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SEELENGOLD - Die Chroniken der Akkadier (Gesamtausgabe)

SEELENGOLD - Die Chroniken der Akkadier (Gesamtausgabe)

Titel: SEELENGOLD - Die Chroniken der Akkadier (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Bay
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Aufgabe wird man hineingeboren. Wenn deine Eltern nichts dergleichen aufweisen, dann muss es bei dir etwas anderes sein.“ Jason spielte an der Milchpackung herum und schaute Selene wieder an. „Das heißt also, du vergisst ihn nicht?“
    „Anfangs schon … Aber dann kamen die Erinnerungen zurück und jetzt ist es für mich, als wäre er ein ganz normaler … Mensch.“
    „Das … ist erstaunlich, Selene. So etwas habe ich auch noch nicht erlebt. Wenn du möchtest, durchsuche ich die Datenbanken mal nach ähnlichen Fällen. Vielleicht kann ich etwas herausfinden.“
    Seine Pranken an die kalten Fliesen gestützt hielt der Akkadier das Haupt unter den eiskalten Wasserstrahl und versuchte, die körperliche Reaktion auf Selene zurückzudrängen. Er musste seinen auf Hunger eingestellten Mechanismus zur Normalität zwingen. Doch die Eingeweide krampften nach wie vor. Sein Innerstes blieb trotz der Kälte heiß und konnte nur an diese Frau denken.
    Warum musstest du fragen?! Warum hatte sie ihn dorthin getrieben – an den Ort, der ihr die Bestie zeigte, unverblümt. Hätte Selene ihm nicht die Pistole auf die Brust gesetzt, würde er sich jetzt nicht fühlen wie … ein Monster.
    Roven stellte das Wasser ab und wickelte sich ein Handtuch um die Hüften. Die überschüssige Energie würde er im Training abbauen müssen.
    Der Akkadier verließ den Duschraum und erstarrte, als er Selene am Eingang zum Umkleideraum stehen sah.
    „Oh Gott“, hauchte sie und wirbelte erschrocken herum. „Das tut mir leid. Ich hatte gerufen, aber es kam keine Antwort.“
    Rovens Lenden zuckten gierig. Seine Gedanken schweiften ab, befahlen ihr, sich umzudrehen. Er wollte das Handtuch zur Seite schleudern und ihr zeigen, was er zu bieten hatte. Hol dir, wonach du verlangst!
    „Kann ich dir irgendwie helfen?“, presste er zwischen seinen Kiefern hervor.
    Selene wippte unruhig von einem auf das andere Bein und präsentierte ihm ihr strammes Hinterteil.
    „Ähm, naja, wenn ich also dann hier – bei dir – übernachte, dann bräuchte ich ein paar Sachen von zu Hause. Und da wollte ich fragen, ob wir vielleicht noch einmal nach London, ähm … reisen könnten? Wenn du Zeit hast.“
    Sie brauchte Sachen von zu Hause – daran hatte er überhaupt nicht gedacht. Die Gier dominierte sein Denken. Dabei sollte er ihr eine sorgenfreie Zuflucht bieten.
    „Ja, natürlich“, bestätigte Roven monoton. „Ich ziehe mich um, dann können wir los.“
    Selene saß auf der alten Couch in dem kleinen, an die Eingangshalle angrenzenden Raum. Sie hatte die Füße angezogen und eine Decke über ihrem Schoß ausgebreitet.
    Ich fühle mich wohl , flüsterte ihr Herz. Unglaubliches belastete Selenes Verstand. Doch selbst er ließ sich besänftigen – von der Schönheit Schottlands und den vielen Dingen hier, die sich so richtig anfühlten. Nicht einmal ein gefährliches Raubtier konnte ihre Vernunft wecken. Und als Roven in schwarzer Kampfmontur auf sie zugeschlendert kam, wusste Selene nicht, wovor sie sich noch fürchten sollte – nicht, solange er bei ihr war.
    Der Akkadier blieb im Torbogen stehen und lehnte sich mit verschränkten Armen dagegen. Das Leder seines Mantels knarrte unter der Last der breiten Muskeln.
    „Können wir?“ Sein tiefer Bass bereitete ihr erneut eine Gänsehaut.
    „Ja.“ Und diese Einwilligung hätte sie auf all die Fragen gegeben, die ungeklärt zwischen ihnen standen.
    Selene erhob sich und ging auf ihn zu – unsicher, wie sie sich verhalten sollte.
    „Wie … nah …?“
    Roven lächelte. Statt einer Antwort hielt er ihr seine Hand hin und Selene ließ sich in seine herrlich kraftvolle Umarmung ziehen.
    „So nah wie möglich, Naiya “, flüsterte er heiser an ihr Ohr und jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Sie schloss die Augen und schmiegte sich an seine Brust, bis die Teleportation sie in eine vertraute Ohnmacht hüllte.
    Als der goldene Nebel verschwand, stand der Akkadier abermals in Selenes dunkler Wohnung. Er hielt sie behutsam in den Armen, doch seine Augen suchten die Umgebung ab. Nahams Instinkt war auf die Vibration einer schwarzen Aura eingestellt. Aber da war nichts. Roven fand keine Bedrohung. Sie waren allein.
    Selene auf die Couch zu legen wäre eine Möglichkeit, doch er behielt sie in seinen Armen. Bloß kein Risiko eingehen. Nicht die geringste Chance würde Roven einem Angreifer lassen. Taryk konnten schneller auftauchen, als erwartet.
    Er verließ das Wohnzimmer, ignorierte die Bruchteile

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