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Seeteufel

Seeteufel

Titel: Seeteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Megerle
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sie ihn an.
    Noch einmal nippte er an seiner Tasse, dann begann er nervös mit einem Bierfilz zu spielen.
    Â»Moni!«, quetschte er schließlich heraus.
    Â»Moni? Dein Moni-Schätzchen? Bist du dir ganz sicher?«
    Â»Sie ist nicht mein Moni-Schätzchen«, regte sich Matuschek auf.
    Â»Jedenfalls hat sie sich redlich bemüht, diesen Eindruck zu erwecken. Warum sollte sie meine Mails anzapfen? Und wie sollte sie das anstellen?«
    Â»Kann ich noch nicht sagen. Fakt ist, dass der Mailserver seit Donnerstag von all deinen E-Mails eine Kopie zieht und auf Monis Rechner spielt. Hab’s gerade von unserem Operator erfahren und dachte, du solltest es gleich wissen.«
    Karin hatte sich zurückgelehnt und starrte nachdenklich in eine Ecke. Schließlich gab sie sich einen Ruck. »Das erklärt einiges. Ich muss sofort Wolf verständigen.« Sie stand auf und wollte das Lokal verlassen.
    Â»Moment! Heißt das, dass es zwischen diesem Vorgang und deinem laufenden Fall einen Zusammenhang gibt?«
    Â»Mehr noch: Es könnte dazu beitragen, den Tätern endgültig das Handwerk zu legen.«
    * * *
    Â»Und Ihr Chef ist sich da auch ganz sicher, Frau Winter?«, hakte Wolf nach und warf Jo, die ihm gegenüber saß, bedeutungsvolle Blicke zu.
    Â»Ich bitte Sie. Matuschek ist nicht der Typ, der solche Sachen ungeprüft weitergibt«, erwiderte Karin. »Was werden Sie jetzt tun?«
    Â»Zunächst einmal wäre es gut, Sie würden sich alle E-Mails noch einmal ansehen, die Sie seit Donnerstag verschickt oder empfangen haben und die mit unserem Fall zusammenhängen. Am besten machen Sie mir einen Ausdruck davon. Über alles weitere reden wir später.«
    Wolf legte den Hörer auf und setzte Jo ins Bild.
    Â»Wir sollten ihr Telefon überwachen und uns mit der Staatsanwaltschaft in Verbindung setzen«, sagte er. »Eigentlich bin ich sogar der Meinung, dass wir – oder besser du, Jo, und ein Kollege von der Soko – Matuscheks Assistentin ab sofort observieren sollten. Sollte Monika Bächle wirklich mit den Tätern zusammenarbeiten, kann sie uns vielleicht zu ihnen führen, schloss er.
    Â»Monika Bächle … das ist doch die Halterin des Fahrzeugs, das dieser Pseudopenner aus dem Bootshaus angeblich gestohlen hat!«
    Wolf stutzte. »Natürlich. Du hast recht. Leider haben wir damals noch nicht gewusst, was wir heute wissen«, fügte er hinzu. »Was für ein Wagen war das noch gleich?«
    Â»Ein weißer Golf IV .«
    Â»Dann such das Kennzeichen raus und schreib ihn gleich zur Fahndung aus.« Jo nickte und wollte das Büro verlassen, als Wolf sie noch einmal zurückrief. »Und krieg raus, ob sie den Wagen irgendwo in der Umgebung ihres Wohnhauses oder der Seekurier -Redaktion abgestellt hat.«
    Ein Leuchten ging über Jos Gesicht, sie hatte Wolfs Plan sofort durchschaut. »Raffiniert, Chef! Sie vermuten, die Bächle hat den Wagen ihren Komplizen überlassen? Na klar, ohne fahrbaren Untersatz können die wohl schlecht agieren.«
    Â»Was noch? Denk weiter!«
    Plötzlich lachte sie lauthals auf. »Vielleicht steht er ja irgendwo in Sipplingen herum … meinen Sie das?«
    Â»Jedenfalls würden wir den Wagen verdammt noch mal leichter finden als das Versteck von Loske und Neidling.«
    Jo hatte eben den Raum verlassen, da schlug es vom nahen Münsterturm zehn. Noch immer keine Meldung von Vögelein – ein schlechtes Zeichen! Unruhe überfiel Wolf.
    Doch am Ende war es nicht die Unruhe, die Wolf aus dem Büro trieb: Noch gestern Abend hatte er Herbert Stein, dem Chef der Überlinger Sparkasse, einen Termin abgepresst, um sich Einblick in Loskes Finanzen geben zu lassen. Stein würde ihm was husten, stünde er nicht zum vereinbarten Zeitpunkt auf der Matte.
    Pünktlich um Viertel nach zehn klingelte er am rückwärtigen Eingang der Sparkasse. Ein jüngerer Angestellter nahm ihn in Empfang.
    Â»Sie sind sicher Hauptkommissar Wolf. Mein Name ist Gerlach. Ich führe die Konten für Loske und Neidling, deshalb hat mich Herr Stein dazugebeten. Bitte folgen Sie mir, ich bringe Sie zu Direktor Stein.«
    Wolf schätzte Stein, den er flüchtig kannte, als kompetenten Bankfachmann, wenngleich ihm sein blasiertes Getue gehörig auf die Nerven ging. Die Begrüßung verlief etwas frostig, vermutlich hatte Stein noch immer nicht verwunden, dass er

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