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Seelenkälte: Ein Fall für Suna Lürssen (German Edition)

Seelenkälte: Ein Fall für Suna Lürssen (German Edition)

Titel: Seelenkälte: Ein Fall für Suna Lürssen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Wassermann
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gekauft habe.«
    Er zog ein kleines Küchenmesser aus der Brusttasche seiner Lederjacke.
    Entsetzt starrte Suna auf die schimmernde Klinge, aber wider Erwarten rammte sie ihr Christensen nicht in den Rücken, sondern schnitt lediglich Lindas Fesseln damit auf.
    Sunas Muskeln entkrampften sich sofort ein wenig, als der Druck auf ihre Arme nachließ. Doch die Erleichterung währte nur kurz.
    Christensen drückte Linda vor dem Auto auf den Boden, sodass sie zum Sitzen kam. Dann beugte er sich wieder ins Wageninnere. Diesmal packte er Suna an ihren noch immer gefesselten Armen und zog sie brutal in seine Richtung. Die Privatdetektivin schrie auf. Es fühlte sich an, als würde er ihr die Arme herausreißen.
    Sie versuchte auf die Beine zu kommen, stolperte aber und landete unsanft neben Linda auf dem Boden. Christensen zog sie wieder hoch und drückte sie mit dem Bauch auf den Beifahrersitz. Dann schlang er einen weiteren Kabelbinder um ihre Fesseln und befestigte ihn am Griff auf der Innenseite der Tür.
    »Bitte lassen Sie Linda aus dem Spiel«, versuchte Suna noch einmal, ihn zum Einlenken zu bewegen. »Springen Sie, wenn Sie meinen, dass sie das tun müssen. Aber lassen Sie Ihre Schwägerin in Ruhe.«
    Christensen beachtete sie gar nicht. Er bückte sich, griff Linda unter die Achseln und versuchte, sie auf die Füße zu stellen. Aber ihre Knie knickten unter ihr weg. Er probierte es noch einmal, doch als sie wieder in sich zusammensackte, hob er sie einfach auf, schob einen Arm unter ihren Rücken und den anderen in ihre Kniekehlen und trug sie weg.
    Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis die beiden aus Sunas Sichtfeld verschwunden waren. Sie reckte den Kopf, versuchte sich hochzudrücken, um durch die Windschutzscheibe spähen zu können, aber es nutzte nichts. Sie konnte nichts sehen außer den Innenraum von Lindas Cabrio. Hilflos blieb sie liegen und wartete.
    Sie konnte sich auch so gut vorstellen, was gerade passierte: Christensen trug die halb bewusstlose Linda zum Fußweg an der Seite der Brücke, stieg mit ihr über die Betonabgrenzung und steuerte direkt auf das Geländer zu.
    Wahrscheinlich würde er sie genau an der Stelle, an der er den Blumenstrauß befestigt hatte, über das Brückengeländer heben und ...
    Suna kniff die Augen zusammen, drückte ihr Gesicht in den Sitz und wartete auf das Geräusch, das sie so fürchtete: das dumpfe Aufprallen eines Körpers unterhalb der Brücke.
    Doch sie hörte etwas ganz anderes.
    Plötzlich wurde es laut. Das Geräusch eines heranrasenden Fahrzeugs war zu erkennen, Reifen quietschten. Gleichzeitig wurde die Umgebung in seltsames, bläulich zuckendes Licht getaucht.
    Suna hörte Autotüren, die aufgerissen wurden.
    »Stehenbleiben!«, ertönte eine laute männliche Stimme. Dann noch einmal: »Bleiben Sie stehen! Lassen Sie die Frau los!«
    Als plötzlich ein lauter Knall die Nacht zerriss, zuckte Suna erschreckt zusammen und presste das Gesicht noch fester an die Sitzfläche. Und dann hörte sie das Geräusch doch noch. Irgendetwas schlug unter ihnen dumpf auf dem Boden auf.
    »Linda, nein!«, stammelte Suna verzweifelt. Sie weigerte sich, den Kopf zu heben oder die Augen zu öffnen. Selbst als sich eine Gestalt über sie beugte und ihr tröstend die Hand auf die Schulter legte.
    »Ganz ruhig«, murmelte eine dunkle, angenehme Frauenstimme.
    Vorsichtig wagte Suna, den Kopf in die Richtung zu drehen, aus der die Stimme kam. Eine schwarzhaarige Polizistin in Uniform lächelte sie beruhigend an.
    »Linda?«, fragte Suna heiser. »Was ist mit ihr?«
    Das Lächeln der Polizistin wurde breiter.
    »Alles in Ordnung«, sagte sie. »Wir haben sie.«
     

Freitag, 22. März
    »Also, eins verstehe ich immer noch nicht.« Robert Lürssen sah seine Exfrau stirnrunzelnd an. »Woher wusste die Polizei, wo sie euch suchen muss?«
    Suna lächelte. In ihrem Krankenhausbett sah sie etwas verloren aus, aber ihr ging es schon wesentlich besser als am Abend zuvor, als sie eingeliefert worden war. Die Ärzte hatten eine Gehirnerschütterung diagnostiziert. Ihr Kopf dröhnte trotz der Schmerzmittel, und auch die Folgen des Elektroschocker-Einsatzes spürte sie noch, vor allem die Brandmale im Rücken. Ihre beiden Handgelenke waren mit Salbe behandelt und bandagiert worden. Doch sie war froh, dass jetzt alles überstanden war.
    »Das habe ich deiner Schwester zu verdanken«, erklärte sie. »Zum Glück hatte ich sie angerufen, als ich auf dem Weg zu Lindas Wohnung war. Als mir Jörn

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