Segeln im Sonnenwind
eingeräumt, daß Ted selbst ein Howard ist, und nur gesagt – okay, wenn Carol beim Soldatenabschied schwanger wird, soll er auch versprechen, daß er nach dem Krieg zurückkehrt und sie heiratet und sie mit nach… Wie hieß noch dieser Planet, Captain? Boondock?«
»Boondock ist eine Stadt; ich wohne in einem Vorort davon. Der Planet heißt Tellus Tertius, die dritte Erde.«
Ich seufzte. »Theodore, warum bist du damit nicht einverstanden? Du hast erzählt, daß du vier Frauen und drei Mitehemänner hast. Wieso bist du dann nicht bereit, unsere Carol zu heiraten? Sie kann gut kochen und ißt nicht übertrieben viel. Und sie hat eine sehr nette und liebevolle Art.« Ich dachte daran, wie gerne ich selbst nach Boondock gereist wäre – und Tamara geheiratet hätte. Nicht, daß es je in Frage gekommen wäre, denn ich mußte mich um Briney und unsere Kinder kümmern. Aber sogar eine alte Frau darf wohl mal träumen!
»Ich halte mich aus persönlichen Gründen an meine persönlichen Regeln«, antwortete Theodore langsam. »Falls Captain Smith mir nicht über den Weg traut, was mein Verhalten gegenüber anderen Leuten betrifft…«
»Nicht gegenüber ›anderen Leuten‹, Captain! Es geht um eine ganz bestimmte Sechzehnjährige namens Carol. Ich bin verantwortlich für ihr Wohlergehen.«
»Das sind Sie. Ich wiederhole ›gegenüber anderen Leuten‹, seien es nun sechzehnjährige Mädchen oder was auch immer. Sie, Captain, vertrauen mir nicht, ohne daß ich Versprechungen leiste, und ich gebe keine Versprechungen. Damit ist die Sache erledigt, und ich bedaure, daß sie je zur Sprache kam. Ich war es ja auch nicht, der sie vorbrachte. Captain, ich bin ohnehin nicht deshalb hier, um Ihre Ladies flachzulegen, sondern um einer Familie Lebewohl und Danke zu sagen, die mich äußerst großzügig und gastfreundlich behandelt hat. Ich hatte nicht vor, Ihren Familienfrieden zu stören. Es tut mir leid, Sir.«
»Ted, seien Sie nicht so verdammt halsstarrig! Sie klingen wie mein Schwiegervater, wenn man ihn wütend gemacht hat. Sie haben unseren Familienfrieden nicht gestört. Sie haben meiner Frau viel Freude gemacht, und dafür danke ich Ihnen. Ich weiß auch, daß Sie von ihr in die Falle gelockt wurden; sie erzählte mir schon vor Monaten, was sie mit Ihnen alles anstellen würde, wenn sie Sie jemals allein erwischen würde. Jetzt geht es allerdings allein um Carol, die keinen Anspruch auf Sie hat. Wenn Sie sie nicht unter Bedingungen haben möchten, die meines Erachtens für ihren Schutz unumgänglich sind, dann soll sie sich lieber an Jungs ihres Alters halten. Das wäre ohnehin vernünftiger.«
»Einverstanden, Sir.«
»Verdammt, hören Sie mit dem ewigen ›Sir‹ auf! Sie liegen mit meiner Frau im Bett – und mit mir.«
»Oh, Liebster!«
»Mo, es ist die einzig vernünftige Lösung.«
»Männer! Ihr tut immer, was ihr ›vernünftig‹ findet, und seid so verbohrt und halsstarrig! Briney, begreifst du nicht, daß Carol auf Versprechungen pfeift? Sie möchte einfach schwanger werden, und wenn das in einem Monat nichts geworden ist, wird sie sich die Augen ausheulen!«
»Maureen, kennst du denn ihren Kalender?« fragte Theodore.
»Wie, natürlich. Na ja, vielleicht. Laß mich mal nachdenken.« Meine Mädchen führten ihre Kalender selbst, aber ihre neugierige Mama hielt stets die Augen offen, nur für alle Fälle. »Wenn ich mich recht entsinne, ist Carol von morgen an in drei Wochen wieder fällig. Wieso?«
»Erinnerst du dich noch an die Daumenregel, die ich dir genannt habe, damit auch wirklich ›die Kasse klingelt‹, wie du das nennst?«
»Ja, tue ich. Du sagtest, man solle genau vierzehn Tage nach Einsetzen der Menstruation bumsen. Und möglichst auch am Tag vorher und danach.«
»Richtig. Es funktioniert aber auch anders herum – wenn man eben nicht schwanger werden möchte; vorausgesetzt, bei der Frau läuft alles regelmäßig und es liegen keinerlei Anomalien vor. Wie sieht es bei Carol aus?«
»Regelmäßig wie ein Pendel. Alle achtundzwanzig Tage.«
»Brian, wenn man davon ausgeht, daß Maureen Carols Kalender richtig im Kopf hat, dann kann die Kleine diese Woche nicht mehr schwanger werden. Wenn sie das nächste Mal fruchtbar wird, bin ich bereits auf hoher See. In der laufenden Woche könnte selbst ein ganzer Zug Marines ihr kein Kind mehr machen.«
Briney machte ein nachdenkliches Gesicht »Ich möchte mit Ira sprechen. Wenn er mit Ihnen einverstanden ist, ziehe ich alle Einwände
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