verbracht. Sie sind hilfsbereit, kooperativ, ich habe sie sogar als Freunde betrachtet … und nicht einmal ist auch nur der leiseste Hinweis gefallen. Verdammt sollen sie sein! Sie wußten die ganze Zeit über, warum die Laymil sich selbst und ihre Habitate vernichtet haben!«
    »Botschafter Roulor sagte, das sei etwas, mit dem jede Rasse selbst ins Reine kommen müsse.«
    »Sehr hilfreich«, grunzte Dr. Gilmore. »Ich würde sagen, das ist absolut typisch, wenn man ihre psychischen Neigungen zum Mystischen bedenkt.«
    »Ich denke, daß jede Rasse, die das Geheimnis des Todes entdeckt und die Konfrontation überlebt hat, dem Leben unausweichlich einen ganz anderen Stellenwert beimißt«, sagte der Leitende Admiral. »Nehmen Sie es den Kiint nicht übel, Doktor. Nun, Herr Direktor, es scheint, als seien unsere Possession und die Realitäts-Fehlfunktion der Laymil ein und dasselbe, korrekt?«
    »Ja, Herr Admiral. Im Licht dessen, was wir jetzt wissen, ergibt die Referenz des Laymil-Schiffsmeisters an das veränderte Wesen des Galheith-Clans einen Sinn. Die Possession breitete sich über ganz Unimeron aus, als er den Orbit verließ.«
    »Ich denke, ich kann diese Annahme bestätigen«, sagte die Admiralin Lalwani. Sie warf dem Leitenden Admiral einen fragenden Blick zu, und er nickte unmerklich. »Ein Kurier-Voidhawk ist soeben aus dem Ombey-System zurückgekehrt«, fuhr sie fort. »Dort sind mehrere Besessene gelandet und haben sich unter die Bevölkerung gemischt. Glücklicherweise waren die Behörden bemerkenswert erfolgreich in ihren Bemühungen, sie zu jagen und einzukreisen. Trotz aller Erfolge waren sie gezwungen, den Besessenen einen Teil ihres Territoriums zu überlassen. Wir besitzen Aufzeichnungen des Phänomens.«
    Parker studierte die Flek mit den Aufzeichnungen, die Ombeys strategische Beobachtungssatelliten angefertigt hatten. Er sah die ungewöhnlich glatte rote Wolke, die sich langsam über Mortonridge ausbreitete. Eine Zeitrafferaufnahme zeigte, wie sich die planetare Terminatorlinie vom Ozean her näherte. Des Nachts leuchtete der Schleier über der Halbinsel in einem feindseligen Kirschrot, und die Ränder bewegten sich aufgeregt über der gezackten Küstenlinie.
    »Herr im Himmel!« flüsterte er, als die Aufzeichnung geendet hatte.
    »Es paßt«, sagte Dr. Gilmore. »Absolut. Genau das gleiche Ereignis.«
    »Laton stand zugegebenermaßen unter Streß und war in großer Eile«, sagte Admiralin Lalwani, »doch wenn wir ihn recht verstanden haben, dann sind die Besessenen imstande, eine Welt aus dem Universum zu entführen, sobald diese rote Wolke die gesamte Oberfläche umhüllt.«
    »Das trifft die Sache nicht ganz«, entgegnete Dr. Gilmore. »Wenn wir die Raumzeit in einem Ausmaß verstehen könnten, wie die Besessenen es offensichtlich tun, dann wären wir in der Lage, ein Mikrokontinuum um eine Welt herum zu schaffen. Die Oberfläche wäre einfach durch die normale Raumzeit hindurch nicht mehr zu erreichen. Ein Wurmloch könnte es, wenn die genaue Quantensignatur für seinen Terminus bekannt wäre.«
    »Die Heimatwelt der Laymil wurde also nicht zerstört«, sagte Parker Higgens langsam. »Soviel scheint sicher. Wir spekulierten darüber, daß sie vielleicht bewegt worden sein könnte, aber wir dachten natürlich nur an eine physikalische Bewegung in diesem Universum.«
    »Dann müssen die besessenen Laymil diesen Trick ebenfalls gekannt haben«, sagte Lalwani. »Es ist

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