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Seelenraub

Seelenraub

Titel: Seelenraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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reden, wenn mein Meister dabei ist.« Es war eine gute Antwort bei allem, was sie nicht tun wollte.
    »Diese Regeln betreffen uns nicht«, beharrte der Mann.
    »Aber mich.«
    »Wir sind berechtigt, Sie für die Befragung festzunehmen«, erwiderte er, und seine Stimme bekam einen schärferen Unterton. »Fall nötig, werden wir von unserem Recht Gebrauch machen.«
    Das kann ich gerade absolut nicht gebrauchen
. »Sie sind wegen Simon Adler hier, stimmt’s? Was hat er über mich erzählt?«
    Der Priester nickte. »Mr Adler sorgt sich um Ihre Loyalität.« Er trat näher an die Tür heran. Vielleicht glaubte er, so hätte er bessere Chancen, sie zum Mitspielen zu bewegen.
    »Hat er Ihnen erzählt, dass wir zusammen waren?«
    »Er gab an, dass Sie ihn in eine romantische Beziehung genötigt haben«
    »Ge …nötigt?«, stotterte sie. Simon war derjenige gewesen, der zuerst mit ihr ausgehen wollte, nicht umgekehrt.
    »Wir müssen ausführlich über diesen Punkt reden, Miss Blackthorne«, erwiderte der Priester. »Bitte lassen Sie uns herein.«
    »Ich weiß nicht, was Simon Ihnen sonst noch erzählt hat, aber ich habe den Schutzkreis nicht zerstört. Genauso wenig wie mein Vater, der tot ist und reanimiert wurde, nur für den Fall, dass Sie das noch nicht mitbekommen haben. Ich habe keine Ahnung, warum die Dämonen uns angegriffen haben, und in einer Stunde muss ich zur Schule«, sagte sie in einem einzigen Wortschwall. »Das ist alles, was Sie von mir erfahren, solange mein Meister nicht dabei ist.«
    »Die Vorwürfe sind schwerwiegend, Sie werden angeklagt, für Luzifer zu arbeiten«, sagte der Priester.
    »Vergessen Sie’s. Einen schönen Nachmittag noch«, sagte sie und drückte die Tür zu.
    Der große Blonde knallte seine Handfläche gegen die Tür, bis die Kette sich spannte. Nur noch ein wenig mehr Druck, und die Kette würde reißen, und sie wären drin.
    Voller Panik wich Riley zurück und schnappte sich ihr Handy vom Couchtisch.
    »Bleiben Sie draußen, oder ich rufe die Cops«, warnte sie und schwang ihr Handy wie eine Waffe.
    »Lassen Sie uns rein, und die Tür bleibt heil«, erwiderte der große Mann. Sie hatte keine andere Wahl, als Harper anzurufen und darauf zu spekulieren, dass er die Jäger noch mehr hasste als sie. Während das Freizeichen ertönte, unterhielten sich der Priester und der nordische Typ in einer Sprache, die sie nicht verstand, aber es klang wie ein Schnellfeuergewehr. Sobald ihr Meister abnahm, schilderte sie ihm atemlos die Situation.
    »Was soll ich machen?«, fragte sie und kreuzte die Finger ihrer freien Hand hinter ihrem Rücken, damit die Jäger es nicht sahen.
Bitte sag nicht, ich soll sie reinlassen
.
    »Gib mir den Priester«, befahl Harper.
    Riley reichte das Handy durch den offenen Türspalt an Vater Rosetti weiter. Es kam zu einem lebhaften Wortwechsel, dann hatte sie ihr Telefon wieder.
    »Sir?«, fragte sie, die Finger immer noch gekreuzt.
    »Du wirst nicht mit ihnen reden, solange ich nicht dabei bin. Wenn sie dich verhaften, ruf mich an, dann sehen wir weiter«, sagte Harper. »Und glaub bloß nicht, dass du damit aus dem Schneider bist. Wenn du für die Hölle arbeitest, bringe ich dich eigenhändig um.« Dann war die Leitung tot.
    Na super.
    Der Priester erteilte einen Befehl, und der große Mann zog sich zurück. »Am Ende werden Sie mit uns reden«, sagte der Kleriker und schenkte ihr ein dünnes Lächeln. Falls es beruhigend gemeint sein sollte, erreichte es genau das Gegenteil.
    »Die Zunft wird nicht zulassen, dass Sie mich anfassen«, sagte sie trotzig.
    »Sie wird, wenn wir Beweise für Ihre Schuld finden. Die werden Sie uns ausliefern, nur um ihre Namen reinzuwaschen. Es ist besser, jetzt reinen Tisch zu machen. Im Gegensatz zu Gott ist unsere Gnade nicht unbegrenzt.«
    »Ich habe nichts getan«, beharrte sie. »Also gehen Sie und lassen Sie mich in Ruhe.«
    Riley stieß die Tür zu, dann lehnte sie sich dagegen. Ihr Magen rebellierte. Sie hörte das Poltern von Kampfstiefeln auf der Treppe, und dann war es still.
    Sie wollen einen Sündenbock, und das bin ich. Nächstes Mal werde ich sie nicht hinhalten können.

28. Kapitel

    Das große blaue Zelt ganz am Rand des Terminus-Markts schien ein merkwürdiger Ort zu sein, um ein Treffen der Dämonenfänger abzuhalten, aber laut Jackson war niemand sonst in der Stadt bereit, ihnen einen Raum zu vermieten.
    »Ich kann es ihnen nicht einmal verübeln«, sagte der Fänger, als er sich neben Riley auf einem

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