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Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Braun
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spuckte ihm ins Gesicht wie bei unserer ersten Begegnung. Sein Grinsen erstarb. In seinen Augen lag Hass. Er verzog das Gesicht und griff in mein Haar. Mit einem Ruck riss er meinen Kopf nach hinten. Das kannte ich alles schon. Er setzte seinen Dolch an meiner Kehle an und drückte die Klinge leicht in die Haut. Blut lief mir über den Hals, tropfte auf meine Schultern und rann an meinen Armen nach unten.
    „Letztes Mal habe ich dich verschont, doch heute wirst du deinen letzten Atemzug tun! Ich werde dich auslöschen und du wirst einfach aufhören zu existieren! Denn ich werde dafür sorgen, dass deine Seele niemals den Weg in die andere Welt finden wird!“, brüllte er mir ins Ohr.
    Ich wollte mich wehren und ihm trotzen. Ich wollte ihm zeigen, dass er mich nicht so einfach brechen konnte. Aber etwas hielt mich völlig reglos. Wie eine gigantische Klaue griff etwas nach jedem einzelnen Glied meines Körpers. Ich konnte nicht einmal mehr schreien. Als hätte mich jemand betäubt, sodass ich mich nicht bewegen konnte, aber noch immer alles spüren.
    „Es wird mir eine solche Freude sein zu sehen, wie jeglicher unnützer Lebenshauch aus dir entweicht!“
    Seine Stimme war scharf und durchbohrte mein Gehör wie tausend spitze Nadeln. Und ich konnte nicht anders, als zuzuhören. In Gedanken ging ich noch einmal alle Personen durch, von denen ich mich gerne verabschiedet hätte. Als Letztes musste ich an Alec denken. Ich wünschte mir, die Zeit zurückdrehen zu können und ihm zu danken. Für alles, was er für mich getan hatte. Darmn holte mich wieder zurück in den Schmerz.
    Die Klinge seines Dolches glitt langsam an meinem Arm herunter und schnitt mir immer tiefer ins Fleisch. Als er mit dem Messer meine Hand erreicht hatte, stieß er die Klinge mitten in die Handfläche. Dann wiederholte er dasselbe an meinem anderen Arm. Nun wünschte ich, schreien zu können. Selbst wenn es Darmn eine gewisse Genugtuung gebracht hätte.
    Ich wollte gerade aufgeben und aus dem Schmerz und dem Leben entfliehen, da ertönte die hasserfüllte und bedrohliche Stimme von Chraz.
    „Darmn, du Narr! Lass sie sofort los oder dir wird ein Schicksal widerfahren, das du dir nicht einmal vorstellen kannst!“
    Die Klinge wurde aus meiner Hand gezogen und ich hörte, wie sie zu Boden fiel.
    Dann verschwand die Hand in meinen Haaren und ich glitt ebenfalls auf den harten Stein des Bodens.
    Ich zwang meine Augen, sich zu öffnen. Meine Augenlider klappten auf und ich erhaschte einen Blick auf Chraz und Darmn. Chraz rammte seinem Untergebenen eine grünlich schimmernde, grifflose Schwertklinge in den Körper. Genau dort, wo Darmns Herz hätte sein müssen. Falls er eines gehabt hätte. Danach sah ich schwarz. Meine Augen versagten mir den Dienst, doch ich konnte den kühlen Stein, auf dem ich lag, noch spüren und die Laute um mich herum deutlich hören.
    „Ich hoffe, das war dir eine Lektion!“, hörte ich Chraz sagen, „Milena, bringe ihn in eine Zelle! Er braucht Zeit, über seine Taten nachzudenken! Ich würde es bedauern, wenn er diese Zeit nicht erhielte!“
    Ich hörte Schritte, die kurz darauf auf einmal verstummten. Dann konnte ich eine kühle Hand an meiner Wange spüren. Ein Kribbeln ging von ihr aus und verteilte sich über meinen gesamten Körper. Die Schmerzen wurden betäubt und verschwanden schließlich vollends. Das warme Blut auf meiner Haut lief seinen Weg zurück und floss zurück in die Wunden.
    Ich wurde hochgehoben. Für einen Augenblick bekam ich das Gefühl der Schwerelosigkeit, doch schon nach wenigen Sekunden lag ich wieder schwer in den Händen desjenigen, der mich trug. Ich schaukelte leicht hin und her, als ich weitergetragen wurde. Ich wusste nicht, wohin, aber ich vermutete, dass Chraz mich in einen anderen Raum brachte.
    Nach einer Weile in diesem Zustand, noch immer blind für alles um mich herum, wurde ich auf einer weichen Liege abgelegt. Ich warf meinen Kopf herum und versuchte meinen Sehsinn wiederzuerlangen.
    Doch ich blieb blind. Zwei kühle Hände umfassten mein Gesicht und streichelten mir sanft über die Wangen.
    „Keine Sorge, Jaqueline! In wenigen Minuten wird dein Augenlicht zurückkehren!“, erklärte mir Chraz.
    Seine Hände strichen noch immer über mein Gesicht. Meine Finger zuckten zu den seinen und hielten sie fest. Chraz schien verstanden zu haben. Er zog seine Hände unter meinen fort.
    Ich drehte meinen Kopf und legte meinen Arm über die Augen. Ich spürte einen leichten Windhauch, als

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