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Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition)

Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition)

Titel: Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Günter
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war hinter Tizian auf die Maschine geklettert.
    Nun jedoch wünschte sie, sie hätte länger protestiert. Der Sitz war unbequem und bohrte sich schmerzhaft in ihren Hintern, die Maschine machte seltsame Geräusche und bei jedem Huckel, über den sie rauschten, fürchtete sie, von der Maschine zu fliegen.
    Wenigstens hatte Tizian nicht versucht, mit ihr zu sprechen – sie hätte keinen Ton herausbringen können. Und mit Ton meinte sie kein Lied. Sie konnte nicht singen. Ihre Eltern hatte dies zur Weißglut getrieben… Eigentlich verrückt, worüber sie sich Gedanken machte, obwohl sie momentan doch viel größere Probleme hatte. Doch im Moment war alles besser, als darüber nachzugrübeln, was sie da eigentlich tat.
    Ansonsten hätte sie sich anders entschieden. Sie wäre geblieben und hätte versucht, ihren Großvater umzustimmen. Denn so wenig sie ihre Familie auch leiden konnte, ohne sie wollte sie auch nicht sein.
    „ Wenn ich dich loslassen soll, musst du aber versprechen, dass du nicht wieder entführt wirst.“
    „ Ich wusste gar nicht, dass man sich das aussuchen kann.“
    „ Jetzt weißt du’s ja. Also was ist? Versprichst du’s?“
    „ Klar.“

 
    ~*~
     
    Nach einigen Stunden tat Melica endlich das, worauf sie im Stillen die ganze Zeit gewartet hatte. Sie fiel vom Motorrad. Zwar erst, nachdem sie angekommen waren und Tizian die Maschine ausgestellt hatte, aber – peinlich war es trotzdem. Nun lag sie dort unten im Dreck, den Blick finster auf den lachenden Tizian gerichtet. „Hör auf, mich auszulachen!“, fuhr sie ihn an, während sie sich mit hochrotem Gesicht aufrappelte.
    „Ich lache doch gar nicht!“, versicherte er ihr schnell.
    Melica verstand nicht wirklich, was er mit seiner Lüge erreichen wollte – immerhin sah sie ihn ja lachen! – doch es war ihr auch egal. Missmutig verschränkte sie die Arme vor der Brust und sah sich um. Dann veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. „Wir sind hier falsch“, murmelte sie. „Falls du es noch nicht bemerkt hast: du hast keine Haare mehr.“
    „Das ist mir aufgefallen“, erwiderte Tizian ruhig und dehnte die Arme hinter seinem Kopf. Er grinste, bevor er sich abwandte und beschwingt auf die hellgelbe Tür zuschritt.
    Skeptisch betrachtete Melica die Schilder, die wie ein gigantisches Ausrufezeichen über ihrem Kopf schwebten und wahrscheinlich zwei sich überkreuzende Scheren darstellen sollten. Was zum Teufel wollte Tizian jetzt in einem Friseursalon? Kopfschüttelnd folgte ihm Melica in den Laden.
    Der große Raum war überraschend freundlich eingerichtet, helle Wände wurden versteckt von weißen Friseurtischen. Wenn sie je einen Friseursalon hätte einrichten wollen, dann sähe er wahrscheinlich genauso aus wie dieser hier.
    Melica fühlte sich auf der Stelle wohl. Und sie schien nicht die einzige mit dieser Meinung zu sein. Der Laden war völlig überfüllt. Sie brauchte einige Sekunden, um Tizian unter den vielen Menschen zu erkennen. Und das, obwohl seine Glatze eigentlich nicht sonderlich schwer zu übersehen war.
    Er stand direkt vor der Kasse, kehrte ihr den breiten Rücken zu und redete mit leiser Stimme auf eine stämmige, schwarzhaarige Frau ein. Diese erhob sich und trottete mit Tizian im Schlepptau auf eine leere Ecke am Ende des Raumes zu.
    Melica grinste schadenfroh, als sie den genervten Ausdruck auf dem Gesicht der Frau entdeckte. Anscheinend konnte Tizian genauso anstrengend wie sein Bruder sein. Mit dem festen Vorsatz, die Friseurin aus ihrer unglücklichen Lage zu befreien, trat sie näher.
    „Was meinst du mit „sie ist nicht da“?“, fragte Tizian gerade mit beunruhigend kalter Stimme. „Sie ist immer da!“
    „Heute aber nicht!“, knurrte die Frau zurück. Sie schenkte Melica keinerlei Beachtung, war viel zu sehr damit beschäftigt, Tizian böse anzustarren. Sah ganz so aus, als würde sie Melica gar nicht zur Befreiung brauchen…
    „Bist du dir da ganz sicher, Dolores? Oder erzählst du mir das nur, um mich loszuwerden?“
    „Kaum wartet man einmal zehn Jahre, da hat es der Schlaumeier also auch begriffen. Vielleicht solltest du noch einmal zehn Jahre verschwinden. Dann verstehst du vielleicht endlich, warum du dich von meiner Tochter fernhalten sollst.“
    „Ich habe deiner Tochter nichts getan und das weißt du auch!“, antwortete Tizian scharf. „Sie hat sich ganz allein für dieses Leben entschieden!“

„Aber es ist das falsche Leben für sie!“
    „Du kannst nicht alles für sie entscheiden. Du

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