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Seelensturm

Seelensturm

Titel: Seelensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Any Cherubim
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Taluris verrät? Oder ist das ganze doch eine Falle?«, wollte Mr. Chang misstrauisch wissen.
    Onkel Finley riss seine Augen auf, als er erkannte, dass Mr. Chang und der Taluri sich kannten. Mehr noch, deutlich konnte ich die einstige Vertrautheit zwischen ihnen spüren. Was hatte das zu bedeuten?
    »Chang! Was ist los? Wieso kennen Sie diesen Mörder?«, rief Onkel Finley, riss Clive die Pistole aus der Hand und zielte damit auf Mr. Chang.
    »Mr. Lewis, das ist eine lange Geschichte, aber ich verspreche, ich werde Sie später aufklären. Jetzt ist es wichtig, dass wir eine Entscheidung treffen. Wir sollten herausfinden, ob der Taluri uns die Wahrheit sagt.« Damit richtete Mr. Chang die Worte an Luca.
    »Also, wieso schickt er alle Taluris hierher?«
    Onkel Finley war außer sich. »Sie wollen diesem Mörder trauen«? Er konnte den Blick nicht von Mr. Chang wenden.
    »Amy ist in großer Gefahr. Alle zwölf Taluris werden bald hier sein«, wiederholte Luca tonlos. »Morgion hat herausgefunden, dass sie eine besondere Illustris ist und will sie töten lassen. Und damit das sicher funktioniert, hat er alle 12 hierher beordert. Er sprach davon, dass die Foundation in Gefahr ist. … Wenn dies eine Falle wäre, wäre ich doch nicht allein auf das Grundstück gekommen. Es wäre ein Kinderspiel für meine Brüder und ich müsste einfach nur abwarten«, erklärte er weiter und sah Mr. Chang dabei an.
    »Du bist ein Taluri. Du hast einige unserer Männer getötet. Falls du die Wahrheit sagst, bist du durch deinen Verrat zum Tode verurteilt. Wieso verrätst du deine Brüder?«
    Luca zögerte mit seiner Antwort. Sein Gesichtsausdruck wurde finster. »Weil ich hinter Morgions Geheimnis gekommen bin. Ich weiß von dem Gift, mit dem er uns kontrolliert.«
    Erstaunt hob Mr. Chang seine Augenbrauen. »Du weißt davon? Wie ist das möglich?«
    »Das Obsensium verfehlt bei mir schon eine Weile seine Wirkung, ich kenne meine Taten und kann Emotionen wahrnehmen.«
    »Das sind doch alles Lügen, Chang. Töten Sie ihn endlich!«, brüllte Onkel Finley wütend.
    »Mr. Lewis, bei allem Respekt«, rief dieser ihm zu. »Falls der Junge die Wahrheit sagt, dann sollten wir ihn anhören. Kein Mensch kennt diese Hintergründe und schon gar nicht die Taluris selbst.«
    »Verdammt, Chang, tun Sie gefälligst, wofür Sie bezahlt werden und bereiten Sie dem Ganzen ein Ende.«
    »Mr. Lewis, wenn der Junge die Wahrheit sagt, könnte das uns allen das Leben retten! Wollen Sie solch ein Risiko eingehen? Falls wirklich alle zwölf auf dem Weg hierher sind, sind wir so gut wie tot. Warum sollte er allein herkommen? Außerdem kennt er Details, die nur den Padre de Luz bekannt sind. Details, die die Taluris noch nicht einmal ahnen können.«
    Endlich schwieg Onkel Finley, doch überzeugt schien er nicht. Hin- und hergerissen sah er von Luca zu Mr. Chang.
    »Dann soll er es beweisen?«, entgegnete er.
    »Wie soll ich denn das beweisen? Ist es nicht Beweis genug, dass ich hier bin?«, schrie Luca ihm grimmig zu.
    Wieder trat diese Stille ein, in der keiner wusste, was zu tun war. Ich wusste, dass Luca die Wahrheit sagte. Ich hatte ihm schon einmal geglaubt und seither war mein Vertrauen stetig gewachsen. Plötzlich nahm Mr. Chang langsam das Schwert von seiner Kehle und rieb sich nachdenklich das Kinn.
    »Es gibt eine Möglichkeit«, sagte er zu ihm, »Allerdings würde das für dich bedeuten, dass du für immer alle Privilegien verlieren wirst, die du als Taluri hattest. Du wirst vom Jäger zum Gejagten, auf der Liste deiner Brüder wird dein Name ganz oben stehen und du wirst all jene verlieren, die dir als Familie gegeben wurden.«
    Luca sah zu Boden. Offenbar wusste er, wovon Mr. Chang sprach. Sein Blick wanderte zu mir.
    »Der Preis, den du zahlen wirst, wird hoch sein, Luca. Du weißt, was du tun musst, um zu beweisen, dass du die Wahrheit sagst. Es ist der einzige Weg«, meinte Mr. Chang.
    Er hielt inne und schwieg, schließlich nickte er betreten und langsam fuhren seine Hände zu seinem linken Hosenbein, was Onkel Finley nervös mit der Pistole hantieren ließ. Dennoch ließ er ihn gewähren. Vorsichtig und ohne hektische Bewegungen zu machen, zog er ein Messer heraus. Er hielt inne und sah wieder zu mir. Ich sog seinen Blick auf, hoffte, er würde keine Dummheiten machen, was meinen Onkel nur noch ungeduldiger werden ließ. Der Taluri war im Begriff, etwas zu tun, was sein Leben grundlegend ändern würde. Ich wusste, er tat es für mich. Mein Herz

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