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SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

Titel: SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Kellen
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Sir.«
    Schweigen.
    »Was ist mit Sunabru, Sir?«
    Der Heisere überlegte und drehte sich wieder zum Fenster.
    »Wenn das, was wir da gerade gesehen haben, der Wahrheit entspricht, dann sitzt er jetzt in der Scheiße. Haben wir noch genug Bronzebolzen?«
    »Ja, Sir.«
    »Sunabru ist nicht länger unser Ziel. Das Mädchen ist jetzt der Gral. Sollte uns dieser irre Magier noch mal in die Quere kommen, löschen wir ihn aus oder packen ihn diesmal selbst für die Ewigkeit in den Tiefkühlschrank.« Ein heiseres Lachen ertönte, dann wieder Stille.
    »Finden Sie das Mädchen, egal wie, aber finden Sie es.«
    »Ja, Sir.«
    »Warten Sie! Unser Waffenmeister soll mir Patronen machen, für mein Scharfschützengewehr. Er soll sie aus dem Deckstein des Sarkophags machen, aber schnell. Wir haben diesen Krieger unterschätzt. Es ist Zeit, dass er seine eigene Medizin zu spüren bekommt.«
    »Ja, Sir. Sofort.« Der Mann ging lautlos davon.
    London. Was war so besonderes an London? Der Mann schnaufte verärgert und spielte an dem Siegelring seiner rechten Hand. Ein Klicken ertönte und der obere Teil klappte auf. Darin war ein roter Schild. Auf dem Schild waren zwei Buchstaben, welche übereinander lagen, eingraviert. Ein X und ein P. Im Bogen darum herum in seltsamen Großbuchstaben: IN HOC SIGNO VINCIS. Unter diesem Zeichen sollst du siegen. Und auf dem Schild war eine weitere feine Gravur, so filigran, dass sie kaum zu sehen war.  Es waren zwei betende Hände.
     

 
    Familienbande
     
    Liran fühlte sich unwohl und das lag nicht nur an der Kleidung, welche die Hausherrin dem Gärtner entliehen hatte, sondern auch daran, dass das Gefühl gegenüber Nilah einen so weiten Sprung in die Tiefe gemacht hatte. Plötzlich ängstigte ihn die Vorstellung sie zu verlieren bis in die Knochen. ›Was würde mit ihr passieren, wenn er auf den letzten Schritten doch noch sein Leben für sie hergeben musste? Würde über diese Wunde jemals eine Narbe wachsen?‹
    Indem er zuließ, dass Nilah seine Gefühle für sie entschlüsseln konnte, bürdete er ihr damit gleichzeitig eine unendlich schwere Last auf. Er wusste, wie elend es war, wenn man jemanden verlor, den man liebte. Fast bereute er es, bei ihrem Wiedersehen so instinktiv gehandelt zu haben. Aber ihm hatten noch die fremden Worte im Kopf gehallt. ›War die Kraft, die er ihr gab, denn wirklich auch Liebe? Ein und dasselbe Gefühl nur aus zwei verschiedenen Flüssen?‹
    Zumindest war er froh, dass dieses Aspirin seine Kopfschmerzen so schnell vertrieben hatte. Mittlerweile war er regelrecht begeistert, auf Knopfdruck heißes Wasser über sich rieseln lassen zu können. Nur die Seife hatte er nicht benutzt. Er würde damit stinken wie ein römischer Konsul. Jeder Feind würde schon wissen, dass er da war, bevor er überhaupt sein Schwert gezogen hatte. Er schaute auf die Gummistiefel hinunter, wie Selma De La Rosa sie genannt hatte. Nein, die brauchte er nicht. Er wollte seine Heimat endlich wieder richtig unter seinen Füßen spüren. Das Gras, die Steine und die nasse Erde. Und nicht dieses Zeug, dass sie ihm in die Stiefel geschüttet hatten. Diese Erde war alt gewesen und hatte falsch gerochen, ganz egal, ob sie ihm das Leben gerettet hatte.
    Der Krieger trat aus der Tür in den hinteren Garten und blieb stehen. Er schloss die Augen, holte so tief Luft, wie er konnte – und lächelte. Zu Hause. Zwei drei Schritte machte er ohne die Augen zu öffnen, nur um die Sinne für das wunderbare Gefühl zu schärfen wieder auf dem Boden zu sein, auf den er gehörte. Seine Zehen standen auf dem saftigen Grün und es kribbelte ihm bis ins Rückgrat. So alt schien dieses Gefühl zu sein, dass sich sein Körper darüber freute, wie ein kleines Kind.
    Er ließ die Luft durch seine Lungen strömen und öffnete gleichzeitig die Augen. Da war es - und es schien ihn zu begrüßen, mehr noch, es schien ihn vermisst zu haben - das Land umarmte ihn mit seiner Schönheit und er umarmte es mit seinem Blick und seinem Herzen. Neben dem Haus ragte ein steiler Hügel hinauf und zog eine braungrüne Linie mitten in den Himmel. Darüber waren nur noch die Wolken. Sie waren frei. Er nicht. Eine Drehung und er sah hinunter in die Bay, sah die ferne Gegenseite wie einen dunklen verschwommenen Körper, der auf der Seite lag. Das Meer, das dazwischen ruhte, als hätte es einst genau dort seine starken Arme ausgebreitet, nur um sich dem Land näher zu fühlen.
    Er stutzte. Hatte er gerade das Meer

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