Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seelensturm

Seelensturm

Titel: Seelensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Any Cherubim
Vom Netzwerk:
engagieren. Damals sagte er, dass nur er in der Lage wäre, aus uns unschlagbare Krieger zu machen. Womit er Recht hatte«, mischte sich jetzt Luca ein.
    Alle schwiegen und sahen gebannt zu Mr. Chang.
    »Irgendwann sagte ich zu, da Morgion meiner Familie viel Geld, Sicherheit und ein beschütztes Zuhause versprach. Er pflanzte mir unter einem Vorwand einen Spy ein. Dadurch war auch ich seine Marionette, sein Soldat. Genau wie die unschuldigen Jungs. Diese Wahrheit jedoch erkannte ich erst viel später.«
    Onkel Finley tigerte wie immer auf und ab und machte mich nur noch nervöser. »Was ist das für ein Gift? Ich meine, habe ich richtig verstanden? Es unterdrückt Emotionen?«, wollte er ungläubig wissen.
    »Das Obsensium ist ein Toxikum, das die menschlichen Gefühlsregungen völlig ausschaltet. Wie schwarzer Nebel dringt es ins Gehirn und tötet alle Emotionen ab, selbst Erinnerungen, die die Jungen hatten«, erklärte Mr. Chang und sah aus dem Panoramafenster in den Park.
    Also war es das, was ich in Lucas Körper gesehen hatte. Das Gift, das alle Taluris zu kaltblütigen Mördern machte. Nur bei Luca hatte es scheinbar nicht richtig gewirkt.
    »Mit zwölf Jahren bekommen die Jungen ihren Spy eingepflanzt. Über diesen Minichip hat Morgion die totale Kontrolle. Sie empfinden nichts, wenn sie töten. Ohne Gewissen führen sie alle Befehle aus. … Deshalb verstehe ich nicht, Luca, wieso du Gefühle entwickeln konntest. Das ist völlig unmöglich«, meinte Mr. Chang und sah ihn an.
    Luca sah nicht auf, er verweigerte auch mir seinen Blick, aus dem ich hätte lesen können. Er brauchte eine ganze Weile, bis er die richtigen Worte fand.
    »Ich kann seit ein paar Monaten fühlen. Aber erst als ich Jade das erste Mal sah, wurden die Emotionen stärker. So stark und deutlich, dass ich mich fragte, was mit mir los war. Ich fühlte eine seltsame Wärme. Direkt hier«, er berührte seine linke Brust. »Ihr Blick verursachte ein Kribbeln in meinem Bauch und mein Puls steigt an. Sie ist so anders als die anderen Mädchen und je öfter ich sie sah, desto mehr wurde mir bewusst, dass mit mir etwas nicht stimmte. Durch sie kann ich fühlen, wenn ich in ihrer Nähe bin.«
    »Heißt das etwa, du hast Jade schon öfters gesehen?«, mischte sich Tom fragend ein.
    Ich wurde unruhig, da ich genau wusste, dass die Antwort Ärger bedeutete. Unsicher warf ich Luca einen verstohlenen Blick zu und betete inständig, er würde nichts von unseren Treffen verraten.
    Als würde er meine Ängste bemerken, sah er mich schweigend an. Er wollte mich jetzt genauso schützen, wie in all den Begegnungen, die wir vorher hatten. Ich wäre wirklich in Erklärungsnöte gekommen, wenn Onkel Finley erfuhr, dass ich mich sogar vom Grundstück gestohlen hatte, um mich mit einem Taluri zu treffen.
    »Rede endlich!«, sagte Clive und versetzte ihm einen kleinen Tritt.
    Luca sah grimmig auf. »Nein, ich habe sie mehrmals aufgesucht, sie beobachtet, um mehr über sie herauszufinden. Meine Aufgabe als Taluri ist es, mein Opfer zu beschatten, daher gab es viele Möglichkeiten, diese neuen Gefühle zu spüren. Aber was soll diese Fragerei? Ich habe bewiesen, dass ich die Wahrheit sage. Verschwindet jetzt einfach, bevor es zu spät ist. Meine Brüder werden nicht mehr lange brauchen, bis sie hier sind.«
    »Wieso sollten wir dir glauben? Das könnte genauso gut eine Falle sein«, meinte Onkel Finley.
    Zweifelte er etwa immer noch an seinen Worten?
    »Morgion schickt uns. Er gab den Befehl, Amy …, ich meine, Jade zu töten. Ich schaffte es, mich davon zu stehlen, bevor meine Brüder aufbrachen. Ich hatte höchstens ein paar Stunden Vorsprung und hoffte, die würden ausreichen, um Sie zu warnen. Meine Abwesenheit ist ihnen bestimmt schon aufgefallen«, meinte Luca nervös.
    »Außerdem hast du deinen Spy entfernt. Das bedeutet, dass sie glauben werden, dass du entweder tot bist, oder dass dein Chip nicht mehr funktionstüchtig ist«, mischte sich Mr. Chang ein.
    Er hatte Recht. Die Zeit wurde knapp. Wir sollten eine Entscheidung treffen. Je eher desto besser.
    Onkel Finley gab sich mit der Antwort zufrieden, dennoch tigerte er durchs Wohnzimmer, während wir anderen schwiegen.
    »Jade«, sagte Onkel Finley plötzlich und wandte sich zu mir. Er betrachtete meine Arme und mein Dekolleté. Noch schwach konnte man die Ornamente erkennen, da Lucas Obsensium-Konzentration eine Weile brauchen würde, bis sie vollends aus seinem Organismus verschwunden war.
    »Das ist

Weitere Kostenlose Bücher