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Seelensplitter: Thriller (German Edition)

Seelensplitter: Thriller (German Edition)

Titel: Seelensplitter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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Sie angefasst?«
    Lina erkennt die Stimme sofort und sackt auf ihrem Stuhl zusammen. Nicht Sven! Sie wird genug Schwierigkeiten haben, genug unangenehme Fragen beantworten müssen – und jetzt auch noch Sven! Sie sieht bereits seinen hämischen Ausdruck, wenn sie damit herausrückt, dass sie sich einer Therapie unterzogen hat.
    Noch ist sie allein in der Küche. Sie geht zur Tür und öffnet sie einen Spalt. Drei Meter entfernt ist das Zimmer, in dem Carolins Leiche liegt.
    Hauptkommissar Sven Emmert betritt gerade mit einer Videokamera das Schlafzimmer. Dann kommt er wieder heraus, und der Rundgang beginnt erneut, wobei seine drei Kollegen sich im Gänsemarsch dicht hinter ihm halten. Nur einen ersten Eindruck verschaffen, keine Spuren verfälschen, die Kriminaltechniker haben den Vortritt.
    Das Ganze dauert ungefähr fünf Minuten, dann verlassen sie das Zimmer. Die inzwischen auf vier Mann angewachsene Truppe aus Rechtsmedizinern und Kriminaltechnikern macht sich in Overalls und mit ihren Köfferchen an die Arbeit. Spurenschildchen aufstellen, Fotos machen, erster Blick auf die Leiche, Fingerabdrücke sicherstellen.
    Lina setzt sich wieder an den Tisch und nickt Sven Emmert zu, als der die Küche betritt. Von seiner üblichen Überheblichkeit bemerkt sie überraschenderweise nichts.
    »Lina, dein Kollege hat mir gesagt, dass du hier bist. Es tut mir leid.«
    Lina nickt und sieht durchs Fenster in den Hinterhof. Zwei Kinder schlagen mit Stöcken gegen ein Vogelhäuschen.
    »Eine Freundin?«, fragt Sven
    »Eine flüchtige Bekannte.«
    »Und sie heißt?«
    »Carolin Scharnhövt.«
    »Und sie hat was gemacht?«
    »Ich glaube Grafikdesign.«
    »Komm schon, du musst ein bisschen mitmachen. Was heißt, ich glaube?«
    »Ich kenne … ich kannte sie nur oberflächlich.«
    »Und dann hängt dein Foto an der Wand?«
    Klar, dass Alex ihn gleich darauf hinweisen musste, damit kein falscher Eindruck entsteht. Er will sie damit entlasten, Klarheit schaffen. Nichts wäre schlimmer, als wenn das erst im Nachhinein auffallen würde.
    »Komm Lina, das hier ist ein berufliches Ding. Lass es uns professionell angehen. Wir bringen jetzt nichts durcheinander, einverstanden?«
    Lina nickt.
    »Also, woher kennst du sie?«
    »Aus einem Selbsterfahrungsworkshop.«
    »Was soll das sein? Eine Gesprächsgruppe?«
    »So was in der Art.«
    »Darüber müssen wir uns später unterhalten. Du hast doch nicht unter das Bettlaken gesehen? Oder das Laken über den Körper gezogen?«
    Lina schüttelt den Kopf.
    In diesem Augenblick betritt einer der Kriminaltechniker die Küche und hält Emmert eine Plastiktüte entgegen, in der sich ein fleischfarbener Ring und eine Batterie befinden.
    »Was soll das sein?«
    »Der Deckel von einem Batteriefach mit eingebautem Geschwindigkeitsschalter.«
    »Was für ein verkackter Geschwindigkeitsschalter? Autorennbahn oder was? Die Frau hat sich doch nicht mit einem Spielzeug umgebracht!«
    Der Kollege von der Spurensicherung zögert, blickt auf die Plastiktüte in seiner Hand und dann auf Lina.
    »Ich fürchte doch«, sagt er.
    Emmert wendet sich ihm zu.
    »Was soll das? Rätselraten?«
    »Könnten wir das vielleicht drüben …«
    »Können wir nicht«, sagt Emmert. »Was für ein Spielzeug?«
    Der Gerichtsmediziner räuspert sich.
    »Sextoys. Ein Dildo, also ein Vibrator. Er muss mit einem explosiven Stoff gefüllt gewesen sein. Dem Geruch nach tippe ich auf normales Schwarzpulver. Es hat ihr den Unterleib zerrissen.«

    Das Rote fließt über meinen Bauch.
    Und jetzt sind sie alle in meinem Zimmer versammelt. Machen einen Höllenlärm. Der General mit nur einem Auge sieht auf sein Schlachtfeld und ruft: »Hurra!« Die Schokoladeneier ziehen sich einen Eisenpanzer an und fliegen durch das Zimmer.
    Da, ein Treffer! Und der Feind zermatscht. Wir besiegen euch. Denn wir haben nichts zu verlieren.
    »Der Feind darf nicht entkommen«, sagt der General und sieht seine Soldaten an. »Die Lage ist ernst, aber wir werden den Sieg davontragen.«
    Der Schwarze Ritter flüstert in ihr Ohr: »Wir sind anders, mein Mädchen, verstehst du? Anders. Anders.«
    Das Rote lacht. Und was sagt der Weiße Drache im Schrank? Nichts. Noch nicht. Später wird er schimpfen und die Salbe aus dem Versteck holen. Sie eincremen, und es wird kühl sein auf der Haut. Immer nur für ein paar Minuten, aber wenn der Weiße Drache pustet, ist es ein kühler Wind, der die Schmerzen mit fortnimmt.
    »Wie der Wind vom Meer«, sagt der Weiße Drache.

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