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Seelenriss: Thriller

Seelenriss: Thriller

Titel: Seelenriss: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Winter
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und brach die Tür auf, während er sich auf einen Anblick gefasst machte, den er so schnell nicht wieder vergessen würde. Belling hielt sich den Ärmel vor Mund und Nase und betrat vorsichtig die Kammer, in der Konserven und Einmachgläser aufbewahrt wurden. Das Summen der Fliegen wurde lauter, während er den Lichtstrahl der Taschenlampe durch den Raum wandern ließ. In der Ecke entdeckte er ein blutbeflecktes Hawaiihemd. Dahinter lag noch etwas anderes. Etwas Größeres. Belling kniff die Augen zusammen. Was zum Teufel ist das? Ganz vorsichtig und mit angehaltenem Atem trat er näher, ehe er abrupt erstarrte.
    »Großer Gott!« Was da im Lichtkegel seiner Taschenlampe lag, war ein bis auf die Knochen von Ratten abgefressenes Skelett eines Menschen, der irgendwann einmal hier gefangen gewesen sein musste. Der grauenhafte Anblick raubte ihm den Atem, und er musste würgen, während er rückwärts aus der Kammer taumelte. Wer auch immer hier lag, musste vor dem erlösenden Tod entsetzliche Qualen gelitten haben. Belling musste sich regelrecht zwingen, den Blick von den menschlichen Überresten abzuwenden, und machte kehrt.
    Er eilte über den schmalen Gang zurück zur Treppe und trat dabei fast mit dem Fuß auf einen kleinen Gegenstand, der auf dem Kellerboden lag. Belling hob ihn auf. Es war eine Minikassette, die zu einem Diktiergerät gehörte und mit dem Datum von letzter Woche beschriftet war. Erst jetzt bemerkte er die schmale Tür zu seiner Rechten und drückte vorsichtig die Klinke herunter. Die Tür öffnete sich mit einem leisen Knarren, und er leuchtete in den Raum hinein.
    Es war ein Hobbykeller, in dem allerlei Werkzeug herumlag. Er ließ den Lichtstrahl seiner Taschenlampe über die Sägen und Schraubzwingen gleiten. Doch auch hier war nichts, was Aufschluss über den Verbleib von Lena Peters gab. »Verdammt, was hat dieses Schwein mit ihr gemacht?«, entfuhr es Belling wütend. Er hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, da entdeckte er in einem Regal weitere Kassetten. Und ein Diktiergerät. Belling ging darauf zu, nahm es aus dem Regal und betätigte die Play-Taste.
    »Ich habe gesündigt, o Herr … Bitte vergib mir, o Herr«, drang eine ihm unbekannte Frauenstimme aus dem Lautsprecher. Was Belling danach zu hören bekam, war mit Abstand das Entsetzlichste, das ihm je zu Ohren gekommen war. Dieses Schwein hat die letzten Minuten seiner Opfer aufgezeichnet , dachte Belling bei sich, als er Ben Vogt aus dem Erdgeschoss rufen hörte: »Wir haben hier etwas, das Sie sich ansehen sollten!«
    Was Sie nicht sagen! In Windeseile hetzte Belling mit dem Diktiergerät in der Hand die Treppe hinauf. »Irgendeine Spur von Peters?«, fragte er, kaum dass er oben angekommen war.
    Vogt stand kopfschüttelnd an der Türschwelle zum Schlafzimmer und winkte ihn herbei. »Das nicht, allerdings können wir nur hoffen, dass es Peters inzwischen nicht so wie dieser Lady hier ergangen ist …«
    Belling blieb neben ihm stehen und sah eine alte Frau, die im Bett lag.
    »Die ist tot«, meinte Vogt.
    »Tja, da ist sie nicht die Einzige«, schnaufte Belling. »Im Keller gibt es einen weiteren Leichnam. Ist ziemlich übel zugerichtet.«
    Vogt starrte ihn fragend an. »Ist es …?«
    »Lena Peters?«, beendete Belling den Satz. »Gott, nein!«
    »Außerdem habe ich das hier gefunden«, erklärte Belling weiter und hielt das Diktiergerät in die Höhe. Der Hinweis auf den Leichnam sowie eine kurze Kostprobe vom Band genügten, damit eine Handvoll Polizisten in den Keller stürmte.
    Belling betrat das Schlafzimmer, in dem ihm ein modriger Geruch entgegenschlug, als sei seit einer Ewigkeit nicht gelüftet worden. Er näherte sich dem Bett, und im schummrigen Licht der Nachttischlampe sah er, dass die dürren Handgelenke der Greisin mit einer Kordel an den Bettrahmen gefesselt waren. Der Kopf lag schräg auf dem Kissen, der schmale, von strengen Falten gezeichnete Mund war halb geöffnet. Sie lag in ihrem Erbrochenen, und ihr helles Nachthemd war voller Flecken. Ihr Gesicht war leichenblass und schimmerte grünlich.
    Bellings Blick verengte sich, als er sich dunkel daran erinnerte, die Greisin schon einmal in der St.-Ludwig-Kirche gesehen zu haben. Er nahm das leere Medikamentenfläschchen vom Nachttisch und hielt es mit seiner behandschuhten Hand in die Höhe. Ein Sedativum.
    Kaum hatte er das Fläschchen zurückgestellt, fiel sein Augenmerk auf die Würgemale, die sich an der Kehle der alten Frau abzeichneten. Belling beugte

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