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Seelenglanz

Seelenglanz

Titel: Seelenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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mein Gewicht und verstärkte den Druck gegen das Metall, während ich beobachtete, wie die Flammenklinge in Akashiels Händen entstand. Sie zuckte und flackerte, als wollte sie sich nicht recht materialisieren. Obwohl er mehrere Meter Abstand zwischen sich und die Wände gebracht hatte, beeinträchtigte das Metall seine Fähigkeiten noch immer. Er brauchte drei Versuche, dann lag die Waffe stabil in seinen Händen.
    Mit großen Schritten eilte er zu uns zurück. Er schob Jules zur Seite, setzte die Klinge im Spalt zwischen Wand und Tür an und fuhr langsam daran entlang. Funken flogen und versengten meine Haut, weckten in mir die unangenehme Erinnerung an die flüssige Lava. Zentimeter für Zentimeter erhitzte Akashiel das Metall, während ich mich weiterhin gegen die Tür stemmte, die immer wieder unter dem Ansturm der Gefallenen erzitterte. Dann war es endlich vollbracht und die Tür mit einer wulstigen Schweißnaht versiegelt.
    »Großartig«, knurrte Akashiel, als er das Schwert sinken ließ und sich von der Tür zurückzog. »Jetzt sitzen wir in der Falle.«
    »Wir werden uns den Weg frei schlagen, sobald wir haben, wonach wir suchen.«
    Jules runzelte die Stirn. »Warum versetzen wir uns nicht einfach? Warum versetzen die sich nicht einfach hierherein?«
    Ich klopfte gegen die Metallwand. »Die Kammer ist einund ausbruchssicher.« Das verschaffte uns zumindest die Zeit, die wir brauchen würden, um Jules’ Vertrag zu finden. Draußen stürmten die Gefallenen noch immer auf die Tür ein. Jetzt jedoch würde es deutlich länger dauern, bis ihnen der Durchbruch gelang.
    Als ich mich herumdrehte und zum ersten Mal, seit wir durch das Portal gekommen waren, einen bewussten Blick auf Luzifers Allerheiligstes warf, war der Anblick so unglaublich, dass mir für einen Moment die Luft wegblieb.
    Riesige Regalreihen durchzogen den Raum wie Rippen, die sich bis in die Schatten am anderen Ende der Höhle erstreckten. Es sah aus wie in einer gewaltigen Bibliothek, nur dass sich in den endlosen Regalreihen keine Bücher befanden, sondern handgroße, mit einem Metallpfropf verschlossene Glaskolben, deren Inhalt in einem weißen Licht pulsierte. Hunderttausende, vielleicht sogar Millionen schimmernder Seelen, deren Glanz die Höhle erfüllte. Offensichtlich hatte es selbst Luzifer nicht geschafft, das Metall an den Wänden mit seinen Leuchtkristallen zu durchziehen, sodass er sich in dieser Kammer auf den Glanz der gefangenen Seelen als Lichtquelle verlassen musste. Trotz ihrer großen Zahl vermochten es die Seelen mit ihrem Schein jedoch nicht, die hohe Decke der Dunkelheit zu entreißen.
    Akashiels Blick hing an den strahlenden Gefäßen. »Sind das …?«
    »Die Seelen. Ja.«
    Er ging zu einem der Regale und sah es sich genauer an. Draußen donnerten die Gefallenen gegen die Tür, versuchten weiter, zu uns durchzubrechen. Früher oder später würden sie es schaffen. Hoffentlich erst später.
    Vorsichtig griff Akashiel nach einem der Glaskolben und drehte ihn herum. »Hier ist nichts beschriftet«, rief er mir zu. »Wie sollen wir Jules’ Seele finden? Und was passiert, wenn wir diese Gefäße öffnen? Zerstören wir die Seelen dann oder befreien wir sie?«
    »Weder – noch.« Ich nahm ihm das Seelengefäß aus der Hand und stellte es an seinen Platz zurück. »Wir brauchenden Vertrag. Nur wenn wir ihn vernichten, befreien wir auch ihre Seele.«
    Akashiel kniff die Augen zusammen. »Sag jetzt bitte nicht, dass diese Verträge nicht hier sind.«
    »Okay.«
    »Was?«
    »Ich sage nicht, dass sie nicht hier sind.«
    »Kyriel!«, riefen Akashiel und Jules gleichzeitig.
    »Beruhigt euch.« Ich deutete nach rechts, wo ich hinter einem Durchgang eine weitere Höhle wusste, in deren Schatten sich eine Reihe gewaltiger Aktenschränke verbarg. »Sie werden dort hinten aufbewahrt.« Ich war weit genug von den Wänden entfernt, sodass es mir mühelos gelang, mein Schwert zu rufen. »Schwertertausch«, sagte ich zu Akashiel und warf ihm die in kalten Nebel gehüllte Klinge zu.
    Akashiel fing sie mit der freien Hand auf. »Wozu?«
    »Wir haben keine Zeit, den Vertrag zu suchen, deshalb werde ich sie einfach alle verbrennen. Dafür brauche ich dein Feuer.«
    »Du bist wirklich bereit, all diese Seelen zu befreien?« Er wirkte so ungläubig, dass ich ein Grinsen unterdrücken musste. »Seelen, die du zum Teil selbst gesammelt hast?«
    Ich zuckte die Schultern. »Das wird dann wohl meine Kündigung.«
    Akashiel hielt sein Schwert hoch und

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