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Seelenmoerder

Titel: Seelenmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie sagte.
    »… irgendwann mit dem Täter in Kontakt gekommen sein. Oder auch mit seinem Drogenlieferanten. Hast du eine Kopie des Ermittlungsberichts über das Feuer in ihrem Haus?«
    Er brauchte einen Augenblick, um geistig umzuschalten, und ärgerte sich über sich selbst. »Ich habe das Protokoll vom Einsatz vorliegen, aber ich habe schon veranlasst, dass man mir den vollständigen Bericht über das Feuer und die polizeilichen Ermittlungen bis morgen früh zustellt. Außerdem habe ich dem zuständigen Kollegen und dem Brandermittler eine Nachricht hinterlassen, dass sie mich zurückrufen sollen.«
    »Es wäre am besten, wenn wir bereits in allen Einzelheiten mit dem Vorfall vertraut wären, ehe wir mit ihr sprechen. Wir können morgen die Berichte durchlesen und uns dann überlegen, wie wir uns ihr nähern, am besten gleich morgen Nachmittag.« Sie wartete, doch als er nichts sagte, fuhr sie fort. »Ich will dich begleiten.«
    Er hörte ihrem Tonfall an, dass sie mit Einwänden rechnete, doch den Gefallen tat er ihr nicht. »Okay.«
    Ihr Erstaunen veranlasste ihn zu einer Erklärung. »Deshalb
bin ich ja gekommen. Du bist am besten dafür qualifiziert zu analysieren, was sie denkt und welcher Ansatz bei ihr am besten funktioniert.«
    Ja, Robel, genau deshalb bist du gekommen. Vergiss das nicht, wenn du nächstes Mal wieder davon fantasierst, ihr das Hemd auszuziehen, Herrgott noch mal.
    »Ich habe den Eindruck, als hättest du ein paar Einzelheiten weggelassen.«
    Sofort wurde er argwöhnisch. »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel wie Dixon an diese Information gekommen ist.«
    Sie war nicht auf den Kopf gefallen. Natürlich las sie zwischen den Zeilen von allem, was er ihr erzählte und was er aus verschiedenen Gründen ohnehin auf ein Minimum beschränkte. »Offenbar hat Karen Larsen einer Freundin etwas anvertraut. Und diese Freundin hat es Dixon erzählt.«
    Sie lächelte wissend. Und zynisch. »Eine Freundin also.« Sie hob die Hand, um ihn an einer wie auch immer gearteten Erwiderung zu hindern. »Spar dir die Einwände. Man sieht Dixon ja schon von weitem an, dass er eine ganze Menge … Freundinnen hat. Männer wie er sind immer auf der Suche nach irgendetwas. Wenn sie es in sich selbst nicht finden, suchen sie es in jeder Frau, die ihnen über den Weg läuft.«
    Verblüfft starrte er sie an. Er kannte Dixon seit Jahren. Und sie – wie lange? Knapp eine Woche? In der Zeit hatte sie höchstens drei- oder viermal mit ihm gesprochen. Seiner Erfahrung nach wurden Frauen nicht schlau aus Derek Dixon – eher im Gegenteil. »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du unheimlich bist?«
    Ihr Lächeln verschwand. »Allerdings. Das erklärt jedoch nicht, wie Dixon an die Ergebnisse von Larsens toxikologischer Untersuchung gekommen ist.« Sie sah ihn erwartungsvoll an, aber er schwieg. »Oder vielleicht doch.« Sie zuckte
leicht die Schulter, ehe sie fortfuhr. »Wie auch immer, das ist eine enorm wichtige Information. Wer weiß? Vielleicht bedeutet sie sogar den Durchbruch in den Ermittlungen.«
    »Dann kennt sein Eigenlob garantiert überhaupt keine Grenzen mehr.«
    Abbie stemmte sich mit beiden Händen auf die Tischplatte und setzte sich ganz darauf. Dabei rutschte ihr Hosenbein ein Stück nach oben und gab den Lederriemen über dem Knöchel frei.
    Ein Knöchelhalfter. Er wusste gar nicht, warum er sie immer für unbewaffnet gehalten hatte. In seiner Branche eine gefährliche Vermutung, doch sie hatte nie etwas gesagt, was ihn etwas anderes hätte annehmen lassen. Dabei war das wahrscheinlich noch das Geringste, was ihm Abbie Phillips verschwiegen hatte.
    »Wie lang arbeitest du schon beim SCMPD?«
    Er zuckte die Achseln. »Etwa ein Jahr.«
    Sie hob erstaunt die Brauen. »Wirklich? Angesichts der Untertöne, die ich heute Nachmittag zwischen euch beiden wahrgenommen habe, hätte ich gedacht, dass ihr euch schon viel länger kennt.«
    »Wir haben gemeinsam in Boston angefangen. Ich habe mich mehr mit verdeckten Ermittlungen beschäftigt, während er in die Öffentlichkeitsarbeit eingestiegen ist.«
    Sie blickte nachdenklich drein. »Das erklärt es vielleicht.«
    »Was genau?«
    »Er ist eifersüchtig auf dich, zumindest auf einer gewissen Ebene.«
    Ryne lachte laut auf. Dixon eifersüchtig auf ihn? Hey, das war stark . »Bleib lieber bei deinem Brotberuf. Charakteranalyse ist nicht deine starke Seite.«
    Sie musterte ihn kühl. »Charakteranalyse ist mein Brotberuf, schon vergessen? Jedenfalls

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