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Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition)

Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition)

Titel: Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Günter
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dass Melica wegen ihrer Größe aufgezogen wurde. Früher hatten sie solche Witze verletzt, doch inzwischen machte es ihr kaum noch etwas aus, kleiner zu sein als alle anderen.
    Ihre Mutter Jane beobachtete sie mit missbilligender Miene. „Schnurzelpups?“, begann sie mit süßlicher Stimme. „Was hältst du davon, wenn du mit Angelina auf deinem Zimmer weiterredest?“
    Melica konnte gar nicht anders, als ihre Mutter wie vom Donner gerührt anzustarren. Schnurzelpups? Wenn jemandem bisher noch nicht aufgefallen war, dass ihre Familie nicht gerade kleine Probleme hatte, dann war dies wohl der alles überzeugende Beweis! Welcher normaldenkende Mensch nannte seine Tochter bitte Schnurzelpups?
    Ihre Mutter erwiderte ihren Blick kalt und so schluckte Melica ihren Protest herunter. Stattdessen sagte sie laut: „Natürlich, Schatzihasimausibärchen. Wenn du mich schon so überaus liebenswürdig darum bittest, Zuckermäulchen.“
    Nach Angelinas verstörtem Blick hin zu schließen, hatte sie es ein wenig übertreiben, aber jetzt, wo sie damit angefangen hatte, ihre Mutter mit völlig unpassenden Kosenamen zu überschütten, wollte sie gar nicht mehr damit aufhören. „Das machen wir doch gerne, Bärchilein.“
    Jane verengte ihre Augen zu zwei schmalen Schlitzen und Melica gelangte prompt zu der Überzeugung, sofort auf ihrem Zimmer verschwinden zu müssen.
    Sie schenkte Angelina ein leichtes Lächeln. „Kommst du?“
     

    ~*~
     
    „Was hast du mit deinem Gesicht gemacht?“, fragte Angelina, kaum eine Sekunde, nachdem sie Melicas Zimmer betreten hatten.
    Melica spielte kurz mit dem Gedanken, sich dumm zu stellen, entschied sich jedoch mit einem leichten Kopfschütteln dagegen. „Ich habe mich geschminkt.“
    Was konnte sie denn auch dafür, dass sie ihr Gesicht so zukleistern musste?
    Angelina nickte ungläubig. „Das sehe ich. Aber du hast es vollkommen versaut. Du siehst echt schrecklich aus.“
    Melica warf ihr einen empörten Blick zu. „So schlimm ist es aber auch nun wieder nicht!“
    Statt einer Antwort deutete Angelina nur auf den großen Spiegel. Beleidigt stapfte Melica darauf zu – nur, um wie erstarrt stehenzubleiben, als sie einen Blick auf ihr Spiegelbild erhaschte.
    Oh Gott.
    Angelina hatte völlig Recht gehabt – sie sah aus wie ein Monster! Ihre Wimperntusche hatte sich verselbstständigt und schmückte nun in hübscher Gleichmäßigkeit ihre Wangen. Das, was mit ihrem Make-Up passiert war, wagte Melica nicht einmal in Worte zu fassen. Sie traute sich nicht, die Augen von der Schreckensgestalt im Spiegel zu nehmen, aus Angst, sie könne sie jeden Moment angreifen. „Sah ich schon die ganze Zeit so aus?“
    Im Spiegel sah sie Angelina den Kopf schütteln und seufzte erleichtert auf.
    Ihre Freundin trat einen Schritt näher. „Deine Schminke fing erst an zu verlaufen, als uns deine Mutter auf dein Zimmer geschickt hat. Ich glaube nicht, dass die beiden irgendetwas davon mitbekommen haben.“
    Langsam hob Melica die Hand und fuhr sich ungläubig über das Gesicht. „Ich habe keine Ahnung, wie das passieren konnte“, murmelte sie verständnislos.
    Angelina starrte nachdenklich an die Zimmerdenke. „Kann Mascara schmelzen?“, fragte sie nach einiger Zeit leise.
    Melica zuckte mit den Schultern. „Bestimmt“, antwortete sie langsam. „Aber ich glaube nicht, dass ich warm genug bin, um die schmelzen zu lassen.“
    Angelina grinste leicht. „Vielleicht hast du ja Fieber“, schlug sie spöttisch vor und Melica rollte mit den Augen.
    „Fieber – klar!“, entgegnete sie sarkastisch und hielt sich die Hand an die Stirn. „Fühlt sich eigentlich ganz normal an.“
    „Man kann doch nicht bei sich selbst Fieber fühlen“, protestierte Angelina schnaubend und machte einen Schritt vor, um Melica die Hand an die Wange zu legen. Dann huschte Überraschung über ihr sommersprossiges Gesicht. Überraschung - gefolgt von einem Ausdruck puren Entsetzens.
    „Oh.“ Es war nur ein einziger Laut, der Angelinas Lippen verließ, doch in ihm lag so viel Verblüffung, dass es Melica eiskalt den Rücken herunterrieselte.
    Langsam zog Angelina die Hand zurück, ihre vor Schreck geweiteten Augen starr auf Melica gerichtet. Es vergingen Stunden, in denen Angelina sie nur entsetzt anstarrten konnte.
    Nun, zumindest kam es Melica so vor. Es könnten auch nur Minuten gewesen sein, in denen nichts anderes zu hören war als ihr schnelles Atmen.
    Die Worte, mit denen Angelina schließlich die Stille durchbrach,

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