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Seelensturm

Seelensturm

Titel: Seelensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Any Cherubim
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nicht typisch für Illustris. Was sind das für Zeichen?«, gab er gereizt von sich und sah ratlos zu Mr. Chang.
    »Ich weiß es nicht genau. Ich habe schon viele Illustris gesehen, aber Jade ist absolut bemerkenswert. Ich glaube, Vico Tramonti kennt die Antwort. Die Padre können uns dazu bestimmt mehr sagen.«
    »Dann heißt das, dass beide Mädchen Illustren sind?«
    Mr. Chang kratzte sich nachdenklich am Kopf. »Davon sollten wir ausgehen.«
    Schweigend blickte Onkel Finley mich an. »Du hast es gewusst, stimmt´s? Wie konntest du uns nur so im Unklaren lassen? Noch dazu hast du dich selbst in Gefahr gebracht«, brachte er vorwurfsvoll hervor.
    Ich hatte ihn im Unklaren gelassen? Ich selbst war so durcheinander, dass ich nur ahnen konnte, was mit mir geschehen war.
    »Was willst du jetzt von mir hören? Ich habe mich die ganze Zeit über auf Amy konzentriert. Natürlich sind mir manche Dinge aufgefallen, aber ...« Mir blieben die Worte im Halse stecken. Der Schock, unter dem ich stand, lähmte meine Gedanken. »Die ganze Zeit habt ihr nur von Amy gesprochen und dass sie die Illustris sei. Wir beide haben Gaben, die wir nicht verstehen. Woher soll ich wissen, was ihr alle von uns erwartet?«, rief ich gereizt, »Ich soll Amys Leben schützen, dann plötzlich mein eigenes. Ich bin so durcheinander und überfordert mit der Situation. Ich hab es satt, nicht zu wissen, was das alles zu bedeuten hat. Ich würde gerne verstehen, warum dies alles passiert.« Mr. Chang ging ein paar Schritte und blieb schließlich bei mir stehen. »Ich kann dich verstehen, Jade. Doch leider kann ich dir keine Antworten auf deine … Zeichen geben. Vico Tramonti wäre entzückt von dir, wenn er gesehen hätte, was du heute Abend gemacht hast. War das heute das erste Mal?«
    Ich nickte.
    »Und warum hast du Luca geheilt? Was hat dich veranlasst, ihm zu helfen?«
    »Ich … spürte das Gift. Ich konnte fühlen, wie er dagegen ankämpfte, und wie es seine Emotionen beeinflusste. Ich … wollte ihn einfach davon befreien«, sagte ich nachdenklich.
    »Hast du vorher schon mal jemanden geheilt? Deine Strahlen müssen mächtig sein, wenn du sogar das Obsensium zerstören kannst. Und das ohne, dass du ihn berühren musstest. Das ist grandios!«
    »Nein, nein, bisher konnten weder Amy noch ich das«, unterbrach ich ihn, »Amy und ich konnten nur unsere Aura farblich sehen. Stimmt´s, Amy? Das vorhin ist einfach so passiert und es war das erste Mal.«
    Ich sah zu meiner Schwester, die mir nickend zustimmte.
    »Natürlich, ihr seid noch sehr jung und nun auch von so unschätzbarem Wert für die Menschheit, dass ihr den Schutz der Padre de Luz dringend braucht.« Er sah mich fasziniert an, genau wie Onkel Finley.
    »Wir sollten dieses Phänomen weiter untersuchen. Allein die Tatsache, dass ihr eineiige Zwillinge seid, ist schon faszinierend und ungewöhnlich «, gestand Onkel Finley. »Wir sollten von hier verschwinden. Clive, rufen Sie den Piloten an, er soll alles startklar machen und bereiten Sie alles vor.«
    Nickend nahm Clive sein Funkgerät und gab die Befehle weiter, während Onkel Finley sich leise mit Mr. Chang unterhielt. Am liebsten wäre ich allein über das geheime Mauerstück geflüchtet, hätte gerne Zeit für mich gehabt, die ich dringend gebraucht hätte, um zu begreifen, was mit mir geschehen war. Doch dies war ein sehr ungünstiger Zeitpunkt. Es war so viel passiert. Alle murmelten durcheinander, nur Luca und ich schwiegen. Aus seinen Augen kamen mehr Worte als die, die im Augenblick aus allen Mündern kamen. Er verstand mich. Dieser Mann, der keine fünf Meter von mir entfernt auf dem Boden saß, hatte so viel für mich getan und das nur, weil er wusste, dass ich die Illustris war und er durch mich etwas fühlen konnte. Und nun? Was sollte jetzt aus ihm werden?
    »Was soll mit dem Taluri geschehen, Mr. Lewis?«, fragte Clive, der anscheinend die gleichen Gedanken hatte wie ich.
    »Nichts! Wir lassen ihn hier. Falls er die Wahrheit gesagt hat und die Taluris wirklich kommen, werden sie sich freuen, ihn wieder zu haben«, gab ihm mein Onkel zur Antwort.
    Das konnte doch nicht sein! Sie würden ihn töten. Das musste Onkel Finley doch klar sein!
    »Das kannst du nicht machen, er kam schließlich hier her, um uns zu warnen. Hast du das etwa vergessen? So grausam kannst du doch nicht sein!«, feixte ich aufgebracht.
    »Jade, wir haben keine Zeit, darüber zu diskutieren. Er ist ein Taluri. Er hat viele Mädchen getötet. Das solltest

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