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Seelenrächer

Seelenrächer

Titel: Seelenrächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G O'Carroll
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das Überleben des Stärkeren.«
    Draußen hatte der Wind aufgefrischt. Dicke Wolken hingen am Himmel, und erste Regentropfen sprenkelten das Dach ihres Wagens. Quinn stand in der Dunkelheit, die Jacke bis zum Hals zugeknöpft.
    Doyle, der an der Fahrerseite lehnte, wandte sich ihm zu. »Dann hat Maggs also die Wahrheit gesagt«, stellte er fest, »oder zumindest zum Teil.«
    »Welchen Teil meinst du?«
    »Dass Paddy aus Kildare stammt«, antwortete Doyle, während er die Wagentür öffnete. »Meinst du nicht, dass es langsam Zeit wird, mit ihm zu sprechen?«
    Quinn stieg ein. »Auf jeden Fall wird es Zeit, mit Frank zu sprechen. Lass uns zurück zum Harcourt Square fahren, Doyle.«
    Auf dem Parkplatz liefen sie Murphy in die Arme. Quinn bat sie, für ihn in Erfahrung zu bringen, woher der Anruf gekommen war, der auf seinem Festnetzanschluss eingegangen war.
    »Da bin ich schon dran«, informierte sie ihn. »Die Leute von der Eircom kümmern sich darum, schaffen es aber nicht vor morgen Früh.«
    »Dann muss das eben reichen.« Er und Doyle eilten die Treppe hinauf. Plötzlich fiel Quinn noch etwas ein, und er rief Murphy zurück. »Hör zu, Keira, bevor du Jimmy Hanrahan seine Bilder zurückschickst, nimm bitte das Bild von Maggs’ Mutter heraus. Denkst du daran?«
    »Was soll ich damit machen?«
    »Du kannst es verbrennen oder zerreißen, Hauptsache, du vernichtest es – auf welche Weise, ist mir egal.«
    Doyles Telefon klingelte. Weitsichtig, wie er war, musste er das Handy erst vom Gürtel haken und mit ausgestrecktem Arm von sich weghalten, um den Anrufer identifizieren zu können. »Unser Bootsfreund«, murmelte er. Dann wandte er sich ab, um das Gespräch entgegenzunehmen: »Johnny, wie geht es dir?«
    Die Stimme am anderen Ende klang unwirsch. »Was willst du, Doyle? Dessie hat mir berichtet, dass du wieder unten bei meinem Boot warst – nur sollst du dieses Mal damit gedroht haben, es abzufackeln.«
    »Das hat er gesagt? Da muss er sich verhört haben.«
    »Hör zu, du Mistkerl, ich habe es dir schon mal gesagt: Bald gehst du in Pension, und dann schützt dich keine Uniform mehr.«
    »Nein, aber meine Waffe, Johnny. Ich werde nie ohne Waffe unterwegs sein.«
    »Zum Teufel noch mal, was willst du, Doyle? Es ist schlecht fürs Geschäft, wenn ich ständig die Bullen auf dem Boot habe.«
    »Wir haben noch einmal mit Maggs geredet. Die Tochter deines Cousins behauptet nach wie vor, in der Zeit, als Quinns Frau entführt wurde, mit der Made zusammen gewesen zu sein.«
    »Warum erzählst du mir das?«
    »Weil ich die Wahrheit wissen möchte.«
    »Wenn ich die Wahrheit für dich herausfinde, lässt du uns dann endlich in Ruhe?«
    »Klar. Schließlich bist du ein Gangster. Ich rede nur höchst ungern mit Leuten wie dir.«
    Nachdem er das Gespräch beendet hatte, folgte er Quinn hinauf in die Einsatzzentrale, wo Frank Maguire gerade eine Gruppe von Detectives instruierte. Murphy fing Doyle an der Tür ab. »Sergeant«, sagte sie, »ich habe über den letzten Anruf nachgedacht. Den auf Moss’ Festnetz.«
    »Was ist damit?«
    »Was, wenn die drei Mäuse, die nicht nach Hause fanden, sich deswegen verliefen, weil sie blind waren?«
    Doyle starrte sie an. »Drei blinde Mäuse. Three blind mice . Wieder ein Kinderreim. Interessant, Murphy. Schau mal, ob du in dieser Richtung weiterkommst. Und melde dich, wenn du auf etwas stößt.«
    Nachdem Maguire seinem Team die nötigen Anweisungen erteilt hatte, gesellte er sich zu Quinn, der mit seinen dunklen Augenringen aussah, als müsste er dringend mal wieder eine Nacht durchschlafen.
    »Was ist los?«, fragte Maguire. »Moss, ich kenne diesen Gesichtsausdruck. Sprich mit mir, ja? Sag mir, was du auf dem Herzen hast.«
    Quinn warf einen schnellen Blick zu Doyle hinüber. »Vielleicht liegt es nur daran, dass wir alle völlig übermüdet sind, Frank, aber es haben sich da ein paar Dinge ergeben, über die wir reden müssen.«
    »Ich bin ganz Ohr«, antwortete Maguire und unterstrich seine Worte mit einer Handbewegung, »mehr denn je zuvor. Lieber Himmel, was bleibt mir auch anderes übrig? Schließlich gibt es nach wie vor keine konkreten Spuren. Wir haben ein Foto, aber keine Kamera. Wir haben ein paar mysteriöse Stichworte, die jedoch keinerlei …«
    »Wie die grausame Mutter, meinst du«, unterbrach Quinn ihn sanft, »und ein Paar lilienweiße Jungs aus Kildare. Aus Clane, um genau zu sein, Frank. Clane in der Grafschaft Kildare.«
    Maguire wurde blass. »Was weißt du

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