Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Braun
Vom Netzwerk:
Kontrolle. Schluchzend erlag ich ihr.
    Es dauerte lange, bis keine weiteren Tränen mehr kamen. Danach fühlte ich mich ausgetrocknet und leer.
    Ich hatte alles ausgeweint. Ich blieb jedoch immer noch auf dem schlammigen Boden sitzen und starrte vor mich hin. Wieso ich? Diese Frage drängte sich mir auf und ließ mich nicht mehr los. Was wollten nur alle von mir? Nur, weil ich eine Wächterin war, oder hatte es noch einen anderen Grund? Und alle, die ich ins Herz geschlossen hatte, kämpften für mich. Ohne Hoffnung auf einen Sieg. Vielleicht sollte ich mich selbst ausliefern und damit die anderen schützen. Oder würde ich damit nur noch alles schlimmer machen? Aber ich konnte doch nicht mehr einfach nur zusehen, wie sich alle um mich herum opferten. Ich ertrug es einfach nicht mehr, zu sehen, wie ich meine neuen Freunde verlor.
    Das Knacken eines zerbrechenden Astes, auf den jemand trat, riss mich aus meinen Gedanken. Ich hob den Kopf und schaute mich mit leerem Blick um. Jetzt war mir alles egal. Wenn es mein Verfolger war, dann sollte er doch kommen und mich mitnehmen. Wenn es ein Waldräuber war, sollte er doch mit mir machen, was er wollte. Und wenn es Alec war, dann wäre ich überglücklich. Auf alles gefasst, starrte ich auf einen Busch, in dem sich eben etwas bewegt hatte. Doch wer auch immer da war, er kam nicht aus seinem soeben entdeckten Versteck heraus. Das machte mich wütend und ich schrie in den Wald hinein.
    „Komm raus! Oder bist du zu feige, dich mir zu zeigen?“
    Das wirkte. Der Kopf eines Kindes schob sich langsam aus dem Gebüsch. Das Kind war nur etwa fünf Jahre alt und hatte einen schwarzen Wuschelkopf. Kleine Ringellöckchen fielen dem Mädchen in die Stirn. Sie sah mich mit ihren grünen Augen ängstlich an.
    Als ich sie so sah, löste sich ein Teil der Verspannung in mir und ich lächelte sie freundlich an. Es war ein schwaches Lächeln, doch es reichte, um das Vertrauen des Mädchens zu gewinnen. Sie erwiderte das Lächeln und kam etwas näher.
    „Hallo, Kleine! Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken!“, erklärte ich.
    „Hast du meine Mutter gesehen?“, fragte sie mit ihrer Engelsstimme.
    „Nein, tut mir leid!“
    Das Mädchen ließ traurig den Kopf hängen. Ich rutschte näher an sie heran und legte einen Arm um sie. Sie lehnte sich dankbar an.
    „Wie heißt du denn?“, fragte ich nach einer Weile.
    „Adila.“
    „Adila ? Das ist ein schöner Name! Ich heiße Jaqueline!“
    „Wirklich?“, fragte Adila erstaunt.
    Ich nickte. Sie sah mich ungläubig an.
    „So ein komischer Mann sucht nach dir.“
    „Ach echt? Und weißt du auch, wie er aussieht?“ Meine Hoffnung wuchs, dass Alec noch am Leben sein könnte.
    „Er ist groß und ziemlich weiß im Gesicht. Meine Mutter sagt immer, es ist ungesund, so blass zu sein“, antwortete sie.
    Ein Lächeln huschte mir über die Lippen. Alec war noch am Leben.
    „Aber er ist verletzt! Er hatte am ganzen Körper Blut!“, erzählte Adila weiter.
    Sofort sprang ich auf die Füße. Wenn Alec noch lebte, aber verletzt war, dann musste ich ihn suchen.
    „Was ist?“, fragte Adila neugierig.
    „Alec ist noch am Leben …“, fing ich an, doch in dem Moment drückte mir eine Hand ein Tuch auf den Mund.
    Adila starrte entsetzt auf meinen Angreifer. Ich schlug um mich und trat nach allen Richtungen. Doch auf dem Tuch war irgendetwas, was mich müde machte. Meine Schläge wurden immer schwächer, bis ich schließlich vollkommen schlaff in den Armen meines Angreifers lag. Ich versuchte, meine Augen offen zu halten, war jedoch zu müde. Ich kämpfte mit aller Kraft gegen die Müdigkeit an, konnte aber nicht gewinnen. Der ungewollte Schlaf übermannte mich und zog mich in die Dunkelheit.
    Das Letzte, was ich hörte, war Adilas Schrei. Dann dämmerte ich vollends weg.
    Das Allererste, was ich wahrnahm, war der Geruch von gebratenem Hasen mit Kartoffeln. Als Antwort auf den köstlichen Geruch knurrte mein Magen. Dann hörte ich ein leises Lachen mehrerer Personen und schließlich spürte ich unter meiner Hand etwas Warmes und Weiches. Langsam öffnete ich meine verklebten Augen und erblickte die Decke eines Hauses. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und betrachtete das, was in meiner Hand lag. Es war Fluffel. Sofort wusste ich, was das bedeutete. Ich war bei Professor Taek. Mein Blick wanderte weiter und ich erblickte meinen schönsten Traum: Own, die beiden Professoren, Chaff, Jack, Jason, Alec und Adila , das Mädchen aus dem Wald. Mit

Weitere Kostenlose Bücher