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Seelenraub

Seelenraub

Titel: Seelenraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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merkwürdig: Normalerweise fährt er nicht mit einem Team mit, sondern bleibt in Rom.«
    »Und was hat er dann in Atlanta zu suchen?«
    »Diese Frage habe ich auch gestellt, aber keine Antwort erhalten.«
    Die Kneipentüren schwangen auf, und vier Männer traten über die noch feuchte Linie aus Weihwasser. Keine Dämonen also. Bei dem Krach, den sie machten, hatten sie alle offensichtlich schon einiges intus. Beck runzelte die Stirn. Diese Kerle waren keine Stammgäste, also würden sie nicht wissen, dass sie sich besser nicht mit ihm anlegten. Da er mit der schärfsten Frau im ganzen Laden zusammensaß, könnte das schiefgehen, besonders für die vier.
    Er fing Justines Blick ein. »Wir müssen gehen. Jetzt.«
    Zu seiner Erleichterung widersprach sie nicht, sondern suchte ihre Habseligkeiten zusammen. Als sie die Tür erreicht hatten, rief einer der Kerle von seinem Platz an der Theke ihnen hinterher.
    »Hey, wo willst’n hin, Puppe? Komm wieder her. Ich geb dir’n Bier aus.«
    Justine ging weiter, Beck direkt hinter ihr. Als sie seinen Truck erreicht hatten, stellte er seine Tasche auf die Motorhaube.
    »Tut mir leid. Blöde Sache«, sagte er, den Blick immer noch auf den Eingang der Kneipe gerichtet. Das Quartett war noch drinnen, die Lust auf mehr Alkohol war größer als die, jemanden aufzureißen.
    »Ich bin daran gewöhnt«, sagte Justine, während sie mit dem Finger über die Zunftaufkleber auf der Seite des Trucks strich. »Was bedeuten die hier?«
    »Jedes Mal, wenn ein Fänger einen Dreier schnappt, bekommt er so einen.«
    Sie zählte nach. »Sehr beeindruckend. Die Hölle muss Sie hassen.«
    Er lachte leise. »Ich geb mir Mühe. Kann ich Sie irgendwo absetzen?«
    Sie drehte sich zu ihm um, und jetzt konnte er ihr Parfüm riechen. Irgendetwas Blumiges. Als die Reporterin sich vorbeugte und ihn küsste, geriet sein Blut in Wallung. Er brauchte keine Kristallkugel, um zu wissen, worauf diese Nacht hinauslaufen könnte.
    Warum auch nicht?
Alles, was er in letzter Zeit getrieben hatte, war, sich über Pauls Tochter zu ärgern und stundenlang zu ackern, um die Rechnungen des Mädchens zu bezahlen, und alles, was er dafür erntete, war Kummer.
    Ich hab etwas Spaß verdient.
    »Ich glaube«, begann Justine und strich ihm mit der Hand durchs Haar, »es wäre nett, mit dir über etwas anderes als … Dämonen zu reden.«
    Beck zögerte nicht. Er zog sie fest an sich, genoss das Gefühl ihres Körpers dicht an seinem. Sie fühlte sich sogar noch besser an, als sie aussah. »Ich bin dabei, solange diese Unterhaltung nicht aufgenommen wird.«
    »Ich würde es nicht anders haben wollen«, schnurrte sie.

24. Kapitel

    Es war niemals ein gutes Zeichen, um sieben Uhr morgens einen Anruf von der Mom des Exfreundes zu bekommen, die um ein Treffen nach der Messe bat. Obwohl Riley immer noch unter Liebeskummer der Kategorie fünf litt, hatte sie nicht das Herz, Mrs Adler abzuweisen. Doch statt vor der Kirche zu warten, um die Frau nach dem Gottesdienst abzupassen, schlug Riley vor, sich im Ground-Zero-Café zu treffen. Sie musste etwas essen und ahnte außerdem, dass es keiner von ihnen guttäte, auf der Kirchentreppe darüber zu reden, dass Mrs Adlers Sohn ein durchgeknallter religiöser Spinner geworden war.
    Riley bestellte einen Bagel mit Lachs und Frischkäse, suchte sich eine Nische und aß ohne große Begeisterung. Sie hatte keinen richtigen Appetit, und obwohl dieses Café die beste heiße Schokolade machte, hatte sie sie nicht bestellt, da es zu viele Erinnerungen an Simon wachrufen würde. An jenen Abend zum Beispiel, als er ihr gesagt hatte, dass er sie daten wolle. Riley schloss die Augen und versuchte, diesen Moment auszuradieren, aber es funktionierte nicht. Sie konnte noch immer seine freundliche Stimme hören und spüren, wie er ihre Hand streichelte. Wie großartig es sich angefühlt hatte, zu wissen, dass jemand sie mochte.
    »Riley?«
    Sie stellte fest, dass Mrs Adler direkt neben ihr stand. Ihr lila Kleid mit dem passenden Mantel und Hut sah richtig nett aus, aber die Aufmachung konnte die dunklen Ringe unter ihren müden, blauen Augen nicht verbergen.
    »Tut mir leid, dass ich zu spät komme«, sagte Mrs Adler und rutschte auf die Bank. Ihre Handtasche landete mit einem dumpfen Geräusch neben ihr. »Ich habe nach der Messe noch mit Vater Harrison gesprochen.«
    Der ganze Schmerz und die brutale Zurückweisung des gestrigen Tages überkamen Riley wie eine Schockwelle. Sie biss sich auf die Lippen,

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