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SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

Titel: SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Kellen
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roch nach frischem Aftershave und Tatendrang und auch nach Whiskey. Sie lächelte ihn an, als er sie wieder auf den Rasen stellte. Ein ein Meter neunzig großer Leuchtturm im Tweedanzug und seine Augen strahlten ebenso hell.
    »Dein Vater hat mich freundlicherweise auf dem Laufenden gehalten. Ich hab mir ja solche Sorgen gemacht. Ist, ich meine, geht es euch beiden gut?«, dann schaute er den Krieger mit unverhohlener Ehrfurcht an. 
    »Wir haben viel durchgemacht, aber wir sind in Ordnung.« Sie fing Lirans Blick auf, der überrascht schien, sie bei einer solch dicken Lüge zu erleben. Atticus murmelte etwas und nickte dann wissend. Dann zog er ein halb zerfleddertes Notizbuch aus seiner Jackentasche und klopfte stolz mit der Hand darauf.
    »Ich war ebenfalls nicht gänzlich untätig, junge Lady, auch wenn ich sicherlich nicht solche Abenteuer bestehen musste, wie ihr beide. Ich habe Eddas Brief entschlüsselt. Ich weiß jetzt, wohin die alte Dame dich durch diese Zeilen schicken wollte.« Er sah auf das kleine Büchlein hinab, als enthalte es einen Schatz von unermesslichem Wert.»Und ich habe den Ort bereits gefunden.«
    Nilah starrte Atticus mit weiten Augen an und ihr Herz klopfte schon wieder schneller, dass sie sich darüber ärgerte. Sie würde noch einen Infarkt bekommen, so oft wie ihre Pumpe in den letzten Tagen am Limit lief. Vielleicht war es besser sich dem Ganzen einfach zu stellen. Es ergeben hinzunehmen und sehen, was dabei herauskam. Sie konnte nicht ewig davor wegrennen. Die Folgen, sich höheren Mächten zu widersetzen, waren auf Dauer einfach nicht zu ertragen. Seit diese Sache angefangen hatte, haderte ihr Verstand mit dem, was ihm hier, in der angeblichen Wirklichkeit, so um die Ohren flog. Von magischen steten Tropfen wurde ihre steinerne Realität ausgewaschen und fortgeschwemmt.
    Sie blickte Liran an und sah endlich wieder Entschlossenheit in seinen Zügen. Ja, es war an der Zeit, es zu Ende zu bringen. So oder so.
     
    Kurze Zeit später war das Wohnzimmer der De La Rosas voll. Die Gastgeber wirkten, als würden sie einem Schauspiel folgen, das sie gar nicht hatten sehen wollen. Die beiden taten Nilah leid, ebenso wie Jean Luc, der immer wieder an seiner Mütze zupfte und sich nervös umsah. Ihr Vater und Morrin sahen noch ziemlich gelassen aus, besonders sie. Atticus Finch war gerade dabei einer fleckigen ledernen Tasche einige Unterlagen zu entreißen. Er war so aufgeregt, dass die Luft um ihn herum vibrierte.
    Etwas abseits stand Pater Skelling. Eine Spur zu unauffällig, zu gelassen, als würde er über den Dingen stehen und wäre nur zufällig dabei, was er auch den Anwesenden sagte. Atticus hätte nicht mehr fahren dürfen, hatte er zwinkernd gesäuselt, als wäre damit alles erklärt. Aber etwas in den Augen und den buschigen Brauen gefiel Nilah nicht, als er den beiden Gastgebern mit einem Lächeln erklärte, wer er sei.
    Der Krieger blieb hinter ihr stehen. Nilah knetete ihre Finger unablässig. Er legte ihr kurz eine Hand auf die Schulter, was sie erst aufschrecken ließ, aber dann entspannte sie sich endlich. Papa blickte ihn prüfend an, um gleich darauf den Kopf zu Atticus zu drehen, der endlich den Kampf gegen die Tasche gewonnen hatte und nach einem Whiskey fragte. Miguel De La Rosa nickte und nach einigem Hantieren und Geklapper hatte der große Gelehrte ein Glas in der Hand, aus dem er zittrig trank.
    »Also«, rief Atticus, klatschte in die Hände, rieb sie gegeneinander, als wollte er Feuer machen und warf Nilah einen liebevollen Blick zu, den sie ehrlich erwiderte. Sie mochte den wuseligen Professor. Dieser Anzug. Das schwarze Haar, grau an den Seiten, das sich in der feuchten Luft etwas gewellt hatte. Die feurigen dunklen Augen, die so viel Leidenschaft ausstrahlten. Die Kerbe in der Unterlippe, wie eine alte Verletzung aus einer Schlägerei, die ihn kühn aussehen ließ. Sie mochte ihn wirklich. Er war ein bisschen wie ihr Vater, deshalb wohl.
    »Ich habe Eddas Brief genau unter die Lupe genommen und ich habe dir ja schon am Telefon erzählt, dass all diese kleinen Striche, die so willkürlich darauf waren, Ogham-Schrift sind. Eine alte keltische Schriftart.« Er räusperte sich und nahm einen Schluck, den sein Körper mit einem wohligen»Ahhh« quittierte und mit einem anerkennenden Nicken zu dem Hausherrn. Offenbar war es ein guter Tropfen.
    »Das meiste von dem, was ich entziffern konnte, ist mir völlig schleierhaft. Ich habe noch nie solch wirre Zeilen gelesen und

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