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Seelenrächer

Seelenrächer

Titel: Seelenrächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G O'Carroll
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Wahrheit sagen!«
    »Das tue ich doch! Ich schwöre, es ist die Wahrheit.«
    »Sag uns, wo sie ist.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Was ist mit den übrigen Frauen?«, fragte Doyle plötzlich von der anderen Seite des Tisches herüber. »Was ist mit den fünf, die wir nie gefunden haben? Hast du mit denen dasselbe gemacht, Made? Sie gewürgt, bis sie getanzt haben, bevor du sie begraben hast?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen, Sergeant. Ehrlich nicht, das schwöre ich bei Gott.«
    Quinn knallte Maggs’ Kopf mit dem Gesicht voraus auf die Tischplatte. »Ich habe gesagt, du sollst mit der Wahrheit herausrücken!«
    »Das tue ich doch, das tue ich doch! Um Himmels willen, ich sage euch wirklich die Wahrheit!« Maggs hatte einen großen roten Fleck an der Stirn. Speichel lief ihm über die Lippen.
    Quinn ließ ihn los, so dass er sich wieder aufrichten konnte. Maggs brauchte einen Moment, bis er sich einigermaßen gefangen hatte. Vorsichtig berührte er seine Lippen, inspizierte anschließend seine Finger und wischte sie sich dann an seiner Jeans ab. »Schon wieder diese Tour«, murmelte er, »ihr lernt einfach nicht aus euren Fehlern.« Mit einem wilden Gesichtsausdruck blickte er hoch. »Das gibt Blutergüsse, Moss, genau wie beim letzten Mal – bloß dass ich euch dieses Mal auf Schmerzensgeld verklagen werde. Dann könnt ihr beide zahlen, bis ihr schwarz werdet.«
    Quinn packte ihn erneut an den Haaren. »Glaubst du, deine Blutergüsse interessieren mich? Du kleiner Scheißkerl, wenn ich mit dir fertig bin, wird man dich vor lauter Blutergüssen gar nicht mehr sehen!«
    Mit diesen Worten ließ er ihn wieder los, trat einen Schritt zurück und schob seine Waffe zurück ins Halfter. »Drei kleine Mäuse«, sagte er. » Drei kleine Mäuse, die fanden nicht nach Haus. Drei kleine Mäuse, die Uhr ging für sie aus .«
    »Ein Widerling wie du sollte das Dichten lieber bleiben lassen«, sagte Doyle. »Glaubst du wirklich, du kannst uns mit so einem kleinen Reim in Schach halten?«
    »Das ist nicht von mir«, entgegnete Maggs.
    »Natürlich ist das von dir. Du lachst dich doch insgeheim kaputt. Spielst deine Spielchen mit zwei Polizisten, die du schon seit einer Ewigkeit zum Narren hältst.«
    Maggs fasste an seine rote Stirn, wo sich bereits eine Beule zu bilden begann. »Ich glaube, jetzt brauche ich einen Anwalt«, erklärte er in sarkastischem Ton. »Ihr wisst schon – bevor die Sache ganz außer Kontrolle gerät.«
    Quinn schnaubte verächtlich. »Lass dich überraschen.«
    »Ich habe ein Recht auf einen Anwalt.«
    »Einen Scheißdreck hast du!« Wieder war Quinn an seiner Seite. Er packte Maggs’ Hand und drückte ihm die Finger zusammen. »Worauf hat Eva denn ein Recht, hm?«
    »Auf ein Gebet«, antwortete Maggs. »Sie hat ein Recht darauf, dass wir für sie beten.«
    »Du bist doch krank!« Doyle schüttelte den Kopf.
    Maggs wandte sich ihm zu. »Was ist krank daran, wenn man für eine Freundin betet? Was ist krank daran, dass ich Ihnen verziehen habe, obwohl Sie mich mit Ihren Schlägen damals derart zugerichtet haben? Wie krank ist das, verglichen mit dem Kerl, der diese Schläge ausgeteilt hat?«
    »Immerhin hast du anschließend ein Geständnis abgelegt.«
    »Schwachsinn.« Maggs’ böser Blick galt nun wieder Quinn. »Nur zu, Moss. Hol deine Boxhandschuhe und deine Telefonbücher und deine Fesseln. Und wenn du schon dabei bist, bring doch auch gleich die Daumenschrauben und die Streckbank mit. Mach mit mir, was du willst, ich kann dir trotzdem nicht sagen, wo sie ist.«
    Ein paar Augenblicke sagte keiner ein Wort, dann ließ Quinn sich schwer auf einen Stuhl fallen. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Es ist halb neun, Conor.«
    Maggs breitete die Hände aus, die Handflächen nach oben gedreht. »Ich weiß nicht, wo sie ist.«
    »Warum hast du nach Patrick Maguire verlangt, als du in Mountjoy in Untersuchungshaft warst?«
    »Ich habe nicht nach ihm verlangt.«
    »Da haben wir aber etwas ganz anderes gehört.«
    »Es ist mir egal, was ihr gehört habt, Moss. Er wollte mit mir sprechen.«
    Beide Männer starrten ihn überrascht an.
    »Wie habt ihr überhaupt davon erfahren?«, fragte Maggs.
    »Dir ist doch wohl klar«, antwortete Doyle, »dass wir über eine Made wie dich einfach alles wissen. Wir wissen, dass du mit Patrick gesprochen hast, und wir wissen auch, was am Kanal mit der alten Wasserratte passiert ist.« Kopfschüttelnd fuhr er fort: »Den alten Mistkerl auszurauben! Wie viel hast du

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