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Seelenraub

Seelenraub

Titel: Seelenraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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unerträgliche Arroganz im Kern zu treffen. »Ori war derjenige, der mich beim Tabernakel vor dem Fünfer gerettet hat.«
    »Was?«, platzte Beck heraus.
    »Du hast richtig gehört.« Sie ließ drei Sekunden verstreichen, ehe sie ihm das verbale Messer zwischen die Rippen rammte. »Er war für mich da, als es darauf ankam, Beck. Und wo warst du?«
    Der Fänger riss überrascht den Mund auf.
    Jacksons Timing war einfach perfekt, genau in diesem Moment bat er um Ruhe. Während die Fänger sich auf ihren Plätzen niederließen, starrte Beck sie weiterhin ungläubig an.
    »Hiermit eröffne ich diese Versammlung«, sagte Jackson und wedelte mit den Armen, um die Aufmerksamkeit der anderen zu bekommen. »Wir haben den Hammer im Feuer verloren, also müssen wir so zurechtkommen. Die Meister haben mich gebeten, bis zu den Wahlen die Treffen zu leiten. Ist das für euch in Ordnung?«
    Ein zustimmendes Gemurmel erhob sich.
    »Gut. Erstens. Pritchard liegt als Einziger noch im Krankenhaus. Er kommt in ein paar Tagen nach Hause, aber er gibt das Dämonenfangen auf. Das ist zweifelhafter Segen, aber immerhin ist er am Leben.«
    »Gott sei Dank«, rief jemand laut. Riley glaubte, sein Name sei Remmers oder so ähnlich. Er war der einzige andere Afroamerikaner in der Zunft.
    »Ganz meiner Meinung«, sagte jemand anders.
    »Die restlichen Toten werden nicht in Atlanta beerdigt, also brauche ich Freiwillige, die die Gottesdienste besuchen.« Hände schossen in die Höhe, und Jackson notierte sich die Namen. »Danke, Jungs. Stewart, kannst du uns von den Dämonenjägern berichten?«
    Der Schotte erhob sich und stützte sich schwer auf seinen Stock. »Wie erwartet, werden sie ihr eigenes Ding durchziehen. Ich rate euch, ihnen nicht in die Quere zu kommen. Wenn wir Glück haben, bringen sie ein paar Dämonen um und verschwinden wieder.«
    »Und wenn nicht?«, fragte Jackson.
    »Dann könnte es übel werden. Wir wollen keine weiteren Todesopfer, also verärgert die Jungs nicht. Haltet euch zurück und macht euch ein paar ruhige Tage.«
    »Wir sollen sie machen lassen, was immer sie wollen?«, rief jemand laut.
    Ein listiges Grinsen tauchte im Gesicht des alten Schotten auf. »Nein, das habe ich nicht gesagt. Wenn ihr ein Problem mit ihnen habt, ruft Beck oder mich an. Wir kümmern uns darum.«
    »Irgendwelche Neuigkeiten vom Erzbischof wegen der Probleme mit dem Weihwasser?«, fragte Jackson.
    »Noch nicht. Er überprüft seine Quellen, aber bisher behauptet die Stadt, es gäbe überhaupt kein Problem.«
    Riley biss sich auf die Zunge. Es gab keinen Grund, die anderen wissen zu lassen, dass sie auf eigene Faust Nachforschungen anstellte, zumindest nicht, bis sie den ganzen Schwindel aufgedeckt hatte. Dann würde sie es ihnen liebend gerne vor den Latz knallen.
    »Willst du noch was sagen, Harper?«, fragte Jackson.
    Rileys Herz begann heftig zu pochen.
Was, wenn er ihnen von den Jägern erzählt? Was, wenn er verlangt, mich aus der Zunft zu werfen?
    Der alte Dämonenfänger schüttelte den Kopf. »Im Moment nicht.«
    Was?
Da war die perfekte Gelegenheit für ihn, ihre Karriere zu zerstören, und er ließ sie verstreichen.
Was hat er vor?
    »Also weiter zum nächsten Punkt«, fuhr Jackson fort. »Anscheinend haben wir gerade mehr Reporter als Dämonen in der Stadt, zumindest sieht es so aus. Passt auf, was ihr diesen Leuten erzählt. Wir müssen eine feste Front präsentieren.«
    »Erzähl das lieber Beck«, rief ein Fänger. Riley erkannte die Stimme nicht.
    Unbehaglich rutschte Beck auf seinem Stuhl hin und her. »Ich weiß, wie ich sie nehmen muss.«
    »Das haben wir gemerkt«, kam die prompte Antwort. Derbe Witze flogen durch das Zelt, gefolgt von Gelächter.
    Jackson schob seine Papiere zusammen. »Der Bundesverband hat andere Dämonenfänger aufgefordert, nach Atlanta zu kommen und uns auszuhelfen, zumindest kurzfristig. Sie versuchen auch, einen Meister für uns aufzutreiben. Aber das kann noch eine Weile dauern.«
    »Was ist mit dieser Fernsehserie?«, fragte Reynolds. »Kommen die immer noch?«
    »Ich habe noch nichts Gegenteiliges gehört«, antwortete Jackson. »Lasst uns jetzt darüber reden, was in jener Nacht passiert ist«, fuhr er fort und eröffnete die Diskussion, bei der jeder, der wollte, das Wort ergreifen konnte.
    Es gab unterschiedliche Theorien: Das Weihwasser war neutralisiert worden, oder das gefälschte Weihwasser war schuld. Die dritte Erklärung schlug verdammt nah ein:
Irgendjemand
hatte den Schutzkreis

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