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Seelenmoerder

Titel: Seelenmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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über die Daten verfügen.«
    Ryne runzelte die Stirn über ihre Bezugnahme auf Dixon, korrigierte sie jedoch nicht. »Laut eigener Aussage ist sie um halb drei aus der Bar nach Hause gekommen. Und es ist ausgeschlossen, dass Cordray vor fünf bei ihr hätte sein können.«
    »Was außerdem noch interessant ist – sie behauptet, sie hätte nur eine Kerze im Haus gehabt und müsse daher irgendwo auf dem Nachhauseweg noch welche gekauft haben. Aber wo hätte sie so spät nachts Kerzen kaufen sollen?«
    »Wenn es unser Mann war, hat er sie wahrscheinlich mitgebracht«, mutmaßte Ryne.

    »Das habe ich mir auch gedacht. Er hat sie sich etwa zehn Minuten, nachdem sie zu Hause eingetroffen ist, geschnappt. Und das Feuer wurde um Viertel nach vier gemeldet.«
    »Womit ungefähr anderthalb Stunden für die Gewalttat bleiben«, sagte Ryne gedehnt. »Da musste sich unser Täter aber beeilen. Er lässt sich doch gern Zeit. Damit er möglichst viel Schaden anrichten kann.«
    »Vielleicht ist nicht alles nach Wunsch verlaufen«, erwiderte Abbie. »Wenn er Karen Larsen so genau beobachtet hat wie seine anderen Opfer, hat er bestimmt damit gerechnet, sie zu Hause anzutreffen. Angeblich hatte sie ja kein reges Privatleben.«
    »Er musste lediglich abwarten, bis sie in Arbeitskleidung das Haus verließ, und daraus ableiten, wann sie wiederkommen würde, wenn sie normalerweise Acht-Stunden-Schichten arbeitet.«
    »Doch diesmal verlässt sie das Haus erneut, und laut ihrer eigenen Aussage sogar recht früh. Um halb sechs oder so. Und sie kommt stundenlang nicht wieder. Das muss seine Pläne ganz schön durcheinandergebracht haben.«
    »Aber wenn er seiner gewohnten Vorgehensweise treu geblieben ist, hätte er schon im Haus gewesen sein müssen, als sie von der Arbeit kam. Dann hätte er über sie herfallen können, während sie sich nach der Arbeit umgezogen hat. Die Billings hat er sich auch gegen halb sieben geschnappt, also schreckt er nicht davor zurück, seine Attacken bei Tageslicht zu inszenieren. Warum hat er sie sich nicht bei der erstbesten Gelegenheit gegriffen?«
    Abbie schüttelte langsam den Kopf. »Schwer zu sagen. Es sei denn, es hat ihn überrascht, dass sie das Haus wieder verlassen hat, nachdem sie so selten ausgegangen ist.« Sie überlegte kurz. »Hat Han irgendetwas über die Wirkung dieser Droge in Verbindung mit Alkohol gesagt?«

    Ryne schüttelte den Kopf. »Darüber kann er wohl kaum mehr als eine wohlbegründete Vermutung anstellen. Warum?«
    »Weil ich mich frage, ob der ganze Alkohol, den sie an diesem Abend konsumiert hat, irgendwie die Wirkung beeinflusst hat. Sie kann sich kaum an den Überfall erinnern – wesentlich undeutlicher als die anderen Opfer. Es klingt, als wäre sie die meiste Zeit bewusstlos gewesen.«
    Er lehnte sich zurück, um sie genauer zu mustern. »Das muss den Täter ziemlich verärgert haben. Er wollte sie zwar wehrlos haben, aber doch wach genug, um die ganze Tortur zu durchleiden. Er ist gehetzt von seinem Zeitplan. Vielleicht konnte sie sich deswegen von ihren Fesseln befreien – weil er schneller machen musste als sonst.«
    »Es gibt noch eine Menge Einzelheiten an ihrer Geschichte, die geklärt werden müssen«, räumte Abbie ein. »Morgen werde ich mir mal den Schauplatz des Feuers ansehen und mit ihren Nachbarn sprechen.«
    »Hast du Informationen über das Feuer in ihrem Elternhaus im Internet gefunden?«, fragte er ohne große Hoffnung.
    »Sie waren nicht öffentlich zugänglich. Ich musste eine Gebühr für die Nutzung des Zeitungsarchivs bezahlen, und natürlich wusste ich bereits, wonach ich suchen musste. Außerdem habe ich ihr die gleiche Frage gestellt wie den anderen Opfern, nämlich ob sie irgendwelche privaten Beiträge auf eine Online-Plattform, einen Blog oder eine Chat-Seite gestellt hat. Sie sagt, mit so was hätte sie nichts zu tun.«
    Es war eine gute Idee gewesen, hatte jedoch zu nichts geführt. Von sämtlichen Opfern hatte nur Amanda Richards regelmäßig die aktuellen Internetangebote genutzt, auf denen die Leute nach Ansicht der Polizei ein gefährliches Übermaß an persönlichen Daten preisgaben.

    Er rieb sich den Nacken, wo das Pochen inzwischen zur Wucht eines Presslufthammers angeschwollen war. »Hast du den Vernehmungsfragebogen ausgefüllt? Und die Opfer-Checkliste?« Eigentlich hätte er nicht zu fragen brauchen. Abbie war ebenso gewissenhaft wie er. Wenn es um die Opfer ging, wahrscheinlich sogar noch mehr.
    »An ihren alltäglichen

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