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Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Stefan Burkhardt
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Geschoss unterhalb des Helmes getroffen hätte? Läge er dann genauso tot im Matsch, wie der arme Teufel da draußen?
    »An solche Anblicke gewöhnt man sich nie«, nuschelte der Zwirbelbart und entfernte sich einige Schritte.
    Eine weitere Detonation ertönte.
    »Sie wissen im Moment nicht, wo wir uns befinden«, hallte die klare Stimme des Hauptmannes durch die Luft. Der Kommandeur stand neben dem dicken Stamm einer Eiche. »Aber sie werden hier auftauchen. Da besteht überhaupt kein Zweifel.« Er hob den Kopf und betrachtete die Äste des Baumes. »Gerd, Jürgen, wie gehabt, klettert rauf!« Zwei Soldaten traten vor und legten ihr Gepäck und die Gewehre ab. »Und ihr steigt auf den Baum dort drüben!« Der Hauptmann zeigte auf zwei weitere Männer und anschließend auf eine Eiche, die sich etwa zwanzig Meter entfernt befand. »Der Rest folgt mir!«
    Ohne Hast drehte er sich um und verschwand hinter einer knorrigen Tanne.
    Schweigend marschierte die Truppe ihm nach. Nach zehn Minuten kamen sie an eine kleine Senke und machten Pause.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Peter den Zwirbelbart leise.
    »Weißt du doch, Hauptmann Wissenhagens Spezialität«, grinste der andere. »Dass die vorrückenden Russen auch jedes Mal wieder darauf hereinfallen.«
    Als sein Kamerad Peters verwirrten Blick sah, seufzte er.
    »Du stehst heute aber ganz schön auf dem Schlauch.« Der Zwirbelbart deutete vage in den Wald hinein. »Einige von uns klettern hoch in die Bäume und eröffnen das Feuer, sobald die Russen nah genug sind. Auf diese Weise halten wir sie uns ziemlich gut vom Leib.«
    Tatsächlich hörte Peter kurze Zeit später Gewehrschüsse. Etwas explodierte. Dann gab es weitere Schüsse. Jemand schrie.
    Es raschelte zwischen den Bäumen, und der Hauptmann sprang mit einem gewaltigen Satz in die Senke. Ihm folgte ein weiterer Soldat. Es war einer von denen, die vorhin auf die Bäume geklettert waren. Jürgen. War das sein Name gewesen?
    Wieso schienen ihn alle zu kennen, während ihm die Namen seiner Kameraden nicht geläufig waren? Peter schüttelte resigniert den Kopf. Es war, als ob hier ein Film gedreht wurde, bei dem er nicht recht dazugehörte.
    »Meldung«, zischte der Hauptmann und strich seine Haare glatt.
    »Wir haben die Russen verscheucht«, berichtete Jürgen atemlos. »Aber es war nur eine Vorhut. Es kommen noch mehr. Wir haben Motorengeräusche gehört.«
    »Gut gemacht. Und jetzt nichts wie weg.«
    Peter hatte gerade seinen Rucksack aufgenommen, als eine ungeheure Explosion ertönte. Eine mächtige Tanne, die direkt hinter der Senke stand, zerbarst wie in Zeitlupe in Hunderte von Einzelteilen.
    »Die Hunde haben wirklich Panzer!«, schrie jemand mit überschnappender Stimme.
    Einer der Landser hob schützend die Hände vor sein Gesicht, aber es nützte nichts. Ein Ast, so breit und dick wie ein Fass, traf den Helm und brachte den Mann mit einem knirschenden Geräusch zu Fall. Für einen grotesken Sekundenbruchteil sah es so aus, als ob der Ast den Soldaten einfach in den steinharten Boden stampfen würde. Als der Ast anschließend wegrollte, hinterließ er einen dampfenden Haufen, der nicht mehr im Entferntesten menschlich aussah.
    Für einen Moment waren seine Sinne wie elektrisiert. So etwas Schreckliches hatte Peter noch nie in seinem Leben gesehen. Trotzdem konnte er sich nicht abwenden. Seine Augen wurden magisch von dem Klumpen aus Fleisch und Knochen angezogen.
    Ein zweiter Ast flog durch die Luft. Peter wollte einen Schritt zur Seite machen, ihm ausweichen, aber es war längst zu spät. Das Geschoss traf seine Beine, und kurz darauf hämmerte sein Gesicht auf die Erde. Eine warme Flüssigkeit lief über seine Wangen. Sein Kopf war auf eine dicke Wurzel geschlagen. Beim Umdrehen wurde ihm jedoch klar, dass diese Verletzungen nicht das Schlimmste waren. Als Peter das Knie anwinkeln wollte, hätten ihn die Schmerzen beinahe aufgefressen. Bestimmt war seine Kniescheibe ausgekugelt.
    Peter umklammerte sein Hosenbein und hörte sich schreien.
    Ihm wurde schwarz vor Augen.
    Nur schemenhaft erkannte er den Schatten, der sich zu ihm herabbeugte. Seine Hose wurde aufgekrempelt. Dann stieß jemand einen erleichterten Pfiff aus.
    »Hast du ein Glück gehabt«, nuschelte der Zwirbelbart. »Du bist noch heile.«
    Peter presste die Zähne zusammen. Er fühlte sich ganz und gar nicht so. Sein Kamerad schob ihm eine Hand unter den Nacken.
    »Du musst aufstehen. Wir müssen schleunigst hier weg.«
    Während man ihm

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