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Segel aus Stein

Segel aus Stein

Titel: Segel aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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davon gesprochen hatte, dass vielleicht was frei werden würde, durch dieses Seminar hab ich eine Telefonnummer bekommen und angerufen und, tja . vielleicht krieg ich die Wohnung.«
    »Als Untermieterin?«
    »Das weiß ich allerdings nicht. Vielleicht zu Anfang. Das ist wohl noch in der Schwebe. Der Mann klang etwas erstaunt, als ich anrief. Sie hatten keine Anzeige aufgegeben oder so was . Wie gesagt, ist noch in der Schwebe.«
    »Klingt nicht gerade viel versprechend.«
    »Ach, lass doch. Am anderen Ende der Leitung hat sich ein richtig netter Onkel gemeldet. Es geht um seine Tochter, die ist da ausgezogen. Jedenfalls vorübergehend.«
    »Und warum?«
    »Danach hab ich nun wirklich nicht gefragt.«
    »Wie heißt der nette Onkel denn? Wollte er seinen Namen preisgeben, oder war der auch noch ein bisschen in der Schwebe?«
    »Musst du immer so misstrauisch sein, Papa? Entweder scheinst du die Leute zu hassen, oder du bist misstrauisch gegen sie.«
    Sie holte ein kleines rotes Notizbuch hervor.
    »Ja . leider . ich will ja nicht behaupten, dass das ein Berufsschaden ist, aber.«, sagte Ringmar.
    »Sigge Lindsten.« Sie las den Namen aus ihrem Notizbuch vor. »Der nette Onkel heißt Sigge Lindsten.«
    Der Name sagte Ringmar nichts.
    Aneta Djanali bekam eine kurze Wegbeschreibung und ging um den Hügel herum zu ihrem Auto. Sigge Lindsten hatte ihr angeboten, sie dorthin zu fahren, aber es waren nur wenige hundert Meter. Zurück über den Hügel klettern wollte sie nicht. Es dämmerte jetzt schon sehr, und sie wollte keinen Zweig ins Auge bekommen.
    Sie fuhr den schmalen Weg zurück. Mit aufgeblendetem Scheinwerferlicht war das leichter. Sie begegnete niemandem, kam an dem Schild der Ausweichstelle vorbei, das jetzt gar keine Farbe mehr hatte. Rechts war das Meer zu hören.
    Signe Lindsten hatte sich nicht mehr gezeigt. Irgendwas verstehe ich hier nicht. Aber das ist mein Job. Man versteht nicht richtig, und wenn alles aufgeklärt ist, versteht man noch weniger. Nein. Man kann es verstehen. Das Problem ist nur, dass dann alles noch schlimmer wird.
    Sie hatte Kollegen, die weigerten sich, etwas zu verstehen, weil sie befürchteten, sonst nervenkrank zu werden. Nervenkrank war ein Begriff, der innerhalb des Korps weiterlebte. Die Zeit konnte stillstehen im Korps. Alte Werturteile.
    Sie waren nicht immer falsch.
    Als sie die Asphaltstraße erreichte, die nach Norden führte, hatte sie ein Gefühl, als wäre sie in die Zivilisation zurückgekehrt. Im Augenblick war sie froh darüber.
    Sie hielt beim Stoppschild, bog dann auf die Vorfahrtsstraße ein und stellte das Handy an. Sie hatte es abgeschaltet, während sie mit Signe Lindsten sprach. Etwas hatte ihr gesagt, dass sie bei diesem Gespräch etwas Wichtiges erfahren würde. Aber dieses Etwas hatte sich getäuscht. Oder sie hatte es nicht begriffen.
    Die Mailbox piepste gereizt. Sie hörte drei Nachrichten ab, die alle von Fredrik waren, und sah, dass er auch eine SMS geschickt hatte.
    »Man sollte sich melden, bevor man ins Blaue fährt«, hieß es zusammenfassend in dieser Nachricht.
    Und das stimmte ja auch. Wenn nun wirklich was passiert wäre? Halders wusste es, er hatte nie so gelebt, wie er es anderen empfahl, und es war ein gefährliches Leben gewesen.
    Aber diesmal hatte sie es so gewollt.
    Sie rief ihn an.
    »Was zum Teufel«, begrüßte er sie, da er ihre Nummer auf dem Display gesehen hatte.
    »Danke gleichfalls«, sagte sie.
    »So was hast du doch noch nie gemacht«, sagte Halders.
    »Ist etwas passiert?«
    »Das sollte ich wohl dich fragen«, sagte er.
    »Ich komm grad vom Sommerhaus der Familie Lindsten.«
    »Zum Teufel, Aneta.«
    »Anette war nicht dort.«
    »Das konntest du doch nicht wissen. ER hätte ja da sein können.«
    »Er ist jetzt vermutlich bei seiner Schwester.« »Hat er eine Schwester?« »Susanne Marke« »Das Volvoweib?«
    »Sie ist tatsächlich ein Fan von Hans Forsblad«, sagte Aneta Djanali.
    »Dann fahren wir hin und holen ihn«, sagte Halders.
    »Ich bin in zwanzig Minuten im Kriminalamt.«
    »Ich bin hier ganz allein.«
    »Wer ist bei den Kindern?«
    »Mein üblicher Babysitter.«
    »Ich fahr rüber nach Fredriksdal«, sagte Aneta Djanali.
    »Ich auch«, sagte Halders. »Wir können ja mal nachsehen, ob Licht im Haus ist.«
    Die Häuser in den südlichen Siedlungen waren gemütlich und traulich erleuchtet. Jemand hatte Sturmlichter angezündet. Aneta Djanali musste wegen einer Menschengruppe anhalten, die anscheinend zu einem Fest

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