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Seelenkuss / Roman

Seelenkuss / Roman

Titel: Seelenkuss / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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dem Vampirangriff hörte, hat er die Sicherheitskräfte tierisch gefaltet.«
    Ashe sah ihre Schwester an, die in der Tür des Carver-Hauses stand. Holly war klein und dunkelhaarig wie ihre Mutter, eher eine Elfe als eine Amazone. Sie trat beiseite und ließ sie hinein.
    Ashe spürte, wie das Haus sie begrüßte, als sie Eden hineinbugsierte. Reynard folgte ihr. Von Hexen errichtete Häuser waren fühlend und reparierten sich selbst. Sie lebten von der magischen Energie, die eine gesunde Familie von Zauberern umgab. Die Geburt eines Babys machte das Haus fast schon fröhlich, wie Ashe an der Luft merkte, die vor Lebenskraft knisterte wie ein Winterwendenbaum voller Geschenke.
    »Hi.« Holly musterte Reynard von oben bis unten. »Ich muss sagen, das einundzwanzigste Jahrhundert steht dir.«
    Er verneigte sich elegant. »Und ich darf so frei sein anzumerken, dass dir die Mutterschaft steht.«
    »Ah, vielen Dank, Captain.« In Wahrheit sah Holly aus, als brauchte sie dringend eine Nacht ungestörten Schlaf.
    »Hi, Tante Holly«, grüßte Eden. »Mom sagt, ich soll heute hierbleiben.«
    »Hallo, Süße.« Holly legte einen Arm um Edens Schultern. »Wir quälen dich nur, weil wir dich so lieb haben.«
    Eden sah gleichermaßen angewidert wie erfreut aus. »Wieso musste ich denn meine Hausaufgaben mitbringen?«
    »Weil Erwachsene fies und pervers sind«, antwortete Ashe, die Eden weiter in die Diele schob. »Geh schon! Ich muss mir ein paar Sachen für die Geistervertreibung zusammenpacken.«
    Holly ging ihnen voraus ins Wohnzimmer, das voller Messinglampen und Bücherregale stand. Genau so, wie Ashe es aus ihrer Kindheit in Erinnerung hatte, ausgenommen Caravellis teure Stereoanlage. Sie gruppierten sich um den Couchtisch aus glänzendem Mahagoni, auf dem Babyspielzeug verteilt war.
    »Ich bin dir wirklich dankbar, Hol. Ich weiß ja, was du momentan um die Ohren hast.«
    »Die Familie hat immer Vorrang«, entgegnete Holly. »Und wenn ich dir irgendwie helfen kann, die miesen Typen aus Fairview zu verscheuchen, nur heraus damit!«
    Edens Schultasche plumpste auf den Boden. Dann sank Eden auf das Sofa, wo sie die Arme vor ihrer Brust verschränkte. Ashe hielt es für das Beste, ihre Tochter schmollen zu lassen.
    Durch das Fenster konnte sie die Höllenhunde sehen, die das Grundstück patrouillierten. Zwei von ihnen hatten ihre Tiergestalt angenommen: große schwarze Hunde mit roten Augen und spitzen Ohren. Hollys dicker Tigerkater hockte auf der Veranda und wedelte nervös mit dem Schwanz.
    »Unter den gegebenen Umständen kann ich diese Geistervertreibung absagen«, schlug Holly mit einem ängstlichen Blick zu Reynard vor. »Ihr habt dringendere Probleme.«
    »Unsinn!«, widersprach er. »Das sollte rasch erledigt sein, und dieser Tage habe ich selten Gelegenheit, einer Dame zu Diensten zu sein. Gestatte mir das Vergnügen, deiner Schwester zu assistieren. Es wird mir guttun.«
    Holly wurde ein bisschen rot. »Wenn du meinst.«
    »Unbedingt!«
    In den hübschen Worten schwang unverkennbar eine echte Sehnsucht mit, wie Ashe feststellte. Reynard war frei, für wie kurze Zeit auch immer. Wie er ihr erklärt hatte, stellte der Entschluss, ihr zu helfen, eine der wenigen freien Entscheidungen dar, die er treffen konnte. Nun, sie erlaubte ihm diesmal, es zu tun, aber danach würden sie sich ausschließlich der Urnensuche widmen. Für ihn mochte es in Ordnung sein, mit seinem Leben zu spielen, für sie war es das nicht.
    Holly nahm einen kleinen Stoffwal vom Couchtisch und drückte ihn zwischen ihren Fingern. »Nach deinem Anruf gestern Abend erzählte Alessandro mir alles. Er hat den Rest der Nacht mit den anderen Vampiren in der Stadt geredet, aber keiner scheint etwas von Auswärtigen zu wissen oder von jemandem, der einen Heckenschützen anheuern würde.«
    »Tja, das dachte ich mir schon«, offenbarte Ashe.
    »Alessandro hat auch mit Königin Omara telefoniert und sie informiert. Das musste er wohl.« Holly verzog das Gesicht. »Ich hoffe bloß, dass sie nicht herkommt. Wenn sie sich einmischt, gibt es Krieg zwischen den beiden Vampirhöfen.«
    Ashe entging nicht, wie angespannt Holly war. Krieg bedeutete Opfer, und Alessandro wäre mittendrin. »Wer sind diese Vampire? Gehören sie alle zum König des Ostens?«
    »Und wie konnte dieser Sammler einen Dieb innerhalb der Burg finden?«, ergänzte Reynard. »Hier gibt es Verbindungen, die wir noch nicht ergründet haben.«
    »Es gibt Sammlerdämonen«, erläuterte Holly. »Sie

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