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Seelenraub

Seelenraub

Titel: Seelenraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Angriffspositionen einnahmen. Harper atmete noch. Trotz ihrer Konflikte mit ihm lächelte sie. Er war genau wie sie – nicht totzukriegen.

    Der Dämon lachte höhnisch, erhob sich noch höher in die Luft und sammelte Kraft, während Winde ihn umwirbelten. »Du forderst mich heraus, Göttlicher? Deine Knochen brechen genauso leicht wie die eines jeden Sterblichen.«
    »Genau wie deine, Höllenbrut.«
    Der Dämon grinste spöttisch und entblößte zwischen den Flammen rasiermesserscharfe Zähne. »Am Ende der Zeiten werden wir euch alle vernichten.«
    Ori seufzte. So waren sie alle – sie faselten immer nur von Höllenfeuer und Vergeltung. Er begriff nicht, warum Luzifer sie tolerierte. »Du hast den Ewigen Schwur missachtet. Du kennst die Strafe, Astaring.«
    Der Dämon spie Flammen, als sein wahrer Name ausgesprochen wurde. »Ich werde mit deinem Leichnam ein Festmahl veranstalten, Göttlicher, und dann werde ich Blackthornes Kind vernichten.«
    »Nicht heute«, erwiderte Ori und hob das Schwert. »Niemals.«
    Mit einem gewaltigen Schrei, der selbst im Himmel zu hören sein musste, stürzte sich der Engel in den Kampf.
    Ein grimmiger Windstoß erwischte ihn mitten im Sprung, aber Ori nutzte ihn zu seinem Vorteil, wirbelte in der Luft herum und landete einen scharfen Hieb auf der linken Schulter des Dämons. Dieser schrie vor Schmerz auf und drosch mit scharfen Klauen auf ihn ein. Einmal erwischte er den herunterhängenden Rand eines Flügels und zerfetzte die Federn und Sehnen.
    Eine Sekunde ehe der nächste Hieb ihn aufgeschlitzt hätte, wirbelte Ori aus seiner Reichweite. Ein plötzlicher Fallwind riss ihn herunter zur Erde. Seine Flügel registrierten es, aber der verletzte hatte nicht genug Auftrieb, um den Fall abzubremsen. Während er darum kämpfte, wieder an Höhe zu gewinnen, ließ der Dämon einen sintflutartigen Gewittersturm auf ihn niedergehen, der seine Flügel durchnässte und ihn hart auf den roten Lehm und Kies schleuderte. Ori schaffte es gerade noch, fortzukriechen, um nicht von den klauenbewehrten Füßen niedergetrampelt zu werden.
    Einen Geo-Dämon zu töten sollte für ein göttliches Wesen kein Problem darstellen, aber dieser hier hatte mehr Macht, als er es je erlebt hatte. »Wer hilft dir?«, keuchte Ori. »Nenne uns seinen Namen!«
    »Ich werde es dir sagen, wenn du deinen letzten Atemzug tust«, versprach Astaring. Ein greller Blitz schoss vom Himmel herab und traf Oris Klinge. Der Hieb ließ ihn zurücktaumeln, doch er ließ die Waffe nicht los. Stattdessen kanalisierte er die Energie des Sturms nach oben, sammelte den Wind, den Regen, den Hagel und den Blitz zu einem gewaltigen Schlag und führte ihn mit jedem Quäntchen Kraft, das er besaß, gegen den Feind.
    Während der Dämon den Angriff abwehrte, stieß Ori seine Klinge tief in die Brust der Bestie. Er durchbohrte die Rippen, bis das Herz heraussprang, schwarzqualmend wie heißer Teer. Die Augen des Fünfers weiteten sich vor Angst.
    »Gunst …«, rief er. »Eine Gunst erweise ich Euch.«
    »Der Tod sei deine Gunst«, erwiderte der Engel.
    Ori zog sein Schwert aus der Brust des Dämons und sank nur wenige Schritte von seinem Gegner entfernt in die Knie. Der Abtrünnige flüsterte, sammelte Kraft, versuchte wahrscheinlich, sich selbst zu heilen.
    Die Energie um den Dämon herum veränderte sich, wurde stärker. Mit einem letzten, ersterbenden Atemzug sandte er seine Kraft in einer Schockwelle aus, die wie ein Hurrikan über den Parkplatz fegte. Ori schrie eine Warnung, aber es war zu spät.

    Riley erwachte in den Armen von jemandem, während eine leise Stimme zu ihr sagte, dass sie in Sicherheit und der Dämon tot sei. Sie blinzelte und versuchte, einen klaren Blick zu bekommen. Es funktionierte nicht. Alles war verschwommen, als würde sie durch Gaze schauen.
    »Halt ganz still!«, sagte Ori. Behutsam legte er einen Finger über eines ihrer Augen, dann über das andere, und ein Kribbeln breitete sich über ihrem Gesicht aus. Riley blinzelte erneut, und sie konnte wieder klar sehen. Dann nahm der Engel ihre Hände in seine und vollzog dasselbe Wunder. Der Kies, der sich in ihre Handflächen gebohrt hatte, verschwand, und die Wunden verheilten. Er wiederholte diese Prozedur an den Knien.
    »Das ist echte Engelsmagie«, sagte Riley und versuchte zu lächeln.
    »Das sollte es besser auch sein.«
    Mühsam richtete sie sich auf. »Du bist verletzt!« Einer der Flügel blutete, eine leuchtend blaue Flüssigkeit tropfte zwischen den

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