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Seelenmoerder

Titel: Seelenmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihr trotzdem an, dass sie nicht protestiert hatte, als Dixon sein Vorhaben verkündet hatte. Abrupt stieß er sich auf seinem Drehstuhl vom Tisch ab. Das Einzige, was er noch mehr hasste, als sich zu entschuldigen, war das Wissen darum, wie dringend es erforderlich war.
    Mit grimmiger Miene stand er auf, schnappte sich sein Sakko und stürmte hinaus. Selbst wenn Abbie ihm vielleicht am liebsten sagen würde, er solle sich seine Entschuldigung an den Hut stecken, war sie viel zu professionell, um aus persönlichem Groll die Ermittlungen zu behindern.
    Abwesend winkte er dem diensthabenden Sergeant zu, ehe er die Doppeltür nach draußen aufstieß und die Treppe hinuntereilte. Obwohl er nach wie vor alles andere als überzeugt von Abbies Theorie war, wollte – brauchte – er ihre Meinung zu einem weiteren Aspekt der Ermittlungen. Die Ironie daran war ihm durchaus bewusst, und er hatte das Gefühl, dass sie auch Abbie nicht entgehen würde.
     
     
    Die Frau, die ihm die Tür aufmachte, war eindeutig nicht Abbie, sondern eine spärlich bekleidete vollbusige Blondine, deren rasante Kurven sich gut auf einem Ausklappfoto in einem Männermagazin gemacht hätten.
    »Hallo, wen haben wir denn da?«, schnurrte sie und stützte sich mit einer Hand am Türrahmen ab, während sie die Tür weiter aufzog. »Falls Sie zum Willkommenspaket von Savannah gehören, lasse ich mich vielleicht auf Dauer hier nieder.«

    Über die Schulter der Frau hinweg sah Ryne, wie Abbie eilig auf ihn zukam. Er registrierte genau, in welchem Moment sie ihn erkannte. Bemerkte das Stocken in ihrem Schritt und wie sich ihr Gesicht verschloss. Ihre Reaktion traf ihn wie ein Tritt in den Magen, doch das verdrängte er.
    »Detective Robel.« Abbies förmliche Anrede war ausschließlich für die Ohren der anderen Frau bestimmt. »Callie, ich muss ein paar Minuten mit dem Detective sprechen. Es dauert nicht lange.«
    Callie. Ryne musterte die Blonde noch einmal eingehender. Was auch immer er sich anhand von Abbies kurzer Beschreibung ihrer problematischen Schwester vorgestellt hatte, diese Frau stimmte jedenfalls nicht im Geringsten damit überein. Zuerst einmal sah sie Abbie überhaupt nicht ähnlich. Sie war ein gutes Stück größer als Abbie und nicht dunkel, sondern blond. Alles an ihr, von den kunstvoll zerzausten langen Haaren bis hin zu ihrem sorgfältigen Make-up und den wie aufgesprüht wirkenden Kleidern, schrie nach Aufmerksamkeit. Neben ihrer schrillen Schwester hätte Abbie eigentlich mit der Tür verwachsen müssen.
    Doch das tat sie nicht. Er überlegte unwillkürlich, ob sie wohl seit ihrer Kindheit versucht hatte, unsichtbar zu werden, angefangen bei der Wahl ihrer Kleider, die so viel bedeckten, wie ihre Schwester zeigte. Ihre rauchgrauen Augen ließen Geheimnisse erahnen, die hundertmal reizvoller waren als das platte Versprechen im Blick ihrer Schwester.
    »Sei nicht unhöflich, Ab. Lass den Mann rein.« Callie leckte sich mit der Zungenspitze die Lippen und trat beiseite, während Abbie versuchte, sich an ihrer Schwester vorbeizudrängen und Ryne schnell auf der Veranda abzufertigen. Doch er wusste dies zu verhindern, indem er kurzerhand eintrat.
    In einer wie zufällig wirkenden Bewegung drehte sich
Callie zur Seite, damit er sie auf dem Weg ins Haus streifen musste. Sie lachte heiser auf und legte ihm lässig eine Hand auf die Brust. »Meine Schwester ist es nicht gewohnt, dass Männer unangemeldet bei ihr auftauchen. Es sei denn …« Sie warf Abbie einen nachdenklichen Blick zu. »Hast du jemanden erwartet, Ab?«
    »Detective Robel und ich arbeiten zusammen an einem Fall«, sagte Abbie tonlos.
    »Und da dachte ich die ganze Zeit, dein Beruf sei langweilig.«
    Als Callies Finger sachte an seinem Hemd nach unten strichen, packte Ryne sie am Handgelenk und schob ihre Hand weg. »Sie sind Abbies Schwester, stimmt’s? Seit wann sind Sie denn schon in Savannah?«
    Callie zog einen Schmollmund, ehe sie ein Stück zurücktrat und sich mit der Hüfte an einen Schrank lehnte. »Noch nicht lange.«
    Er musterte sie einen Moment lang. Falls sie für den Einbruch und den Backstein durch Abbies Windschutzscheibe verantwortlich war, musste sie mindestens seit Anfang der Woche hier sein. »Savannah ist eine schöne Stadt. Wenn Sie wollen, mache ich Ihnen eine Liste mit Sehenswürdigkeiten, die Sie nicht verpassen dürfen.«
    Callie lächelte geheimnisvoll. »Ich stehe nicht besonders auf Sightseeing.«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust und

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