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Seelenrächer

Seelenrächer

Titel: Seelenrächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G O'Carroll
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über Clane?«
    »Ich weiß von einer Sozialwohnung. Ich weiß von zwei Jungen, die eine Säuferin zur Mutter hatten und beide ihren Vater nicht kannten.«
    »Mit wem habt ihr gesprochen?«
    »Das spielt keine Rolle. Die Frage ist nur, ob es stimmt. Stimmt es, dass du und dein Bruder zwei lilienweiße Jungs aus Kildare seid?«
    Maguire bedachte ihn mit einem kalten Blick. »Willst du mir irgendetwas unterstellen?«
    »Ich frage nur, ob es stimmt.«
    Maguire sah für einen Moment zu Doyle hinüber, dann nickte er langsam.
    »Warum dann die ganzen Lügen? Warum habt ihr behauptet, eure Eltern würden in Dubai leben?«
    Maguire gab ihm keine Antwort.
    »Bist du wirklich der Meinung, dass das die Leute interessiert?«
    »Mit achtzehn war ich dieser Meinung.«
    Quinn ließ sich schwer auf seinen Stuhl fallen. »Erzähl mir davon«, forderte er Frank auf. »Erzähl mir von Paddy. Ich weiß, dass er am Ende in Islandbridge gelandet ist. Aber davor, Frank? Was war davor?«
    Maguire schien in sich zusammenzusinken. Fast eine Minute lang sagte er kein Wort. »Ich habe mich um ihn gekümmert«, brach er schließlich das Schweigen. »Ich habe ihn aufgezogen, obwohl ich selbst noch ein Kind war. Seine Mutter – unsere Mutter – war nie besonders nett zu ihm. Würdest du Liam Ahern fragen, würde er dir wahrscheinlich sagen, dass Paddy nicht richtig programmiert worden ist.«

Dienstag, 2. September, 21:30 Uhr
    Die plötzliche Stille wurde durch das Ticken der Uhr nur noch betont. Sowohl Quinn als auch Doyle starrten ihren Boss überrascht an – während der es vorzog, auf den Boden zu schauen.
    »Programmiert? Wie meinst du das, Frank?«, fragte Quinn leise nach.
    »Nennen die guten Ärzte das nicht so, wenn jemand seine erste Dosis Liebe, Zuneigung und Verständnis nicht bekommt? Das entspricht doch genau dem Täterprofil, an dem du gearbeitet hast, Moss. Du und Murphy – das ist euch doch durch den Kopf gegangen, als ihr euch die anderen Akten angesehen habt.«
    »Und was ist mit dir? Siehst du das selbst auch so?«, wandte Doyle sich an ihn.
    Maguire gab ihm keine Antwort. Stattdessen erhob er sich und ging zum Fenster hinüber, wo er mit dem Rücken zu ihnen stehen blieb.
    »Paddy hat in Mountjoy den Ehemann von Janice Long besucht«, erklärte Quinn. »Das stand ja in der Akte – den von ihr und den von Karen Brady –, aber wir haben uns zunächst nichts dabei gedacht. Wir sind erst hellhörig geworden, nachdem wir mit Willie Moore gesprochen hatten.«
    »Was ist mit Willie Moore?«, fragte Maguire, während er sich abrupt Quinn zuwandte. »Moss, als Leiter dieser Ermittlungen sollte ich über alle neuen Erkenntnisse Bescheid wissen. Was ist mit Willie Moore?«
    »Es gab sehr wohl jemanden, der von Marys Schwangerschaft wusste«, antwortete Quinn kalt. »Patrick wusste Bescheid, Frank. Willie Moore hatte es ihm erzählt.«
    Maguire sperrte den Mund auf.
    »Als ich Paddy danach fragte, gab er mir zur Antwort, er habe es mir nicht gesagt, weil er seine Gespräche im Gefängnis vertraulich behandeln müsse. So weit so gut, aber das ist noch nicht alles: Laut Lorne McGeadys Buchhalter hat Patrick auch mit Maggs gesprochen, als Maggs in Untersuchungshaft saß. Das steht in keiner Akte, Frank, und in den Gefängnisunterlagen taucht es auch nicht auf.«
    Maguire war kreidebleich geworden. »Was willst du mir damit sagen?«
    Quinn hob entschuldigend beide Hände. »Ich weiß es nicht. Vielleicht will ich nur wissen, warum ich meinen alten Kumpel längst nicht so gut kenne, wie ich dachte. Vielleicht interessiert es mich einfach, was mit ihm passiert ist. Ich würde beispielsweise gerne wissen, warum er, als er der Gemeinschaft der Christian Brothers beitreten sollte, plötzlich bockte und nichts mehr damit zu tun haben wollte.«
    Maguire ließ sich hinter den anderen Schreibtisch sinken. Er wirkte erschöpft, fast schon krank, als würde ihm etwas schwer zusetzen. »Patrick hat ausgesagt, er habe Maggs mit Mary Harrington gesehen«, erklärte er. »Jimmy Hanrahan hat das bestätigt. Die beiden haben unabhängig voneinander übereinstimmende Aussagen gemacht. Was bedeutet, dass Maggs tatsächlich mit ihr gesprochen hat. Und dass er gelogen hat.«
    »Ja«, räumte Quinn ein, »aber es bedeutet nicht automatisch, dass er sie getötet hat.«
    Der Superintendent legte die Handflächen aneinander. »Nun spuck es schon aus, Moss. Bezichtigst du meinen Bruder des Mordes? Hältst du ihn für Evas Entführer?«
    »Ich weiß es nicht,

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