Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Segeln im Sonnenwind

Segeln im Sonnenwind

Titel: Segeln im Sonnenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
Vom Netzwerk:
zurück.«
    »Nein.«
    »Was heißt hier nein? Keine Regeln! Entspannen Sie sich!«
    »Nein, Sir. Sie haben kein Vertrauen, und ich mache keine Versprechungen. Die Situation ist unverändert.«
    Ich brach vor schierer Verzweiflung fast schon in Tränen aus. Männer denken anders als wir, und wir werden sie niemals begreifen. Und doch kommen wir nicht ohne sie aus.
    Ein Klopfen an der Tür ersparte es mir, eine Szene zu machen. Es war Nancy. »Darf ich hineinkommen?«
    »Nur zu, Nancy!« rief Briney. »Komm herein, Liebes«, blies ich ins selbe Hörn.
    Sie trat ein, und ich dachte mir, wie reizend sie aussah. Sie war seit heute früh frisch rasiert, als Vorbereitung für einen Partnertausch, den sie und Jonathan vorgeschlagen hatten – Jonathan in mein Bett, Nancy in Theodores. Theodore hatte zunächst gezögert, wohl aus Furcht, meine Gefühle zu verletzen, aber ich hatte darauf bestanden, da ich wußte, welchen Spaß er und Nancy miteinander haben würden. (Das galt auch für Jonathan und Maureen, und ich fühlte mich durch Jonathans Vorschlag enorm geschmeichelt.)
    Vater hatte den Rest meines Zoos mit in Al G. Barnes' Zirkus genommen, der in Independence gastierte. Nur Ethel war zu Hause geblieben, zu klein für den Zirkus und zu klein, um irgendwas zu bemerken. Ihre Wiege stand in meinem Badezimmer, ein sicherer Platz in Rufweite.
    Der Partnertausch hatte sich als wunderbares Erlebnis erwiesen, und ich hatte jetzt noch eine höhere Meinung von meinem künftigen Schwiegersohn. Um drei Uhr hatten wir vier – Nancy, Theodore, Jonathan und ich – uns in »Smith Field« versammelt, meinem großen Bett, vor allem, um dort zu schwatzen. Wie Briney manchmal sagte: »Man kann es nicht ständig tun, aber man kann beliebig oft darüber reden.«
    Wir hatten immer noch in Smith Field herumgelümmelt und geplaudert und geschmust, als Brian anrief – der gerade in der Stadt eingetroffen war, weil er dienstfrei hatte. Ich wies ihn an, schleunigst nach Hause zu kommen, und informierte ihn im Familiencode auch über das, was ihn hier erwartete. Nancy verstand den Code und machte große Augen, sagte aber nichts.
    Etwas über dreißig Minuten später schloß sie die Augen und breitete die Schenkel aus und empfing zum erstenmal ihren Vater – und öffnete die Augen wieder und betrachtete Jonathan und mich mit einem Lächeln. Ich lächelte zurück; Jonathan war zu beschäftigt, um hinzusehen.
    Was diese Welt braucht, ist mehr Liebe, schweißbedeckt und freundschaftlich und ohne Scham.
    Anschließend gingen die Kinder nach unten, da Nancy spürte, daß ich mit den beiden Männern allein sein wollte. Jetzt stand sie wieder neben dem Bett und lächelte uns an. »Habt ihr das Telefon klingeln gehört? Es war Opa. Ich soll euch ausrichten, daß der Zoowagen – das ist dein Auto, Ted-Lazarus-Schatz – pünktlich um fünf nach sechs eintrifft. Jonathan badet, aber ich habe ihm gesagt, er soll nicht das ganze heiße Wasser verbrauchen. Seine Kleider liegen noch hier oben. Ich bringe sie ihm, bade dann selbst und kleide mich hier oben an. Ted-Lazarus, wo sind deine Sachen?«
    »Im Nähzimmer. Ich bin gleich unten.«
    »Nichts da«, warf Brian ein. »Nanc', sei ein liebes Mädchen und bringe Teds Sachen mit, wenn du selbst wieder heraufkommst. Ted, in dieser Familie spielen Förmlichkeiten keine Rolle. Sie brauchen sich nicht anzuziehen, ehe die Türglocke läutet. Mehr Kontrolle als durch den Ehemann braucht eine Frau nicht, und ich brauche den Kindern nicht zu erklären, wieso wir einen Gast hier oben haben. Was meinen Schwiegervater angeht, weiß er sowieso schon Bescheid. Sollte sich Carol etwas denken, so wird sie trotzdem schweigen. Danke, Nancy!«
    » Pas de quoi, mon cher père. Papa, stimmt es, daß Ted heute abend noch nicht wieder zurück muß?«
    »Ted und ich fahren am Sonntag abend gemeinsam zurück. Bis dahin habe ich ihn mit Haut und Haaren an eure Mutter verschachert, was ihn vielleicht das Leben kostet…«
    »Aber nein!« widersprachen meine Tochter und ich unisono.
    »Vielleicht nicht, obwohl du es versuchen wirst. Geh jetzt, Liebling, und mach die Tür hinter dir zu.«
    Als sie gegangen war, wandte sich Brian an mich: »Rotschopf, es ist zwanzig vor sechs. Hast du eine Idee, wie du Ted und mich für die nächsten fünfundzwanzig Minuten unterhalten könntest?«
    Ich holte tief Luft. »Ich kann ja mal was probieren.«

KAPITEL VIERZEHN
    SCHWARZER DIENSTAG
    Die WELT-ALS-MYTHOS… So sehr ich Hilda liebe, und so sehr ich

Weitere Kostenlose Bücher