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SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

Titel: SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Kellen
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Schwierigkeiten. Und zwar sehr große.«
     
     

 
    London
     
    Der große Ledersessel war zum Fenster gedreht und bot einen kosmopolitischen Blick auf die Stadt und die Themse, die schillernd unter den wenigen Sonnenstrahlen lag, die aus den Wolken brachen. Ein Mann, den alle nur Der Ochse nannten, saß vorn übergebeugt und hatte stumm die Hände gefaltet. Er betete nicht, er dachte nach. Auch wenn das aufs Gleiche rauskam.
    Seit über eintausdachthundert Jahren existierte nun sein Orden. Sie hatten es in all den Jahrhunderten mühelos geschafft, "unsichtbar" zu bleiben. Doch jetzt gab es eine Panne nach der nächsten. Das konnte er nicht hinnehmen. Die Schöpfung gehörte nur einem - Gott. Und er war sowohl Gottes Bote als auch sein erster Legionär auf Erden. Ohne seine ruhmreichen Vorfahren, die unter Konstantin I an der milvischen Brücke das Wort Gottes vernommen und es siegreich verteidigt hatten, gäbe es vielleicht noch immer Götter, die Jupiter oder Venus genannt würden. Eine ekelhafte Vorstellung.
    Doch seit sie diesen A´kir Sunabru aus seinem Steinsarg geholt hatten, schimmerte ein Streifen Pech über dem glorreichen Banner.
    So lange hatte es gedauert, diesen Magier in den endlosen Weiten des Nordatlantiks zu finden. So viel hatten sie sich davon versprochen. Eine neue Weltordnung. Aber was war passiert? Er hatte seine Schiffe gerufen, seine dämonischen alten Penteren und hatte sie an Ort und Stelle auf den Meeresboden geschickt. Es gab kein Bündnis mit dem Teufel, er hätte es besser wissen müssen.
    Dreißig Jahre trug Der Ochse , so nannte man ihn, die alte Verbindung von Sunabru nun in sich. Den Kettengeist. Weitergegeben von einem Ordensoberhaupt zum nächsten. Doch diese Verbindung war über all die lange Zeit verblasst. Erst im 21. Jahrhundert hatten sie die Technik, das Geld und die Tarnung dafür besessen, wirklich nach dem Einzigen zu suchen. Die Welt wollten sie neu gestalten, nach ihrem Sinne formen, doch jetzt rann ihnen alles durch die Hände. Die Gesandten des Teufels waren am Werk, so wie dieser keltische Krieger oder dieser Zahnarzt aus Hamburg. Sie alle würden brennen, wenn das neue Zeitalter erst anbrach.
    Natürlich hatte der Orden versucht, die Blutlinie ebenfalls im Auge zu behalten. Einige dieser Blutsverwandten hatten sie sogar aufgespürt, doch waren es allesamt Fehlschläge gewesen. Wie dieses Mädchen in der Nähe von Sydney. Gebrannt hatte sie dafür, so wie ihre ganze Familie. Aber ausgerechnet einer seiner Ordensbrüder musste auf dem Foto des Morning Herald in die Kamera grinsen. Jetzt war er tot. Der Orden duldete solche Fehler nicht.
    Der Weg, den diese Unternehmung nahm, gefiel ihm nicht. Sie hatten sich sogar dazu herablassen müssen, dem Teufel zu helfen. Noch immer stieg ihm die Galle hoch, wenn er daran dachte. Beim Haus des Mädchens hatten sie zwei von Sunabrus bocksbeinigen Kreaturen zurück in die Finsternis geschickt. Und dann hatte ein weiterer verblendeter Soldat das ganze Völkerkundemuseum in die Luft gejagt und beinahe ihren heiligen Gral pulverisiert - das Mädchen. Jetzt, wo der Kampf tobte, handelten einige ohne ihren Verstand. Das durfte er nicht länger zulassen.
    Es klopfte, jemand trat ein und stellte etwas auf dem vergoldeten Schreibtisch ab.
    »Sir, wenn Sie jetzt einen Blick darauf werfen möchten.« Die Stimme war unterwürfig.
     Der Mann drehte sich um und starrte auf den Bildschirm eines Laptops. Diffuse Dunkelheit, in die sich plötzlich etwas noch Dunkleres schob. Dann krachte es und das Bild verschwand wieder.
    »Ist das alles?«
    »Sir, ...« Der Mann drückte ein paar Tasten. Die Sequenz lief nochmals ab und blieb dann an einem ganz bestimmten Punkt wie eingefroren stehen.» ...es ist das dort im linken Bildrand, das uns Sorge bereitet.«
    Der Mann mit der heiseren Stimme beugte sich noch weiter vor. Was war das? Es sah aus, als hätte eine riesige Hand sich der Kamera entgegengestreckt. Er blinzelte und als der andere die Bildauflösung noch etwas verbesserte, erkannte er es.
    »Sind Sie sicher?« fragte er und sah den anderen fordernd an.
    »Zu 90 Prozent, Sir.«
    »Überlebende?«
    »Keine, Sir.«
    »Wo ist das Mädchen jetzt?«
    »Wir wissen es nicht, aber ihr Vater befindet sich wieder in Irland. Ian O´Riorden hat ihn laut Passagierliste begleitet«
    Der Heisere grunzte abfällig.
    »Ich will nicht, dass sich die verdammten Iren da noch mal einmischen. Das Debakel auf der Landstraße bei Hamburg hat gereicht.«
    »Ja,

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