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Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition)

Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition)

Titel: Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Günter
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Niemals.“

„Klar, das sieht man.“
    „Es ist mir egal, was du denkst. Ich liebe sie nicht. Ich muss dich nicht davon überzeugen.“
    „Warum versuchst du es dann?“
    „Halt den Mund!“ Anscheinend war sein gezischter Satz nur halb so einschüchternd wie Zane es gehofft hatte, denn Damian brach in schallendes Gelächter aus.
    „Ehrlich, Kumpel. Du musst dich nicht dagegen wehren. Nach über 200 Jahren musste es dich doch einmal erwischen!“
    „Mich hat überhaupt nichts erwischt!“, knurrte Zane genervt. „Hättest du bitte die Güte, endlich damit aufzuhören?“
    „Dass du dir aber auch gerade Parkers Tochter dafür aussuchen musstest! Du machst es dir wirklich unnötig kompliziert, mein Freund. Andererseits wäre es natürlich genial, wenn es gerade eine Parker wäre, die uns bei unseren Plänen unterstützt.“
    Zane musterte den braunhaarigen Mann schweigend, bevor er entschieden mit dem Kopf schüttelte. „Vergiss‘ es! Du wirst sie nicht verwandeln!“
    „Wer sagt, dass ich sie verwandeln möchte? Ich bin mir sicher, wir könnten ihre Seele für etwas viel Besseres benutzen.“
    „Wag es ja nicht, sie anzufassen!“, brüllte Zane aufgebracht. „Damian, wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, dann-“
    Er bracht ab, den Mund offen und mit einem ungläubigen Ausdruck in den nachtschwarzen Augen. Was tat er da eigentlich? „Ich habe sie doch nur einmal gesehen“, murmelte er ungläubig.
    Damian musterte ihn unbekümmert. „Du bist ein Dämon. Bei uns dauert so etwas nun einmal nicht lange. Außerdem kannst du ganz unbesorgt sein. Ich glaube nicht, dass ich sie noch verwandeln muss.“ Damian hatte tatsächlich den Nerv, Zane zuzuzwinkern. „So wie ich die Lage einschätze, wird das nämlich gar nicht nötig sein. Wenn du ihre Seele bereits übernommen hattest, dann wirst du sie schon verwandelt haben.“
    Der Gedanke war Zane auch schon gekommen. Er nickte leicht. „Das würde auch erklären, warum sie entführt worden ist“, erwiderte er angespannt. „Sie werden versuchen, sie auf ihre Seite zu ziehen.“
    „Du meinst, es waren die anderen?“
    Zane stieß ein sarkastisches Schnauben aus. „Sind es nicht immer die anderen?“
     

~*~
     
    Neugierig streifte Melica durch Jonathans Wohnung, durchstöberte alles und fand doch nichts über ihn heraus. Die Wohnung war in ihrer Einrichtung fast schon spartanisch. Alles war schlicht und praktisch, nach Pflanzen oder Fotos suchte sie hier vergebens. Es gab nichts Persönliches, das Wort „anonym“ schien durch die abgestandene Luft zu geistern und sie vollkommen verrückt zu machen.
    Wenige Minuten später schnappte Melica überrascht nach Luft, als sie die Tür zum Badezimmer öffnete. Irgendwie verdiente der Raum die Bezeichnung „Badezimmer“ nicht einmal wirklich. Er war gerade einmal groß genug, um sich selbst um die eigene Achse drehen zu können, die Toilette war winzig und die Dusche wirkte dermaßen alt und instabil, dass sie sich unwillkürlich fragte, warum sie nicht schon lange eingebrochen war.
    Überall waren unzählige Flaschen verteilt, standen auf dem Boden oder in kleinen Nischen und reflektierten das Licht in einer Vielzahl kräftig leuchtender Farben. Der ganze Raum wurde in buntes Licht getaucht und wirkte dadurch so mysteriös, dass Melica für den Bruchteil einer Sekunde der Atem stockte.
    Was war das? Melica bückte sich vorsichtig und griff nach einer kleinen, rundlichen Flasche. Als ihr Blick jedoch auf das Etikett fiel, konnte sie sich ein breites Grinsen kaum verkneifen.
    „Parfum?“ Erst dieser seltsame Haarfetisch und jetzt das! Ihr Grinsen wurde noch eine Spur breiter und sie nahm sich fest vor, ihn bei der nächsten Gelegenheit darauf anzusprechen. Sie konnte ja auch nicht ahnen, dass sie diese Gelegenheit niemals bekommen würde…
    Melica wollte das Zimmer gerade verlassen, als sie eine Reihe schwarzer Phiolen auf dem Waschbeckenrand stehen sah. Es waren sechs, ordentlich aneinandergereiht und nach dem, was sie erkennen konnte, ohne Etikett.
    Melica seufzte. Sie wusste, dass sie es nicht tun sollte, aber sie konnte einfach nicht anders. Sie musste einfach wissen, was das für Phiolen waren!
    Eine leise Stimme in ihrem Kopf mahnte sie zur Vernunft, erinnerte sie daran, dass Jonathan ein Dämon war und der Inhalt des Fläschchens gefährlich für sie sein konnte. Sie achtete nicht darauf. Ihre Neugierde hatte längst die Kontrolle über ihr Handeln erkämpft und so tat Melica einen Schritt vor und

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