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Seelenkuss

Seelenkuss

Titel: Seelenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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ich gestohlen, um mir wenigstens etwas zu essen kaufen zu können.– Dann habe ich in einer Schenke gehört, wie Sorgral seinen Kumpanen erzählte, er habe von einem Söldner, der im Dienst der Korun-Königin stand, erfahren, dass sie ein Halsgeld von vierhundert Goldkahren auf eine Korun mit schwarzsilbernem Haar und dunklen blaugrün schillernden Augen ausgesetzt hat. Und dass sie weitere fünfhundert Goldkahren für einen Jarhaal zahlen würde, der mit der schwarzhaarigen Korun reiste.– Einen Jarhaal, der nicht nur über der Braue Edelsteintätowierungen hätte, sondern auch das Ohrläppchen hinauf. « Sein Blick ging zu dem Verrückten hinüber, der wieder still unter den Decken lag. » Es war mir gleichgültig, warum sie ihn suchen ließ, warum er unverletzt zu ihr gebracht werden sollte oder warum sie das Halsgeld verdoppelte, falls man ihn vor dem nächsten Seelenmond fand und nach Kahel schaffte. Er war ein KâlTeiréen. Wenn ich ihm half, würde er vielleicht für mich sprechen und meine Geshreen würde mich wieder aufnehmen. « Er sah Darejan über das Feuer hinweg an. » Ich überzeugte Sorgral davon, dass es einen Jarhaal braucht, um einen Jarhaal zu fangen, und schloss mich ihm und seinen Männern an. In Rokan erfuhren wir von einer der Torwachen, dass ihr in der Stadt wart. Im Lachenden Pfeiffer entdeckten wir das Pferd mit dem Brandzeichen der Garde der Korun. Herauszufinden, dass ihr zum Haus der Karten gegangen wart, war nicht schwer. Den Rest kennst du.– Und jetzt: Vertrauen gegen Vertrauen. Lass mich deine Geschichte hören. « Aufmerksam blickte er zu ihr herüber.
    Darejan wich seinen Augen aus, schaute stattdessen zu Nijaa und Zaree hinüber, die sich in ein paar Schritt Entfernung auf einem Blätterbett niedergelassen hatten und aneinanderschmiegten. » Und was war mit ihnen? « , wollte sie anstelle einer Antwort wissen.
    » Zufall. Ich wusste nicht, dass sie auf dem Pferdemarkt verkauft werden sollten, aber ich hätte die Sonne über den Bergen angehalten, um sie zu befreien. « Er nickte zu dem Verrückten hin. » Er war allerdings schneller.– Ich warte auf deine Geschichte « , verlangte er dann erneut.
    Da sie wohl tatsächlich keine andere Wahl hatte, stieß sie einen unhörbaren Seufzer aus und berichtete ihm davon, wie Réfen sie mit der Warnung Die Grauen suchen den Jarhaal zu Kajlan geschickt hatte und wie sie immer tiefer in alles hineingezogen worden war, nur um sich schließlich allein mit dem Verrückten zu finden. Sie erzählte ihm, dass sie ihn zur Ordensburg der DúnAnór bringen wollte, in der Hoffnung, dass diese Krieger wussten, wie man Ahorens Seele wieder in einen Seelenstein bannen konnte. Dass Seloran ihre Schwester war und der Verrückte sie des Mordes an jemandem bezichtigte, von dem er selbst nicht wusste, wer es war, verschwieg sie Nakeen.
    Als sie geendet hatte, starrte er noch eine Weile stumm in die Flammen.
    » Jenseits der weißen Ebene, ShaAdon,
    geschützt von Erde und Feuer, zwischen Luft und Wasser,
    reckt der CordánDún, Horst der Klingen,
    seine mächtigen Türme vor dem Sonnenaufgang.
    In den GônCaidur, Bergen der Ewigkeit, liegt er,
    Tor zur BanOseren, Klippe des Anbeginns.
    Ewiger Wächter des Schwarzen Flusses, KaîKadin,
    und der Brücke der Toten, TellElâhr,
    blickt er über den Schwarzen See, SúrKadin, Spiegel des Nichts
    in die Welt der Toten « ,
    skandierte er dann halblaut, ohne Darejan anzusehen.
    Sie benötigte mehrere Herzschläge, bis sie begriff: » Du weißt also tatsächlich, wo diese Ordensburg ist! «
    » Nein! « Erst jetzt hob Nakeen den Blick.
    » Nein? Aber… «
    » Niemand weiß, wo der CordánDún liegt « , unterbrach er Darejan unwirsch.
    » Gerade eben hast du doch noch gesagt, er liege jenseits dieser weißen Ebene, in den Bergen der Ewigkeit « , beharrte sie störrisch.
    » Verdammt, Korun, begreif es endlich! « , fuhr er so zornig auf, dass Darejan unwillkürlich zurückschreckte. » Niemand außer den DúnAnór selbst weiß, wo der Horst der Klingen versteckt liegt. Kein Gelehrter könnte dir sagen, wo sich die ShaAdon befindet, oder die GônCaidur, oder die BanOseren. Sie alle haben schon einmal von diesen Orten gehört– in Liedern und Legenden. Ebenso ist es mit der TellElâhr und dem SúrKadin. Kein Lebender hat sie jemals gesehen– und weder du noch ich können die Toten befragen. « Mit geballten Fäusten hatte er sich vorgebeugt. Jetzt öffneten seine Hände sich allmählich wieder und er nickte zu

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