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Seelensplitter: Thriller (German Edition)

Seelensplitter: Thriller (German Edition)

Titel: Seelensplitter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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Inhalt kenne. Hast du denn überhaupt keine Ahnung, worum es geht?«
    »Nein.«
    Lina berichtet von der Ermordung Carolins, von Astrids schrecklichem Ende und dass man auch ihr eine Pistole an den Kopf gehalten habe. Zwar nur eine Schreckschusspistole, aber immerhin.
    »Aber du musst doch eine Ahnung haben, in welche Richtung das geht. Du könntest es mit Hypnose versuchen«, sagt Paul.
    »Carlheim hat mir abgeraten. Wenn sich das Unterbewusstsein verbarrikadiert habe, helfe es nur, sich heranzutasten, Schritt für Schritt die Angst vor dem Unbekannten zu verlieren.«
    »Und das hat er dir in einem Einzelgespräch …«
    Lina schreckt auf. Himmel, nein! Sie hatte Carlheim im Beisein der anderen Frauen gefragt, ob eine Hypnose helfen könnte. Astrid hatte es mit einem »Schade« kommentiert, als Carlheim Lina davon abriet. Astrid. Immer wieder Astrid.
    »Wieso hat Astrid die Unterlagen überhaupt bei Carlheim hinterlegt? Weißt du, ob die beiden engeren Kontakt miteinander hatten?«
    Lina erkennt sofort, dass sie ins Schwarze getroffen hat. Paul Ender bewegt seinen Oberkörper so, als wollte er jemanden oder etwas abwehren.
    »Nun, Carlheim und Astrid … Also, ich kann mir nicht vorstellen, dass das etwas damit zu tun hat.«
    »Was genau meinst du damit?«
    Paul stöhnt auf, es ist ihm offensichtlich unangenehm, über dieses Thema zu sprechen.
    »Was ist?«, fragt Lina.
    »Weißt du, was ein Agent Provocateur ist?«
    »Ein was?«, fragt Lina, die selbstverständlich weiß, was damit gemeint ist.
    »Es gab mal die Strategie der Polizei, in die Szene linker Demonstranten Agenten einzuschleusen, verdeckte Ermittler, die zu Gewalttaten aufriefen, Steine oder Farbbeutel warfen und so.«
    »Und?«
    »Die lieferten dann den perfekten Vorwand für die Polizei einzugreifen. Mit massiver Gewalt.«
    »Alles gut und schön«, sagt Lina. »Aber was hat das jetzt mit der Therapie, was mit meiner Kindheit zu tun?«
    »Severin hat an einem Buch gesessen.«
    »Er hat zu mir gesagt, das würden alle Therapeuten im Ruhestand tun.«
    Paul knetet nervös seine Hände.
    »Der Arbeitstitel seines Buches lautet ›Der Agent Provocateur in der Psychotherapie‹.«
    Lina atmet hörbar aus.
    »Deshalb hat er sich immer aus allem rausgehalten? Weil es jemanden gab, der die anderen provozierte?«, fragt Lina.
    »Ja. Provozieren, damit die anderen aus sich herauskommen«, sagt Paul. »Es geht darum, den therapeutischen Prozess zu beschleunigen und zu intensivieren, indem nicht der behandelnde Therapeut daherkommt und provokante Fragen stellt, die man ja einfacher abwehren kann, sondern jemand aus der Gruppe selbst übernimmt das.«
    »Lass mich raten. Astrid war von Carlheim instruiert, einzelne Frauen ab und zu auf die Palme zu bringen.«
    Paul nickt. »So hat er es mir erklärt. Das sei ein neuer Ansatz, weil in Gruppentherapien immer wieder schnell um den heißen Brei herumgeredet werde. Er hat mir versichert, dass er sofort eingegriffen hätte, wenn eine Situation aus dem Ruder gelaufen wäre.«
    »Astrid als Spionin«, sagt Lina. »Deshalb diese ständigen spitzen und polarisierenden Bemerkungen und die vielen Sprüche, die einfach nur daneben waren.«
    »Severin hat sie wohl irgendwann zurückgepfiffen, aber die Angelegenheit hatte sich verselbstständigt. Astrid war ja auch nicht ohne Grund in der Therapie. Sie hat ihre Rolle dazu benutzt, von ihren eigenen Problemen abzulenken.«
    »Unglaublich!«, sagt Lina. »Vielleicht war die Rolle, die sie gespielt hat …«
    Paul Ender hebt abwehrend die Hände und unterbricht sie: »Sie hat Severin geschworen, dass es bei diesen Unterlagen um etwas ganz anderes ging.«
    »Aber um was? Himmel, es geht darin um mich! Was steht da drin?«
    »Ich habe eine Scheißangst«, sagt Paul.
    »Gibt es keine Kopie? Kein anderes Versteck?«
    Paul schüttelt den Kopf. Unvermittelt fasst er in die Innentasche seines Jacketts und zieht eine CD heraus.
    »Aber es gibt das hier«, sagte er. »Severin hat sie mir gegeben und gesagt, ich solle sie mir einmal ansehen.«
    »Ist sie auch von Astrid?«, fragt Lina.
    »Und ob. Sie hat ihm die CD zusammen mit einem Umschlag gegeben. Ein wenig neugierig war Severin schon. Er wollte sicher wissen, auf was genau er sich da einlässt.«
    »Und?«, fragt Lina. »Was ist drauf?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung«, sagt Paul. »Die Daten sind verschlüsselt. Nimm sie, ich will wirklich nichts damit zu tun haben.«
    Er steht auf und legt die CD auf den Tisch.
    »Ich muss

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