Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)
Namen? Das war
Wahnsinn!
„ Wer will das
wissen?“, schnarrte Zane kalt.
Jane trat einige Schritte
zurück, langsam, völlig fassungslos. „Jane! Jane
Knipfing!“
Zanes Augenbraue wanderte
noch ein Stück höher.
„ Du musst dich doch
an mich erinnern!“, stammelte Jane aufgebracht. „Ich war
damals bei euch im Schloss!“
„ Ich weiß
nicht, wovon du sprichst!“, blaffte Zane und verdrehte die
Augen. Er warf Jane einen bösen Blick zu. „Bleib einfach
hier. In Sicherheit!“
„ Aber Zane! Du
kannst mich doch unmöglich vergessen haben! Ich bin-“ Jane
unterbrach sich selbst. Sie musste auch nicht weitersprechen. Zane
hatte die Krankenstation bereits verlassen.
„ Du kennst ihn?“,
fragte Melica unnötigerweise. Sie konnte es einfach nicht
glauben, wollte es nicht glauben!
Jane antwortete nicht. Sie
ließ sich auf ihr Krankenbett sinken. Dann schwieg sie.
Sekunden, Minuten, ganze Ewigkeiten vergingen, ohne dass auch nur ein
Wort die Stille durchbrach.
Melica wartete. Irgendwann
hielt sie es jedoch nicht mehr aus. „Wie bist du
hierhergekommen? Wie geht es den anderen? Woher kennst du Zane?“
Jane blickte sie
nachdenklich an. „Bin niedergeschlagen worden. Gut. Spanien“,
antwortete sie, ohne auch nur die geringste Gefühlsregung zu
zeigen. „Die Antworten waren sogar in der korrekten
Reihenfolge.“
„ Mama? Ich meine es
ernst!“
Ein lautes Seufzen stahl
sich aus Janes Mund. „Ich wusste, dass das irgendwann einmal
kommen würde“, flüsterte sie verzweifelt.
Melica riss ihre Augen
auf. Das da war doch nicht ihre Mutter! Ihre Mutter hatte keine
Gefühle!
„ Warum musst du auch
immer alles kaputt machen?“
Okay – vielleicht
war sie es doch. „Was genau hab ich denn gemacht?“,
erkundigte sich Melica verdutzt.
„ Du bist eine der
Auserwählten“, sagte Jane dumpf und irgendwie wurde Melica
das Gefühl nicht los, dass das kein Kompliment war.
„ Du weißt
davon?“
Ihre Mutter schnaubte.
„Natürlich weiß ich das. Schon kurz nach deiner
Geburt war mir klar, dass du diejenige sein würdest. Du warst
viel zu ehrenhaft, viel zu gut, um es nicht zu sein.“
„ Muss ich verstehen,
was du damit meinst?“
„ Jetzt tu doch nicht
so dumm, Kind! Ruth wird dir doch alles erzählt haben!“
Melica fühlte sich
wie vor den Kopf geschlagen. „Woher kennst du denn Ruth?“
„ Hältst du mich
für dumm? Ich bin mir sicher, dass du davon weißt!“
Melica verzog das Gesicht,
sie war völlig überfordert. „Mama! Wovon sprichst
du?“
Jane blickte sie
vorwurfsvoll an. „Du hast unser Leben kaputtgemacht. Davon
spreche ich.“
Melica wurde ja schon eine
Menge vorgeworfen. Jane würde nicht den Preis für die
originellste Idee bekommen. „Erklärst du mir auch, wie ich
das gemacht habe?“, bat sie freundlich. „Ich fürchte,
ich kann mich nicht daran erinnern.“
Jane ließ sich Zeit
mit ihrer Antwort. Als sie schließlich zu sprechen begann,
klang ihre Stimme beinahe traurig: „Du weißt, dass ich
eine Hexe bin. Meine Familie ist bekannt gewesen, Melica, wir galten
als unvorstellbar mächtig. Ich habe dir nie erzählt, aus
welchen Verhältnissen ich stamme und du hast mich nie danach
gefragt. Im Gegensatz zu dir bin ich mit all den Geschichten über
Hexen, Dämonen und Geister aufgewachsen. Sie haben für mich
genauso zur Welt gehört wie die Menschen. Ich bin das einzige
Kind meiner Eltern, ich habe mein Leben geliebt. Als meine Mutter und
ich endlich das Ritual durchgeführt haben, das meine Kräfte
aktivieren sollte, bin ich das glücklichste Wesen der Welt
gewesen. Auf einer Reise nach Fuerteventura verliebte ich mich dann
in einen jungen, unglaublich hübschen Mann. Alles ist perfekt
gewesen.“ Janes Gesicht verfinsterte sich mit einem Mal. „Und
dann ist plötzlich dieser eingebildete Hungerhaken aufgetaucht
und hat es gewagt, mich zu bedrohen. Unerhört. Und doch musste
ich gehen.“
Melica blinzelte. „Okay“,
sagte sie langsam. „Ich habe echt kein Wort davon verstanden.“
„ Ich wusste doch,
dass all dieses Gerede über deine Intelligenz eine Lüge
sein muss. Mädchen! Was ist denn so schwer zu verstehen? Ich
hatte eine kurze Beziehung mit Damian! Das wollte ich dir sagen!“
Melicas Mund wurde
staubtrocken. „Damian? Damian Sarcone?“, fragte sie
ungläubig.
Jane verdrehte die Augen.
„Wie viele Dämonen kennst du denn noch mit diesem Namen?
Natürlich mit Damian Sarcone! Und wenn diese dumme Diana nicht
alles zerstört hätte, wäre ich mit
Weitere Kostenlose Bücher