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Segel aus Stein

Segel aus Stein

Titel: Segel aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Djanali an, schien Aneta jedoch nicht wiederzuerkennen.
    »Susanne Marke?«, fragte Halders.
    »Wie bitte?«
    »Sind Sie Susanne Marke?«, fragte er.
    »Äh ... ja.« Sie sah wieder Aneta Djanali an ohne ein Zeichen des Erkennens.
    Sie sollte mich erkennen. Ein Neger im Amtsgericht. Vielleicht ist sie farbenblind. Die Kleider deuten darauf hin.
    »Um was geht es?«, fragte Susanne Marke.
    »Wir suchen Hans Forsblad«, sagte Halders. »Wissen Sie, wo er ist?«
    »Hans Fors. woher sollte ich das wissen?«
    »Er wohnt bei Ihnen.«
    »Hans Forsbl. der soll bei mir wohnen?«
    »Wohnen Sie hier?«, fragte Halders und nickte zu dem feinen Haus hinter ihr. Vorsichtshalber nannte er die Adresse.
    »Dort wohne ich«, sagte sie.
    »Hans Forsblad hat diese Adresse als seine angegeben«, sagte Aneta Djanali.
    Susanne Marke antwortete nicht, aber sie sah aus, als würde sie ihn im Stillen verdammen.
    »Das ist nicht seine Adresse«, antwortete sie.
    »Aber er könnte trotzdem dort wohnen, oder?«, sagte Halders.
    Sie antwortete nicht. Plötzlich schaute sie übers Wasser, als suche sie nach neuen Antworten. Als ob sie Blickkontakt mit der Seemannsfrau aufnehmen wollte. Wieder fuhr eine Fähre vorbei, diesmal auf dem Weg in den Hafen. Leute standen auf dem Achterdeck, kleine Köpfe ragten über die Reling. Aneta Djanali dachte daran, dass Hans Forsblad Adressen nannte, die nicht seine waren. Was sollte das? Gab es da einen Hintergedanken?
    »Haben Sie Probleme, die einfache Frage eines Polizisten zu beantworten?«, sagte Halders.
    »Ich möchte . wissen, um was es geht«, sagte sie und versuchte energischer auszusehen, als ihre Stimme klang.
    Halders seufzte hörbar. Er sah Aneta Djanali an, die nickte. In der Nähe fingen Seevögel an zu schreien. Jetzt ertönten Schläge von einem Hammer oder einem Vorschlaghammer. Vielleicht hat Forsblad eine andere Frau da drinnen in der Wohnung, dachte Aneta Djanali. Here we go again.
    »Uns liegt eine Anzeige gegen Hans Forsblad vor«, sagte Halders. »Wir möchten mit ihm sprechen, und ich hoffe, Sie werden uns helfen.«
    »Anzei. Anzeige? Um was geht es?«
    »Das möchten wir mit Hans Forsblad diskutieren«, sagte Halders. »Hören Sie, wollen Sie jetzt auf die Frage antworten oder nicht?«
    »Wie war die Frage noch?«
    Halders seufzte wieder. Aber er blieb ruhig. Aneta Djanali sah die Pulsader an seiner Schläfe pochen, aber das sah Susanne Marke nicht.
    Es kommt drauf an, die Form zu wahren. Für sie auch. Es geht auch darum, wer am besten die Form wahrt.
    »Er hat ein paar Tage bei mir gewohnt«, sagte sie und sah sich um, als wollte sie die Richtung zeigen. »Aber jetzt nicht mehr.«
    »Wann war das?«, fragte Halders.
    »Wann war wa.«
    »WANN HAT ER BEI IHNEN gewohnt?«, fragte Halders und lächelte, als er mitten im Satz die Stimme senkte.
    »Äh . letzte Woche. Übers Wochenende.«
    »Was haben Sie vor einer Stunde und dreißig Minuten in Krokslätt gemacht?«, fragte Halders.
    »Also jetzt weiß ich.«
    »Was-haben-Sie-vor-einer-Stunde-und-dreißig-Minuten in-Krokslätt-gemacht?«, wiederholte Halders deutlicher.
    »Dort bin ich nicht gewesen«, sagte sie.
    Wir wissen es, wir wissen es, dachte Aneta Djanali. Dann hättest du uns gesehen, und das könntest du nicht verbergen, wenn du keine Psychopathin bist, wie sie im Buche steht, oder Alzheimer im Endstadium hast.
    »Ihr Auto war jedenfalls dort«, sagte Halders.
    »Wie . woher wissen Sie das?« Sie wirkte ganz erstaunt, aber Aneta Djanali sah ihr an, dass sie mehr wusste.
    »Wir standen auf einer Straße in der ruhigeren Gegend von Krokslätt, und Ihr Auto ist ein paar Meter von uns entfernt langsam hin und her gefahren.« Halders hielt ihr sein Notizbuch hin, sodass sie ihr eigenes Autokennzeichen lesen konnte. Sie weiß, dass er es nicht jetzt eben hingeschrieben haben kann, dachte Aneta Djanali.
    »Ich . hab eine Spritztour gemacht«, sagte sie. »Vorsicht!«, sagte Halders. »Äh . wie bitte.«
    »Seien Sie vorsichtig bei Ihrer Wortwahl. Sagen Sie nur, was war.« Er sah ihr in die Augen. »Was ist.«
    Sie schaute wieder aufs Wasser. Was zum Teufel ist das?, dachte Aneta Djanali. Wo sind wir hineingeraten? Warum schützt sie das Miststück? Hat er sie auch bedroht?
    Sie suchte nach Verletzungen in Susanne Markes Gesicht, konnte aber keine entdecken. Sie sah nur einen Ausdruck in den Augen, der Angst sein konnte, aber eher vor Fredrik, oder nein, eher vor seinen Worten, vor . der Wahrheit. Sie weiß, dass man die Polizei nicht

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